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Girls just wanna have Grammys: Taylor Swift, Fiona Apple, Beyoncé und Billie Eilish triumphieren!
Bei den Grammys 2021 war wie im Rest der Welt eine Menge anders. Mit Taylor Swift, Billie Eilish oder Beyoncé sah es auf dem Siegertreppchen zwar recht gewohnt aus; der große Anteil an Preisträgerinnen darf dennoch positiv gewertet werden. Fürs Erste.
von Björn Springorum
Man kann sich die Frustration von Grammy-Präsident Harvey Mason, ein 52-jähriger Schwarzer Plattenproduzent aus gutem Hause, richtig vorstellen. Da nominiert er so viele Künstlerinnen wie gefühlt nie zuvor, lässt das Spektakel von Trevor Noah, einem südafrikanischen Kabarettisten, moderieren, spielt noch ein kleines Filmchen ein, in dem er mehr Diversität und mehr Transparenz beschwört – und doch sind alle sauer.
„Die Grammys bleiben korrupt“
The Weeknd kündigte zum Beispiel unlängst an, die Grammys künftig zu boykottieren, nachdem sein Hit Blinding Lights wie auch sein Album After Hours allen Erfolgen zum Trotz nicht nominiert wurden. „Die Grammys bleiben korrupt. Ihr schuldet mir, meinen Fans und der Industrie Transparenz“, twitterte er damals. Und war damit nicht allein.
Gestern wurde der wichtigste amerikanische Musikpreis natürlich dennoch vergeben. Und natürlich dennoch waren sie alle da, die Nominierten. Sie saßen an weit entfernten Tischen im und im das Staples Center in Los Angeles, trugen brav Maske und warteten, dass sie sie herunterreißen konnten, um ihre begehrte Trophäe entgegenzunehmen. Das heißt: fast alle. Fiona Apple, Gewinnerin des Grammys Best Rock Performance für ihren Song Shameika, war nicht anwesend. Dies sei nicht aus Protest geschehen, beteuerte sie im Vorfeld auf Instagram. „Ich habe zwar Probleme mit den Grammys, aber deswegen bleibe ich nicht zuhause. Ich will einfach nicht im Fernsehen sein, ich kann das nicht mehr. Ich will nüchtern bleiben, und so etwas kann ich nicht nüchtern tun. Ich würde mich zu herausgestellt und unsicher fühlen, den Urteilen der Menschen ausgesetzt.“
Es ist ihr erster Grammy nach 23 Jahren. Damals waren einige der Preisträgerinnen des gestrigen Abends noch gar nicht geboren. Billie Eilish (19) zum Beispiel. Die nimmt schon wieder einige der Preise mit nach Hause, diesmal für den Song Everything I Wanted (als Record Of The Year) und für ihre Bond-Hymne No Time To Die (als Filmsong des Jahres). Als starkes Statement darf der Sieg von I Can‘t Breathe als bester Song gelten, der H.E.R. (23) ihren vierten Grammy beschert.
Frauen regieren die (Pop-)Welt
Überhaupt ist die Riege der Preisträger*innen auffallend weiblich: Taylor Swift räumt (natürlich) den Award für das beste Album ab (Folklore), Rapperin Megan Thee Stallion setzt sich in der Kategorie Best New Artist unter anderem gegen Phoebe Bridgers durch. Rain On Me von Lady Gaga & Ariana Grande gewinnt bei Best Pop Duo/Group Performance, Dua Lipa hat mit Future Nostalgia das Best Vocal Pop Album vorgelegt und Beyoncé wird dank des Songs Black Parade mit ihrem 28. Grammy (für Best R&B Performance) neue Anführerin der Tabelle mit den meisten Auszeichnungen.
Sogar in der Rubrik Soundtrack setzt sich in diesem Jahr eine Frau durch: Die Isländerin Hildur Guðnadóttir kann den Preis mit ihrer betörend-beunruhigenden Musik für den Joker den Preis sogar einem alten Hasen wie John Williams wegschnappen. In Sachen Performances ist das Medley von Taylor Swift, Jack Antonoff und Aaron Dessner fast so gut wie der Tribut an Little Richard, aufgeführt vom Duo Silk Sonic, hinter dem sich Bruno Mars und Anderson Paak verbergen. Post Malone und BTS performten, obwohl beide leer ausgingen, Harry Styles in schwarzem Leder und mit Federboa ist auf jeden Fall der Hingucker des Abends.
