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Hitzige Debatte um Meg Whites Drumming-Künste

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Meg White
Foto: Jean Baptiste Lacroix/Getty Images

Ein Journalist beklagte in einem Tweet die mangelnden instrumentalen Fähigkeiten von Ex-White-Stripes-Schlagzeugerin Meg White — und sorgt damit für ordentlich Kritik.

von Markus Brandstetter

Die ehemalige White-Stripes-Schlagzeugerin Meg White ist mittlerweile seit vielen Jahren musikalisch inaktiv (und abgetaucht). Das hält das Internet aber nicht dazu ab, 2023 noch eine lebhafte Debatte über ihre Schlagzeugkünste abzuhalten. Wie die aussieht, ist wenig überraschend: Die einen halten Whites Spiel für fantastisch, reduziert, songdienlich und einzigartig. Die anderen (auch das ist nichts Neues) für stümperhaft — wie zum Beispiel der Journalist Lachlan Markay. Der nämlich schrieb, als Reaktion auf einen Artikel von National Review, der Seven Nation Army als Kandidaten für den größten Song des Jahrhunderts bezeichnet hatte, folgenden Rant:

„Die Tragödie der White Stripes ist, wie großartig sie mit einem halbwegs anständigen Schlagzeuger gewesen wären. Ja, ja, ich habe all die aber es ist ein sorgfältig ausgearbeiteter Sound, Mannnn!‘-Takes gehört. Es tut mir leid, dass Meg White furchtbar war —und keine Band ist besser, wenn sie ein beschissenes Schlagzeug hat“.

Den Tweet nahm der Journalist zwar wieder vom Netz — und argumentierte apologetisch: „Es war eine übertriebene Interpretation von TWS und White als Schlagzeuger und war, seien wir ehrlich, in jeder Hinsicht schrecklich. Belanglos, widerwärtig, einfach nur falsch“. Da war es allerdings schon zu spät — denn die Debatte begann. Und zwar nicht nur mit irgendwelchen Leuten aus dem Internet, sondern mit Amir „Questlove“ Thompson, oscarprämierter Schlagzeuger der Band The Roots. Der fand den Anti-White-Rant ordentlich daneben, wie er betonte:

Questlove stärkt Meg White den Rücken

„Ich versuche, ‚Troll-Ansichten‘ zu ignorieren, aber das hier ist völlig daneben. Eigentlich ist das, was in der Musik falsch ist, dass die Leute das Leben aus der Musik herauswürgen wie einen Instagram-Filter – sie versuchen, ein Hoch der Musikperfektion zu erreichen, das nicht einmal dem Song (oder der Musik) dient“, schreibt Questlove.

Dann ging es noch mehr zur Sache: Karen Elson, die Ex-Frau von Jack White, meldete sich zu Wort.

„Meg White ist nicht nur eine fantastische Schlagzeugerin, Jack sagte auch, dass die White Stripes ohne sie nichts wären. An den Journalisten, der sie verunglimpft hat: Nimm den Namen der Ex-Frau meines Ex-Mannes aus deinem verdammten Mund. (Bitte und Dankeschön).“

Journalist entschuldigt sich

Von regulären Twitter-Usern über Musikjournalist*innen und Musiker*innen gab’s Rückendeckung für White und Schelte für Markay. Dieser schickte auch Meg White eine persönliche Entschuldigung. „An Meg White: Es tut mir leid. Wirklich”, schrieb er. „Und an die Frauen im Musikbusiness im Allgemeinen, die meiner Meinung nach unverhältnismäßig oft dieser Art von Scheiße ausgesetzt sind: Es tut mir leid, dass ich das auch noch gefördert habe. Ich werde wirklich versuchen, in Zukunft rücksichtsvoller zu sein, sowohl hier als auch in der Öffentlichkeit. Ich habe mir in den letzten 24 Stunden, als all dieser – wiederum völlig berechtigte – Hass hereinkam, gedacht: Warum habe ich das eigentlich geschrieben? Es ist nicht das, was ich wirklich denke, und ich denke gerne, dass ich nicht das Arschloch bin, zu dem es mich gemacht hat, oder zumindest versuche ich, es nicht zu sein. Ich denke, die Antwort liegt zum Teil darin, dass wir – wir Online-Leute – dazu neigen, bösartige Beschimpfungen mit Augen und Klicks zu belohnen. Und ich denke, ich habe mich in dieser impliziten Anreizstruktur mit einem unnötig aufrührerischen, geradezu gemeinen und vor allem falschen Take verfangen.”

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