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Hitzige Debatte um Meg Whites Drumming-Künste
Ein Journalist beklagte in einem Tweet die mangelnden instrumentalen Fähigkeiten von Ex-White-Stripes-Schlagzeugerin Meg White — und sorgt damit für ordentlich Kritik.
von Markus Brandstetter
Die ehemalige White-Stripes-Schlagzeugerin Meg White ist mittlerweile seit vielen Jahren musikalisch inaktiv (und abgetaucht). Das hält das Internet aber nicht dazu ab, 2023 noch eine lebhafte Debatte über ihre Schlagzeugkünste abzuhalten. Wie die aussieht, ist wenig überraschend: Die einen halten Whites Spiel für fantastisch, reduziert, songdienlich und einzigartig. Die anderen (auch das ist nichts Neues) für stümperhaft — wie zum Beispiel der Journalist Lachlan Markay. Der nämlich schrieb, als Reaktion auf einen Artikel von National Review, der Seven Nation Army als Kandidaten für den größten Song des Jahrhunderts bezeichnet hatte, folgenden Rant:
„Die Tragödie der White Stripes ist, wie großartig sie mit einem halbwegs anständigen Schlagzeuger gewesen wären. Ja, ja, ich habe all die aber es ist ein sorgfältig ausgearbeiteter Sound, Mannnn!‘-Takes gehört. Es tut mir leid, dass Meg White furchtbar war —und keine Band ist besser, wenn sie ein beschissenes Schlagzeug hat“.
Den Tweet nahm der Journalist zwar wieder vom Netz — und argumentierte apologetisch: „Es war eine übertriebene Interpretation von TWS und White als Schlagzeuger und war, seien wir ehrlich, in jeder Hinsicht schrecklich. Belanglos, widerwärtig, einfach nur falsch“. Da war es allerdings schon zu spät — denn die Debatte begann. Und zwar nicht nur mit irgendwelchen Leuten aus dem Internet, sondern mit Amir „Questlove“ Thompson, oscarprämierter Schlagzeuger der Band The Roots. Der fand den Anti-White-Rant ordentlich daneben, wie er betonte:
Questlove stärkt Meg White den Rücken
I try to leave “troll views” alone but this right here is out of line af. Actually what is wrong w music is people choking the life out of music like an Instagram filter—-trying to reach a high of music perfection that doesn’t even serve the song (or music) pic.twitter.com/hCj43qNpcG
— Plug 5. (@questlove) March 14, 2023
„Ich versuche, ‚Troll-Ansichten‘ zu ignorieren, aber das hier ist völlig daneben. Eigentlich ist das, was in der Musik falsch ist, dass die Leute das Leben aus der Musik herauswürgen wie einen Instagram-Filter – sie versuchen, ein Hoch der Musikperfektion zu erreichen, das nicht einmal dem Song (oder der Musik) dient“, schreibt Questlove.
Dann ging es noch mehr zur Sache: Karen Elson, die Ex-Frau von Jack White, meldete sich zu Wort.
Not only is Meg White a fantastic drummer, Jack also said the White Stripes would be nothing without her. To the journalist who dissed her, keep my ex husband’s ex wife name out of your f*cking mouth.
(Please and Thank You) https://t.co/qnnxgT3Rxh— Karen Elson (@KarenElson_) March 14, 2023
„Meg White ist nicht nur eine fantastische Schlagzeugerin, Jack sagte auch, dass die White Stripes ohne sie nichts wären. An den Journalisten, der sie verunglimpft hat: Nimm den Namen der Ex-Frau meines Ex-Mannes aus deinem verdammten Mund. (Bitte und Dankeschön).“
Journalist entschuldigt sich
Von regulären Twitter-Usern über Musikjournalist*innen und Musiker*innen gab’s Rückendeckung für White und Schelte für Markay. Dieser schickte auch Meg White eine persönliche Entschuldigung. „An Meg White: Es tut mir leid. Wirklich”, schrieb er. „Und an die Frauen im Musikbusiness im Allgemeinen, die meiner Meinung nach unverhältnismäßig oft dieser Art von Scheiße ausgesetzt sind: Es tut mir leid, dass ich das auch noch gefördert habe. Ich werde wirklich versuchen, in Zukunft rücksichtsvoller zu sein, sowohl hier als auch in der Öffentlichkeit. Ich habe mir in den letzten 24 Stunden, als all dieser – wiederum völlig berechtigte – Hass hereinkam, gedacht: Warum habe ich das eigentlich geschrieben? Es ist nicht das, was ich wirklich denke, und ich denke gerne, dass ich nicht das Arschloch bin, zu dem es mich gemacht hat, oder zumindest versuche ich, es nicht zu sein. Ich denke, die Antwort liegt zum Teil darin, dass wir – wir Online-Leute – dazu neigen, bösartige Beschimpfungen mit Augen und Klicks zu belohnen. Und ich denke, ich habe mich in dieser impliziten Anreizstruktur mit einem unnötig aufrührerischen, geradezu gemeinen und vor allem falschen Take verfangen.”
