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Heart: Mit Passion und Poesie zum neuen Album

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Ein Blick in die Musikgeschichte offenbart, dass es einige Geschwisterbands gibt. Filtert man nur die Bands heraus, die sich aus Schwestern geformt haben, dann wird es ziemlich übersichtlich. Heart sind eine davon. Die Geschwister Ann und Nancy Wilson sind die funkelnden, kreativen Köpfe, die hinter der Rockgruppe stehen. Gerade erst aus der Vorgängerband The Army hervorgegangen, stellen sich Mitte der 70er Jahre erste Erfolge ein. Den Auftakt gibt das Album Dreamboat Annie mit dem Achtungserfolg Crazy on You. Von Kritikern werden sie dem Genre Hardrock zugeordnet, wodurch die beiden sich ermuntert fühlen ein eigenes Genre als Etikett für ihren Musikstil zu bevorzugen: Heartrock.


Mit dem Herzen, genauer gesagt, der Liebe beginnt die eigentliche Geschichte von Heart. Und sind wir doch mal ehrlich: Was wäre eine Geschichte ohne Love Story? Richtig, keine – zumindest nicht aus dem Leben. Ursprünglich ist Heart 1963 von Steve Fosson und den Brüdern Roger und Mike Fisher gegründet worden – zunächst unter dem Namen The Army. Kurz darauf sind sie als White Heart bekannt. Anfang der 70er Jahre verkürzen sie ihren Titel auf Heart. In dieser Zeit gesellen sich auch die Wilson Geschwister dazu. Den ersten Schritt machte Ann, die sich in Mike Fisher verliebt und 1974 gesellt sich auch Schwester Nancy dazu, die sich in den Gitarristen Roger Fisher verguckt. Der Grundstein der Rock-Sisters ist also gelegt.


Dreamboat-Annie


Anfang der 80er Jahre geraten sie innerhalb der Industrie fast in Vergessenheit. Private Auditions und Passionwork bilden einen Tiefpunkt in ihrer noch jungen Karriere. Doch lässt sich dies genauso gut als Atempause deuten, bevor sie den Gipfel erklimmen. Im Jahre 1985 folgt das Album Heart mit den Hit-Singles These Dreams und Nothin‘ At All von dem sie über 5 Millionen Platten verkaufen. Kaum zwei Jahre später knüpft das Album Bad Animals nahtlos an den Erfolg des Vorgängers an.


Schaut euch hier das Video zu These Dreams an:


Die 90er Jahre sind eher durch Abstinenz geprägt, da sich die Wilsons auf die Lovemongers konzentriert haben. Zwar sind einige Best of-Alben erschienen, was zumindest das Gefühl vermittelt hat: Es geht noch was. Seit 2012 sind sie als Heart auf jeden Fall wieder am Start. Auszeichnungen ließen jetzt auch nicht mehr auf sich warten. Im selben Jahr gibt es einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und 2013 sind sie in die ehrwürdige Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden.

Gute 40 Jahre nach Gründung bringen sie jetzt ihr neues Album Beautiful Broken heraus. Ein ganz besonderes Schmankerl darauf ist die Kooperation mit dem Metaller James Hetfield, der nicht nur musikalisch beteiligt ist an dem Titel gebenden Song der Platte, sondern ebenso an den Lyrics für Beautiful Broken mitgeschrieben hat. Er kommt mit gewaltigen Gitarrenriffs  daher, im Vergleich zu den ansonsten etwas softeren Rocksongs. Hier brechen sie mit dem in den späten 80ern und in den 90er Jahren fokussierten Pop-Rock und fächern dadurch ihr musikalisches Spektrum auf. Der Platte tut dies sichtlich gut. Überhaupt lässt sich die Emotionalität, die ihrer Musik immanent war endlich wieder auf der Platte finden – 70s are back!


heart - Beautiful Broken Press Pic 2 (credit Anna Knowlden)


Und für ihre treuen Fans haben sie die Songs City’s  Burning, Down on Me und Sweet Darlin‘ neu aufgenommen. Sie waren als Live Versionen bereits auf älteren Platten zu finden, allerdings sind die beiden Schwestern  nie so richtig zufrieden gewesen mit den Aufnahmen.  “Die Songs, die wir ausgesucht haben, wollten wir schon lange überarbeiten“, so Nancy Wilson.  Für die Produktion zeichnen sich Nancy Wilson und der Bassist Dan Rothchild gemeinsam aus. Der Name Rothchild lässt Musikenthusiasten gleich hellhörig werden – der Vater von Dan ist niemand geringeres als Doors-Produzenten-Legende Paul Rothchild, dessen Blut auch in den Adern seines Sohnes fließt.

Die Romantik, die sie der Rockmusik abgewinnen, ist zugleich Merkmal ihres Werkes und zieht sich bis in die Lyrics hinein. „In einer Welt, in der Songtexte weniger poetisch sind, wollten wir eine Lanze für die Poesie brechen“, fasst Nancy ihre Arbeit am Album zusammen. Eine konstante, starke Auffassung in einer Branche, die gerne die neuesten technischen Möglichkeiten auslotet,  in der Popmusik zunehmend computergeneriert wird und das Bild des Musikers sich hin zum Produzenten verschiebt. Vielleicht braucht Musik von Zeit zu Zeit eine romantische Rückbesinnung auf Vergangenes. Entscheiden muss dies jeder für sich selbst.


Broken Heart Cover


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