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Popkultur

10 Songs, um den Black History Month zu feiern

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Lauryn Hill im Jahr 1999. Foto: Peter Pakvis/Redferns/Getty Images

Der Black History Month soll in den USA und in Kanada jeden Februar daran erinnern, was in den Geschichtsbüchern oft vernachlässigt wird: Nämlich auf den Einfluss von afroamerikanischen Bürger*innen auf die Kultur des Landes einzugehen und Schwarze Geschichte zu thematisieren. Dies soll der Black History Months ins kollektive Bewusstsein rücken – und gleichzeitig auf aktuelle Probleme hinweisen.

von Markus Brandstetter

Wir werfen einen Blick auf zehn Songs, die genau dabei helfen – und Schwarze Kultur thematisieren, in den Mittelpunkt stellen und gleichzeitig zelebrieren.

1. Childish Gambino – This Is America

This Is America vom US-amerikanischen Rapper und Schauspieler Childish Gambino (Donald Glover) behandelt das Leben von Schwarzen in  den USA. Dafür holte sich der Musiker etliche Gastrapper sowie einen Gospelchor ins Studio. Musikalisch wechseln sich auf den ersten Blick überschwängliche-Gospel-Teile mit düsteren Synth-Salven ab („This is America, don’t you catch slippin’ now“). Besonders das Video gibt dem ganzen eine noch drastischere Wirkung: Polizeiautos brennen, Gambino erschießt eine Person, ehe ihm eine Person die Waffe abnimmt und in ein rotes Tuch wickelt – für viele eine Kritik daran, dass Waffen in den USA von der Politik immer noch über Menschenleben gestellt werden.

2. Lauryn Hill – Black Rage

Lauryn Hill veröffentlichte 2014 via Twitter ihren Song Black Rage – und widmete ihn den Demonstrant*innen in Ferguson, Missouri und ihrem Kampf für Gerechtigkeit. Im Song beschreibt sie ausführlich die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kämpfe des Schwarzen Amerikas:„Black rage is founded on blatant denial / Squeezed economics, subsistence survival / Deafening silence and social control / Black rage is founded on wounds in the soul“, heißt es darin etwa – und weiter: „Black rage is founded on draining and draining / Threatening your freedom to stop your complaining / Poisoning your water while they say its raining / Then call you mad for complaining, complaining“.

3. Mos Def – Umi Says

Umi Says erschien 1999 auf Mos Defs Album Black on Both Sides. Es handelt von einem Dialog der Generationen: Der Musiker spricht darin mit seiner Mutter (Umi) und seinem Vater (Ami) über die Möglichkeiten, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. „My Umi said shine your light on the world / Shine your light for the world to see / My Abi said shine your light on the world / Shine your light for the world to see / (I want black people to be free, to be free, to be free)“, heißt es im Song.

4. Beyoncé feat. Kendrick Lamar – Freedom

Beyoncé veröffentlichte 2016 das Album Lemonade – und wurde von der Kritik dafür in höchsten Tönen gelobt. Sie habe damit ein revolutionäres Werk in Sachen Schwarzem Feminismus geschaffen, erklärte beispielsweise Billboard.com. Lemonade beschreibt den Status Quo, handelt von Selbstermächtigung – und setzte alleine schon mit der Sigle Freedom ein starkes Statement. „Freedom, Freedom / I can’t move / Freedom, cut me loose / Singin’, freedom / Freedom, where are you? / ‘Cause I need freedom too / I break chains all by myself / Won’t let my freedom rot in hell“, singt Beyoncé.

5. Marvin Gaye – What’s Going On

„Mother, mother / There’s too many of you crying / Brother, brother, brother / There’s far too many of you dying / You know we’ve got to find a way“, so beginnt der legendäre Song What’s Going On von Marvin Gayes gleichnamigen Album. Gaye schrieb den Song gemeinsam mit Al Cleveland und Renaldo Benson, nachdem letzterer Zeuge von Polizeigewalt wurde.

6. Sam Cooke – A Change Is Gonna Come

„It’s been a long / A long time coming / But I know a change gonna come /Oh, yes it will“: Mit dem Song A Change Is Gonna Come veröffentlichte Sam Cooke einen Protestsong, für ihn damals etwas ungewöhnliches. Der Song wurde 1964 als Single ausgekoppelt, nachdem er zuvor auf dem Album Ain’t That Good erschien. Er wurde zum Klassiker für die Bürgerrechtsbewegung – Cooke sollte dies nicht erleben: Kurz vor der Single-Veröffentlichung starb er.

7. The Last Poets – When The Revolution Comes

The Last Poets waren ein Zusammenschluss von Schwarzen Musikern und Dichtern, die später einen großen Einfluss auf die Hip-Hop-Kultur hatten. When The Revolution Comes ist ein dringliches Gedicht, das über Percussion-Klänge vorgetragen wird:  „When the revolution comes / Some of us will probably catch it on TV, with chicken hanging from our mouths / You’ll know it’s revolution because there won’t be no commercials / When the revolution comes“, heißt es darin.

8. Common feat. John Legend –  Glory

Das Stück Glory ist eine Zusammenarbeit von Common und John Legend für den Film Selma – ein Bürgerrechtsdrama über die Selma-nach-Montgomery-Märsche im Jahr 1965, die als Höhepunkt der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gelten. Der Text behandelt konkrete Ereignisse dieser Zeit und thematisiert unter anderem Martin Luther King. Für Glory wurden die beiden Musiker mit einem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet.

9. Gil Scott Heron – The Revolution Will Not Be Televised

Mit The Revolution Will Not Be Televised schuf Gil Scott Heron Anfang der 1970er Jahre eines seiner bekanntesten Stücke. Längst ist der Titel zu einem immer wieder genutzten Slogan geworden. Der Text ist ein Aufruf an Afroamerikaner*innen, sich aus ihrer passiven, lethargischen Lebensweise zu befreien und soziale Hindernisse zu überkommen und bessere Lebensumstände zu erkämpfen. „You will not be able to stay home, brother / You will not be able to plug in, turn on and cop out / You will not be able to lose yourself on skag / And skip out for beer during commercials, because the revolution will not be televised“, singt Heron darin etwa.

10. Parliament – Chocolate City

In Chocolate City spricht George Clinton über Chocolate Cities – also Städte, die zu einem Großteil von Schwarzen Bürger*innen bewohnt werden. Clinton nennt darin auch (mit etwas Augenzwinkern) eine afroamerikanische Regierung – etwa mit Mujhammad Ali als US-Präsident, James Brown als Vizepräsident und Aretha Franklin als First Lady.

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