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Jack White holt zum Rundumschlag gegen die Musikpresse aus

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Jack White
Foto: Isaac Brekken/Getty Images for iHeartMedia

Jack White is not amused. Weil in einem Artikel des Musikmagazins Spin zu lesen war, White konsumiere Heroin und habe damit eine Albumproduktion verzögert, wandte sich der Musiker in einem Instagram-Posting mit einer vernichtenden Kritik an die Musikpresse.

von Markus Brandstetter

Was wir aus Jack Whites Widerruf gelernt haben: Erstens, Jack White nimmt keine harten Drogen und hat es auch nie getan. Zweitens, Jack White hält nicht viel von der an Clickbait orientierten Medienlandschaft und hat auch keine Scheu, das den betreffenden Magazinen  direkt mitzuteilen.

Eindeutiger Scherz?

White hatte vor kurzem in einem Interview mit The Irish Times über die Produktion des neuen The-Raconteurs-Albums gesprochen und unter anderem erklärt: „Als Brendan [Benson, Bandmitglied – Anm.] mit dem Alkohol aufgehört hat, habe ich mit Heroin begonnen, das hat das Ganze etwas verzögert.“

Spin titelte daraufhin zunächst, dass das neue The-Raconteurs-Album wegen Whites Heroin-Konsum verschoben werden musste. Dabei habe es sich laut White jedoch um einen eindeutigen Scherz gehandelt, der aus dem Kontext ersichtlich gewesen sei. In einem Instagram-Posting wandte er sich nun an das Magazin, ließ aber auch andere Medien nicht gut wegkommen.

Whites Statement im Wortlaut

„Liebes Spin, ich habe weder jemals Heroin genommen, noch irgendeine andere illegale Droge in meinem Leben – und jeder aus meinem Umfeld kann das bestätigen. Wenn ihr den Artikel bis zum Ende gelesen hättet, hättet ihr vielleicht festgestellt, dass ich einen Witz gemacht habe. Aber ich denke, dass Spin niemals zulassen würde, dass Fakten im Weg von gutem Clickbait stehen“, schreibt White.  „Und wenn wir gerade dabei sind“, tönt er weiter – und holt zum Rundumschlag aus. Dann kriegen nämlich renommierte Online-Magazine wie Pitchfork und Stereogum ordentlich ihr Fett weg.

„Liebes Pitchfork, Stereogum, Noisey und der Rest der trashigen ‘Musik’-hüstel-‘Journalismus’-Seiten: Obwohl ich verstehe, dass ihr euer Geschäft mit Soundbites und Clickbait macht, und dass ihr angepisst seid, weil Third Man Records euch keine kostenlosen Exemplare des neuen Raconteurs-Albums zugesandt hat, weil ihr normalerweise so bösartig seid, habe ich noch ein paar andere Anmerkungen für euch: Ich hasse keinesweges alle Menschen, die Handys besitzen oder es in meinem Umfeld nutzen und ich hasse auch nicht Technologie im Allgemeinen.

Hört doch mit diesen Verallgemeinerungen auf. Nur, weil ich kein Handy habe, weil ich versuche, ein gesundes Leben zu führen, heißt das noch nicht, dass ich jegliche Technologie hasse. Auch, wenn ihr mich in der Rolle des Feindes der Technik liebt, der euch mit Cyber-Lachern bis in alle Ewigkeit versorgt, hasse ich es, mit diesem Mythos zu brechen, indem ich hiermit verrate, dass ich Musik auf digitalem Weg höre, dass ich ein elektrisches Auto fahre – und dass ich diese langweilige Reaktion auf meinem Computer tippe.“

Zuvor wurde berichtet, dass der frühere White-Stripes-Frontmann noch nie ein Handy besaß. Doch damit nicht genug: White kritisierte auch den Umgang mit Künstlern.

„Außerdem, zu meiner Zeit, in den 1800er Jahren, wurden Künstler nicht dafür angeprangert, einen unkonventionellen Weg zu gehen oder auf Fragen mit unpopulären Antworten zu antworten. Verdammt: Man forderte geradezu von uns, gegen den herrschenden Status quo zu rebellieren, falls ihr euch das noch vorstellen könnt. Ich ermutige Menschen dazu, ihre eigenen, gesunden Leben zu führen und Wege zu finden, sich für Dingen zu engagieren, die andere inspirieren anstatt sich gegenseitig runterzumachen. Wenn ihr Musik und Kunst liebt, sollten eure Organisationen damit beginnen, das Gleiche zu tun – oder wenigstens so tun, als würdet ihr Musik mögen, anstatt nur eure Werbepartner mit Clicks glücklich machen zu wollen.“

Seht hier die besten Musikvideos aus Jack Whites Solokarriere:

Kollegen reagieren zustimmend, Spin entschuldigt sich

White bekam für das Posting Unterstützung von prominenter Seite. Filmemacher Jim Jarmusch signalisierte mit einer Reihe von Emojis seine Zustimmung zu Whites Rundumschlag. Auch die US-amerikanische Band Portugal The Man reagierte: „Ja zu all dem“, hieß es von ihrer Seite – Herzsymbol inklusive.

Auch Spin reagierte auf den Post und entschuldigte sich bei White. Man bereue den Fehler und habe den Artikel entsprechend geändert, hieß es in einem Posting.


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