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Nick Cave, Elton John, U2: Tribute-Album für T. Rex-Sänger Marc Bolan
Marc Bolan hat, so besagt die Geschichtsschreibung, den Glam Rock im Alleingang erfunden. Das im September erscheinende, reichlich mit Prominenz bestückte Tribute-Album AngelHeaded Hipster ehrt den 1977 verstorbenen T. Rex-Frontmann. Und Nick Cave, der zeigt seinen Beitrag schon jetzt…
von Björn Springorum
Marc Bolan die Glam-Ikone
Die Coolness des Marc Bolan muss erst mal jemand nachmachen. Im März 1971 betritt der Sänger von T. Rex die Bühne von Top Of The Pops, gehüllt in Satin, Federn im Haar, Glitzer auf den Wangenknochen. Es ist, sagen die meisten, der Urknall des Glam Rock. Seine Songs beeinflussten David Bowie oder Johnnie Marr, sein Stil den gesamten Rock‘n‘Roll. Dass er bereits 1977, wenige Wochen vor seinem 30. Geburtstag, bei einem Autounfall in London, ums Leben kommt, ist einerseits tragisch, nährt andererseits die Mär von der Glam-Ikone bis heute.
Marc Bolan in Action. Foto: Kevin Cummins/Getty Images
50 Jahre nach Erscheinen des ersten Albums werden T.Rex in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen, außerdem ist der runde Geburtstag dieses Meilensteins jetzt auch Anlass für ein hochkarätig besetztes und außergewöhnliches Tribute-Album. AngelHeaded Hipster, so der einem Gedicht des Beat-Poeten Allen Ginsberg entlehnte Titel, versammelt neben vielen anderen das Talent von Elton John, U2, Joan Jett, Nick Cave, Peaches oder Marc Almond, die einige seiner größten Hits neu interpretiert und aufgenommen haben. Nick Caves Beitrag Cosmic Dancer, jenseitig schön und von stiller Wucht, gibt es schon jetzt zu hören:
Bolan erfand sich immer wieder neu
Cave selbst sagt dazu: „Hals Tod ist verheerend für das Kollektiv der Menschen, das ihn umgab. Er brachte esoterische Künstler zusammen und dazu, an seinen haarsträubenden Plänen teilzunehmen, die immer eine Kombination aus Genie, Wunder und Beinahe-Chaos waren.“
Die unterschiedlichen Beiträge zeigen vor allem eines: DEN Marc Bolan gab es gar nicht. Er war Folk-Pop-Troubadour, Glam-Rock-Erfinder, überlebensgroßer Popstar, brillanter Gitarrist, Stilikone und Poet, ebenso schillernd wie tragisch. AngelHeaded Hipster ist aber auch aus einem anderen Grund eine ganz besondere Platte geworden: Das Album entstand unter der Leitung des Musik-Veteranen Hal Willner, der am 7. April 2020 dem Coronavirus erlag. Willner arbeitete mit Marianne Faithfull, Lou Reed, Lucinda Williams oder William S. Burroughs zusammen und wurde auch durch seine sorgsam kuratierten Tribute-Alben legendär. Ein Denkmal für zwei ganz besondere Geister, sozusagen.
Zeitsprung: Am 16.9.1977 stirbt Marc Bolan bei einem Autounfall.

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Blaze Bayley: „Iron Maiden sind die wichtigste Heavy-Metal-Band der Welt“
Da hat jemand aber ein gutes Bild von seinem ehemaligen Arbeitgeber: Für Blaze Bayley gibt es nur eine Metal-Band auf dieser Welt – und zwar die, die ihn vor die Tür gesetzt hat. Das nennen wir mal Loyalität.
von Björn Springorum
Es gibt ja gern mal böses Blut zwischen einer Band und einem geschassten Mitglied. Wir wollen hier natürlich nicht immer Dave Mustaine erwähnen, kommen aber irgendwie auch nicht drumherum. Ganz anders sieht das aber bei Blaze Bayley aus: Der ehemalige Iron-Maiden-Sänger hat nichts als Lob für seinen alten Arbeitgeber übrig.
In einem neuen Podcast-Interview von SoundMojo hat er sich zumindest ausführlich über die NWOBHM-Titanen unterhalten. „Bevor ich zu Iron Maiden kam, war ich ein Iron-Maiden-Fan und ich wusste, was mit den Sängern von Iron Maiden, KISS oder anderen Bands passiert. Du wirst immer mit dieser berühmten Band in Verbindung gebracht werden“, so Bayley. „Wenn du mit Ozzy Osbourne oder was auch immer gespielt hast, wirst du immer mit diesen Typen in Verbindung gebracht werden. Daher war ich darauf vorbereitet.“
„Ich bin immer noch mit den Jungs befreundet“
Blaze Bayley hat offensichtlich bis heute ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Maiden. „Ich bin immer noch mit den Jungs befreundet“, fährt er fort. „Ich treffe mich mit Steve Harris, wenn er mit British Lion unterwegs ist. […] Ich habe also unglaubliches Glück, dass den besten Job der Welt machen durfte. Ich bin der Sänger der, wie ich finde, wichtigsten Heavy-Metal-Band der Welt. Ich bin sehr glücklich, dass ich das hatte, dass ich fünf Jahre und zwei Alben mit Iron Maiden runtergerissen habe.“
Bayley (heute 60) war von 1994 bis 1999 Frontmann von Iron Maiden. Und auch wenn er stolz ist auf sein Erbe: Die beiden Maiden-Platten mit ihm, The X Factor und Virtual XI, verkauften sich deutlich schlechter als die vorherigen Veröffentlichungen der Band und waren in Großbritannien die am schlechtesten verkauften Titel seit Killers von 1981.