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Ehemaliger Bassist von Van Halen hat neue Band am Start — mit bekannten Kollegen
Der ehemalige Van-Halen-Bassist Michael Anthony verriet in einem Interview, dass er eine neue Band gegründet hat. Die besteht aus Mitgliedern sehr bekannter Bands — ob man das jetzt als Supergroup bezeichnen möchte, bleibt einem selbst überlassen.
von Markus Brandstetter
„Ich wollte eigentlich nichts darüber sagen, aber es gibt da ein kleines Nebenprojekt, mit dem ich mit einigen Leuten gesprochen habe und mit dem ich vielleicht ein paar Sachen machen werde“, erzählte Anthony dem Radiomoderator Eddie Trunk in dessen Show auf Sirius XM. „Ich will nicht zu viel verraten, aber es könnte mit [Bon Jovi-Gitarrist] Phil X und John Douglas zu tun haben, den ihr als Schlagzeuger von Aerosmith kennt“. Tolle Musiker, die jetzt allerdings (bis auf Anthony) nicht die A-Besetzung der jeweiligen Bands darstellen. Douglas hatte Original-Aerosmith-Drummer Joey Kramer ersetzt, als sich dieser an der Schulter verletzt hatte. Außerdem war er zu Anthonys Van-Halen-Zeiten Schlagzeugroadie von Alex Van Halen. Phil X — ein grandioser und vielseitiger Gitarrist — ist mittlerweile als Richie-Sambora-Ersatz bei Bon Jovi an Bord.
Wer ist der Sänger?
Da stellt sich natürlich die Frage: Wer ist der Sänger? Die möchte uns Michael Anthony aber (noch) nicht beantworten. „Ich möchte keine Namen nennen, aber es ist ein wirklich, wirklich cooler Sänger“, sagte er. Und auch, dass die Band bereits im Studio ist (allerdings nur aus Freude am Musizieren) erzählte der 67-Jährige gegenüber Eddie Trunk: „Wir nehmen im Moment nur zum Spaß ein paar Sachen auf. Das ist alles, was ich sagen kann.“ Wir sind gespannt!
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Gegen Auftrittsverbot für Roger Waters: Eric Clapton, Brian Eno & Co. unterzeichnen Petition
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„Shout It Out Loud“: KISS-Biopic kommt 2024 auf Netflix
Die ersten Jahre von KISS kommen auf die Leinwand… besser gesagt, auf das Streaming-Endgerät eurer Wahl: Das Biopic Shout It Out Loud soll es 2024 auf Netflix zu sehen geben.
von Markus Brandstetter
Bestätigt wurde dies vom Manager der Band, Doc McGhee. Im Podcast The Rock Experience With Mike Brunn erklärte McGhee: „Wir fangen jetzt erst an. Wir haben es bereits verkauft. [Der Deal ist] bereits abgeschlossen… Es geht also voran. Und es kommt im Jahr ’24.“ Zum ersten Mal tauchten Infos über einen KISS-Film 2021 auf. Damals hatte Paul Stanley erklärt, einen „wirklich gutes Skript“ zu haben. Als Regisseur Regie wird Joachim Rønning (bekannt durch Filme wie Kon-Tiki, Maleficent: Herrin des Bösen und Fluch der Karibik: Dead Men Tell No Tales) wurde genannt. Das Drehbuch schrieb Ole Sanders — bestätigt sind diese Informationen bislang nicht.
