Sex-Pistols-Gitarrist Steve Jones hat die Schnauze voll von seiner eigenen Musik

Andere lieben Songs wie „Anarchy In The UK“ oder „God Save The Queen“ auch Jahrzehnte nach ihrer Veröffentlichung noch wie am ersten Tag. Nicht so Steve Jones: Der Gitarrist der britischen Punk-Legenden Sex Pistols kann seine eigene Musik einfach nicht mehr hören — das gestand er jetzt in einem Interview.

 von Markus Brandstetter

„Ich höre mir die Musik der Pistols eigentlich nie mehr an. Ich habe sie verdammt satt, um ehrlich zu sein“, erklärte der 66-Jährige vor Kurzem im Gespräch mit der britischen Zeitung The Telegraph. Dann legte er nach: „Ich höre mir eher Steely Dan an“.

Warum? Steve Jones: „Ich bin kein Kind mehr“

Jones’ Geständnis’ liegt aber weniger an Reue der eigenen Vergangenheit gegenüber als viel mehr daran, dass sich Musikgeschmäcker eben auch einfach verändern. „Ich höre mir nicht mehr keinen Punkrock  mehr an. Mein Musikgeschmack hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert, und ich bin 66 Jahre alt. Ich bin kein Kind mehr. Ich denke, es wäre ein bisschen albern, wenn ich immer noch diese Fahne hochhalten würde… Ich mag Steely Dan. Ist das schlimm?”

Kontroverse um Serie und Respekt für Queen

Derzeit ist die 1975 gegründete, 1978 aufgelöste und mehrfach kurzzeitig wiedervereinigte Band medial wieder vermehrt präsent. Das ist zum einen der Miniserie Pistol geschuldet, die für eine Kontroverse innerhalb der Ex-Bandkollegen sorgte. Sex-Pistols-Sänger John Lydon tat mehrfach seinen Unmut über die Produktion kund und erklärte, nicht daran beteiligt gewesen zu sein. Auch das 70-jährige Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. bringt die Band wieder mal ins Scheinwerferlicht  — schließlich bekundete die Gruppe mit dem Song God Save The Queen 1977 nicht unbedingt Sympathie für das britische Königshaus.

Umso überraschender, dass ausgerechnet Lydon vor kurzem Respekt vor der Königin bekundete. „Ich stehe zu meiner Abneigung gegenüber der Monarchie genauso, wie ich es immer getan habe…. Ich will keine Steuern mehr zahlen, um diese Institution am Leben zu erhalten“, erklärte Lydon laut der britischen Zeitung Daily Mail — und relativierte dann: „Aber ich respektiere [die Königin] absolut als echte Person. Sie sich ein Gefühl der Würde bewahren können. Ich fühle mich immer von Prunk angezogen“

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