Und die Männer?
Und die Männer? Gab es auch. Dezent. Harry Styles bekommt für Watermelon Sugar den Grammy der besten Solo-Pop-Performance, James Taylor für American Standard den Grammy für das beste Traditional Pop Album. Bum-Rush von Body Count wird für die beste Metal-Performance geehrt und The New Abnormal von den Strokes ist das beste Rock-Album. Kann man alles so stehen lassen. Zumindest in dieser Nacht stehen die Herren der Musikwelt aber klar im Schatten der Damen. Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, dass das nicht nur bei einer Preisverleihung so ist und somit nicht mehr als Symbolcharakter trägt. Denn gerade die Preise, die an Bands vergeben werden, sind auch in diesem Jahr fest in männlicher Hand.
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Zeitsprung: Am 22.2.1989 erleben Metallica bei den Grammys eine Überraschung.

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Keith Richards meint, John Lennon und George Harrison hätten gut in die Stones gepasst
Die ehemaligen Beatles John Lennon und George Harrison hätten auch bei den Rolling Stones eine gute Figur gemacht. Darüber hat Keith Richards jetzt zumindest in einem neuen Interview gesprochen.
von Björn Springorum
Die Rolling Stones bereiten sich auf die Veröffentlichung ihres neuen Albums Hackney Diamonds vor und geben deswegen auch wieder vermehrt Interviews. Die sind ja immer sehr lesenswert, insbesondere die mit Keith Richards. Der hat gegenüber dem Telegraph jetzt über die Beatles gesprochen – und erklärt: „Ich glaube nicht, dass John Lennon oder George Harrison große Probleme bei den Rolling Stones gehabt hätten.“
Durchaus eine interessante Vorstellung. Und auch nicht ganz unbegründet: „Wir waren dieselbe Generation und liebten alle die gleiche Musik. Als wir zum ersten Mal die Beatles hörten, waren wir erleichtert, dass es in England eine andere Band gab, die auf der gleichen Schiene unterwegs war wie wir. Und innerhalb von ein paar Monaten war diese Schiene die wichtigste von allen.“
„Wir konnten Paul nicht fernhalten“
Spannend ist nur, dass er sich Lennon und Harrison bei den Stones vorstellen kann – und nicht etwa Paul McCartney, der ja tatsächlich auf Hackney Diamonds zu hören ist. „Paul war zufällig in der Stadt… und wir konnten ihn nicht fernhalten“, so Richards trockener Kommentar über Maccas Bass-Gastspiel in der Nummer Bite My Head Off. Natürlich nur ein Scherz, wie er gleich versichert: „Hey, wenn man einen der Beatles für seinen Track gewinnen kann, dann tut man das. Paul ist ein sehr liebenswerter Kerl, mit dem man spielen kann; wir sind seit Ewigkeiten gute Freunde.“
Noch besonderer dürfte aber natürlich die Nummer Live By The Sword werden, in der neben dem verstorbenen Charlie Watts auch Basser Bill Wyman zu hören ist, der 1993 ausgestiegen ist.
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Paul Simon: Art Garfunkel ist nicht Schuld an Trennung
Ganz neue Töne von Paul Simon: In einem neuen Interview betonte der Musiker, dass es nicht Art Garfunkels Schuld war, dass sich das legendäre Duo aufgelöst hat.
von Björn Springorum
Simon & Garfunkel sind auf ewig ein unsterbliches Duo, das uns unsterbliche Musik geschenkt hat. Doch so sehr ihre Songs voller Harmonie sind – die beiden waren es schon lange nicht mehr. In seinem ersten Auftritt bei der Howard Stern Show schlägt Paul Simon jetzt aber versöhnliche Töne an, als er über seinen früheren Kollegen spricht. „Es war nicht Arties Schuld“, erklärte Simon und erinnerte daran, wie äußere Einflüsse das Duo zu belasten begannen.