Das Interview mit Doc McGhee gibt es hier zu sehen:
Weitere Infos zum Film
Stanley hatte 2021 erklärt, für die Band Schauspieler in ihren Zwanzigern zu suchen. „Ich kenne nicht sehr viele Schauspieler, die Anfang 20 sind. Wenn man den Leuten diese Art von Fragen stellt, sagen sie: ‘Oh, Brad Pitt’, oder dieser oder jener. Nun, diese Leute sind in ihren 50ern oder 60ern, man spricht also von einer anderen Generation von Schauspielern. Und ich bin der Erste, der sagt, dass ich mich mit vielen von ihnen nicht auskenne.“
McGhee erklärte im selben Jahr: „Das Drehbuch handelt von den ersten vier Jahren von Kiss. Im Grunde genommen geht es um die Zeit, bevor sie berühmt wurden – es ging um die Cadillac High, so etwas in der Art”, und bezieht sich auf das Konzert, das Kiss im Oktober 1975 in einer Highschool-Turnhalle in Cadillac, Michigan, gaben. […]Ich denke, es ist ein sehr interessanter Blick auf die Entstehung von Kiss, die Denkweise, wie es dazu kam, der soziale Druck, unter dem jeder in den 60ern und 70ern stand, der so etwas wie Kiss an die Spitze brachte, dass es tatsächlich passieren konnte. Es ist also ein sehr interessanter Film, der meiner Meinung nach gut geschrieben ist.“
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Gegen Auftrittsverbot für Roger Waters: Eric Clapton, Brian Eno & Co. unterzeichnen Petition
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Gegen Auftrittsverbot für Roger Waters: Eric Clapton, Brian Eno & Co. unterzeichnen Petition
Zahlreiche prominente Musiker unterzeichneten eine Petition gegen das Auftrittsverbot von Roger Waters in Frankfurt.
von Markus Brandstetter
Eigentlich hätte Roger Waters am 28. Mai 2023 im Rahmen seiner This Is Not A Drill–Tour ein Konzert in Frankfurt spielen sollen. Dieses wurde allerdings von den Behörden aufgrund von Antisemitismus-Vorwürfen abgesagt. Nun unterzeichneten eine Reihe von prominenten Kollegen des ehemaligen Pink-Floyd-Mitglieds eine Petition, die dieses Auftrittsverbot aufheben will.
Waters erhält prominente Unterstützung
Zu den Unterzeichnern der Petition auf change.org gehören unter anderen Eric Clapton, Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason, Tom Morello, Brian Eno und Peter Gabriel. Auch der berühmte Linguist und Aktivist Noam Chomsky, Schauspielerin Susan Sarandon und Filmemacher Ken Loach unterzeichneten sie.
Die Petition im Wortlaut
„Waters’ Kritik an Israels Behandlung der Palästinenser ist Teil seines langjährigen Einsatzes für die Menschenrechte auf der ganzen Welt”, heißt es im Infotext der Petition. „Die Beamten, die Waters verunglimpfen, betreiben eine gefährliche Kampagne, die Kritik an Israels illegaler und ungerechter Politik absichtlich mit Antisemitismus in einen Topf wirft“.
Und weiter: „Offizielle Stellen in Deutschland, Konzertveranstalter und Musikplattformen dürfen sich nicht dem Druck von Einzelpersonen und Gruppen beugen, die lieber sehen würden, dass Waters’ Musik entfernt wird, als sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die seine Musik hervorhebt.“. Bislang unterzeichneten knapp 16.000 Personen die Petition, die den Namen „Let Pink Floyd’s Roger Waters Perform In Frankfurt, Germany“ trägt. Eine Gegenpetition, die sich für ein Auftrittsverbot Waters’ stark macht, kommt derzeit auf weniger als 400 Unterstützer*innen.
David Gilmour macht Waters Vorwürfe
Every word demonstrably true https://t.co/KWk4I3bMTN
— David Gilmour (@davidgilmour) February 6, 2023
Einer dürfte die Petition definitiv nicht unterschreiben: Waters Ex-Kollege David Gilmour. Der machte seine Meinung über Waters’ politische Ansichten vor kurzem einmal mehr klar. Gilmours Frau Polly Samson wandte sich via Twitter an Waters und schrieb: Traurigerweise bist du @rogerwaters, durch und durch antisemitisch. Außerdem bist du ein Putin-Apologet und ein lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, lippensynchronisierender, frauenfeindlicher, größenwahnsinniger, kranker Neidhammel. Genug von deinem Unsinn“. Gilmour teilte den Tweet mit den Worten „Jedes Wort nachweislich wahr“.
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