Huey Lewis über seinen Hörverlust: „Ich kann keine Musik mehr hören“

Sein Gehör zu verlieren, ist nicht nur für Musikerinnen und Musiker ein absoluter Horrorgedanke. Huey Lewis, in den 1980er-Jahren ein weltweit gefeierter Superstar, ist das passiert. Wie er damit umgeht und wie fortgeschritten sein Hörverlust bereits ist, verriet er im einem aktuellen Interview mit Songfacts.

von Markus Brandstetter

„Ich kann überhaupt keine Musik mehr hören. Ich kann die Tonhöhe gar nicht mehr hören. Selbst eine einzelne Note klingt für mich in sich verstimmt, und das ist eine bittere Pille, die schwer zu schlucken ist“, so der 73-Jährige. „Aber man muss im Leben weitermachen. Ich habe Hörgeräte und bin per Bluetooth mit dem Computer verbunden, so dass ich dich jetzt hören kann. Ohne meine Hörgeräte bin ich völlig taub.“

„Ich versuche, kreativ und beschäftigt zu bleiben“

Wie schlimm es war, sein Gehör zu verlieren, erläutert er im Anschluss. „Ich habe meine rechte Seite [des Gehörs] vor 35 Jahren verloren. Als ich meine linke Seite verlor und keine Musik mehr hören konnte, war das traumatisch. Ich lag sechs Monate lang nur im Bett und machte mir Sorgen, probierte verschiedene Ansätzte, etwa Akupunktur und Chiropraktik aus und ernährte mich rein biologisch – salzfrei, salzarm, all diese Dinge.“

Aufgeben kommt dennoch für ihn nicht infrage, alleine schon wegen seiner Kinder –  Selbstmitleid ist ebenfalls ausgeschlossen: „Ich versuche also, beschäftigt zu bleiben. Wir haben ein Musical [das komplett aus der Musik von Huey Lewis and the News besteht und den Titel “The Heart of Rock & Roll” trägt], an dem ich sehr stark beteiligt bin, auch wenn ich die Musik nicht hören kann. Und ich habe eine Fernsehserie, deren Idee ich an Fox verkauft habe, aber wir stecken jetzt in einem Autorenstreik fest. Ich versuche, kreativ und beschäftigt zu bleiben. Ich erinnere mich daran, dass es viele, viele andere gibt, denen es viel schlechter geht, und das ist wichtig zu wissen“, so Lewis.

Abschliessend erklärt er: „Mein Leben ist nicht mehr so gut wie früher, als ich noch hören konnte, aber es ist immer noch ziemlich gut.“