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Ehemaliger Iron-Maiden-Sänger Blaze Bayley nach Herzinfarkt wieder fit und auf Tour
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Keith Richards meint, John Lennon und George Harrison hätten gut in die Stones gepasst
Die ehemaligen Beatles John Lennon und George Harrison hätten auch bei den Rolling Stones eine gute Figur gemacht. Darüber hat Keith Richards jetzt zumindest in einem neuen Interview gesprochen.
von Björn Springorum
Die Rolling Stones bereiten sich auf die Veröffentlichung ihres neuen Albums Hackney Diamonds vor und geben deswegen auch wieder vermehrt Interviews. Die sind ja immer sehr lesenswert, insbesondere die mit Keith Richards. Der hat gegenüber dem Telegraph jetzt über die Beatles gesprochen – und erklärt: „Ich glaube nicht, dass John Lennon oder George Harrison große Probleme bei den Rolling Stones gehabt hätten.“
Durchaus eine interessante Vorstellung. Und auch nicht ganz unbegründet: „Wir waren dieselbe Generation und liebten alle die gleiche Musik. Als wir zum ersten Mal die Beatles hörten, waren wir erleichtert, dass es in England eine andere Band gab, die auf der gleichen Schiene unterwegs war wie wir. Und innerhalb von ein paar Monaten war diese Schiene die wichtigste von allen.“
„Wir konnten Paul nicht fernhalten“
Spannend ist nur, dass er sich Lennon und Harrison bei den Stones vorstellen kann – und nicht etwa Paul McCartney, der ja tatsächlich auf Hackney Diamonds zu hören ist. „Paul war zufällig in der Stadt… und wir konnten ihn nicht fernhalten“, so Richards trockener Kommentar über Maccas Bass-Gastspiel in der Nummer Bite My Head Off. Natürlich nur ein Scherz, wie er gleich versichert: „Hey, wenn man einen der Beatles für seinen Track gewinnen kann, dann tut man das. Paul ist ein sehr liebenswerter Kerl, mit dem man spielen kann; wir sind seit Ewigkeiten gute Freunde.“
Noch besonderer dürfte aber natürlich die Nummer Live By The Sword werden, in der neben dem verstorbenen Charlie Watts auch Basser Bill Wyman zu hören ist, der 1993 ausgestiegen ist.
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Paul Simon: Art Garfunkel ist nicht Schuld an Trennung
Ganz neue Töne von Paul Simon: In einem neuen Interview betonte der Musiker, dass es nicht Art Garfunkels Schuld war, dass sich das legendäre Duo aufgelöst hat.
von Björn Springorum
Simon & Garfunkel sind auf ewig ein unsterbliches Duo, das uns unsterbliche Musik geschenkt hat. Doch so sehr ihre Songs voller Harmonie sind – die beiden waren es schon lange nicht mehr. In seinem ersten Auftritt bei der Howard Stern Show schlägt Paul Simon jetzt aber versöhnliche Töne an, als er über seinen früheren Kollegen spricht. „Es war nicht Arties Schuld“, erklärte Simon und erinnerte daran, wie äußere Einflüsse das Duo zu belasten begannen.
„Duos bleiben nicht zusammen“
Alles begann laut Simon 1970, als sie beide im Film Catch-22 von Mike Nichols mitspielen sollten. „Wir waren aber damals gerade dabei, Bridge Over Troubled Water aufzunehmen. Damals befanden sich Simon & Garfunkel auf ihrem Höhepunkt. Vom Soundtrack für Die Reifeprüfung bis zu Bridge Over Troubled Water waren wir wahrscheinlich so groß wie die Beatles.“ Im Studio wurde alles mehr und mehr zu einem Tauziehen zwischen den beiden Musikern. „Wir sind befreundet, seit wir 12 Jahre alt waren, aber unsere musikalischen Neigungen sind recht unterschiedlich. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten, und diese Meinungsverschiedenheiten konnten handfeste Streits sein, die eine Session völlig zerstörten.“
Als Simon dann um mehrere erfährt, dass Garfunkel noch für einen weiteren Film namens Carnal Knowledge zugesagt hat, anstatt sich auf die Fertigstellung des Albums zu konzentrieren, reicht es ihm. „Ich dachte nur, ich muss hier raus.“ Lange machte er Art Garfunkel für die Trennung verantwortlich. Doch mit dem Alter wird auch Paul Simon milder. Heute sieht er es eher pragmatisch: „Wir hätten uns eh getrennt. Duos bleiben nicht zusammen.“
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