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3 Doors Down: Erinnerungen an die Teenagerzeit

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Nichts klingt so vertraut und kraftvoll, wie der Soundtrack der eigenen Jugend. Für unseren Autor gehören 3 Doors Down definitiv dazu. Ein ganz persönlicher Blick zurück:

Was war das für eine Zeit als 3 Doors Down mit ihrem Debüt Album The Better Life ihren Durchbruch feierten? Gerade erst hatte sich die Welt von dem Skandal Bill Clintons erholt und man selbst war 16 geworden, durfte sich sein Bier selber kaufen und die Bars in der Stadt unsicher machen. Klar, was hörte man zu dieser Zeit: Punk, Rock , Grunge – zumindest was die ländliche Gegend anging. Logisch, dass es ein paar Freunde gab, die sich mit elektronischer Musik beschäftigt haben, aber die waren irgendwie anders. Was einen fesselte waren die knallharten Gitarrenriffs, oft spielte man in einer Schülerband oder hatte seine eigene Band.


 

Brad Arnold Bassist und Sänger der Band schrieb die erste Single des Albums Kryptonite im Alter von 15 Jahren während des Matheunterrichts. Die zentrale, wenn auch diffuse immer wieder kehrende Frage des Songs: Was ist wenn ich down bin, wenn ich crazy bin, wenn ich normal bin? Wirst du zu mir stehen? Ja, da konnte man sich wiederfinden, auf das Ende der Schulzeit zusteuernd, und doch war es der treibende Sound der einen zum headbangen brachte und Gedanken der Unsicherheit zerstreute. In der tanzenden Menge konnte man sein, wie man sich fühlte.3_doors_down__80022562.jpg - CMS Source

Loser der zweite Song der Platte beschreibt das Gefühl, nicht gut genug zu sein, zu versagen in den entscheidenden Momenten.  Das Musikvideo spielt in einer amerikanischen High School und bringt auf bildlicher Ebene die Wirren der Adoleszenz zum Ausdruck. Das gedisst werden, das  nicht ankommen. In einer Szene sitzt der Schüler vor seinem Block im Unterricht und das Wort Kryptonite ist kurz zu sehen. Möglicherweise soll hier angedeutet werden, dass der Song eine persönliche Verarbeitung Arnolds ist – stammt auch dieser aus eben seiner Feder. Auf der klanglichen Ebene dröhnen jedoch bereits Powerchords, die die melancholische Stimmung des Anfangs wegblasen und sich um die eigenen Gedanken schlingen.  Ein Song, der bei mir rauf und runter lief.3doorsdown_seventeen_foto3_300CMYK.jpg - CMS Source

Den ein oder anderen Skandal hinter sich lassend, kommt jetzt, nach 16 Jahren und vier Alben später,  ihr neues Album Us And The Night heraus. Fünf Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums vergangen. Man kann gespannt auf den Release sein und wie sich die Band weiterentwickelt hat – schließlich gab es einige Umbesetzungen: Gitarrist und Background-Sänger Matt Roberts hat 2012 aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen und im April 2014 wurde Tod Harrell nach wiederholtem Alkoholeinfluss am Steuer und einem Verkehrsunfall mit Todesfolge (2013) umgehend aus der Band geworfen.

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