„Duos bleiben nicht zusammen“
Alles begann laut Simon 1970, als sie beide im Film Catch-22 von Mike Nichols mitspielen sollten. „Wir waren aber damals gerade dabei, Bridge Over Troubled Water aufzunehmen. Damals befanden sich Simon & Garfunkel auf ihrem Höhepunkt. Vom Soundtrack für Die Reifeprüfung bis zu Bridge Over Troubled Water waren wir wahrscheinlich so groß wie die Beatles.“ Im Studio wurde alles mehr und mehr zu einem Tauziehen zwischen den beiden Musikern. „Wir sind befreundet, seit wir 12 Jahre alt waren, aber unsere musikalischen Neigungen sind recht unterschiedlich. Es kam zu Meinungsverschiedenheiten, und diese Meinungsverschiedenheiten konnten handfeste Streits sein, die eine Session völlig zerstörten.“
Als Simon dann um mehrere erfährt, dass Garfunkel noch für einen weiteren Film namens Carnal Knowledge zugesagt hat, anstatt sich auf die Fertigstellung des Albums zu konzentrieren, reicht es ihm. „Ich dachte nur, ich muss hier raus.“ Lange machte er Art Garfunkel für die Trennung verantwortlich. Doch mit dem Alter wird auch Paul Simon milder. Heute sieht er es eher pragmatisch: „Wir hätten uns eh getrennt. Duos bleiben nicht zusammen.“
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Vor 55 Jahren feierten Simon & Garfunkel mit „Mrs. Robinson“ eine Nummer eins
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Bruce Dickinson: Erste Soloplatte seit 18 Jahren kommt bald!
Der Iron-Maiden-Frontmann spricht schon lange von einem neuen Soloalbum. Jetzt wird es endlich konkret: Anfang 2024 soll The Mandrake Project erscheinen – Bruce Dickinsons erstes Werk seit über 18 Jahren.
von Björn Springorum
Wir sparen uns jetzt einfach mal, ihn hier vorzustellen. Stattdessen verkünden wir einfach nur voller Aufregung und Vorfreude, dass Bruce Dickinson Anfang 2024 ein brandneues Soloalbum veröffentlichen wird. Und einen Namen hat es auch schon: The Mandrake Project. Es wird sein erstes Soloalbum seit Tyranny Of Souls von 2005 sein. Das ist dann bald 19 Jahre her.
Auch eine große Tour ist geplant
Für The Mandrake Project hat Bruce Dickinson wieder mit seinem langjährigen musikalischen Partner und Produzenten Roy Z zusammengearbeitet. Aber lassen wir es ihn doch einfach selbst erklären: „Dieses Album war eine sehr persönliche Reise für mich und ich bin sehr stolz darauf. Roy Z und ich haben es seit Jahren geplant, geschrieben und aufgenommen, und ich freue mich sehr darauf, dass die Leute es endlich hören. Noch mehr freue ich mich aber auf die Aussicht, mit dieser fantastischen Band, die wir zusammengestellt haben, auf Tour zu gehen und das Album zum Leben zu erwecken. Wir planen, so viele Shows wie möglich zu spielen, an so vielen Orten wie möglich, für so viele Leute wie möglich! Und was The Mandrake Project tatsächlich ist… wird bald enthüllt!“ Es gibt sogar bereits erste Tourdates, wenn auch zunächst mal in Mexiko und Brasilien.
Schon im März 2022 gab uns Dickinson einen kurzen Zwischenstand in Sachen Soloalbum: „Ich habe seit Tyranny Of Souls mit Unterbrechungen daran gearbeitet“, sagte er damals. „Aber zwischen Lockdowns und Alben und Maiden-Tourneen und allem anderen suche ich jetzt nach einem Zeitraum, um wirklich Nägel mit Köpfen zu machen.“ Scheinbar hat er diesen Zeitraum jetzt gefunden. Und eine erste Single daraus sollte uns wohl alsbald erreichen.
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Zeitsprung: Am 8.5.1990 erscheint Bruce Dickinsons Solodebüt „Tattooed Millionaire“.
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