Popkultur
10 Songs, die es ohne Abba nicht geben würde
Jede*r Musiker*in würde gerne einen Song schreiben, der für die Unendlichkeit gemacht ist. Dem schwedischen Quartett Abba ist das so oft gelungen wie nur wenig anderen. Dancing Queen, The Winner Takes It All, Thank You For The Music – die Liste an Evergreens ist endlos. Kein Wunder, dass bis heute die unterschiedlichsten Künstler*innen versuchen, den Zauber von Abba zu entschlüsseln. Wir haben uns auf die Suche nach den Spuren der schwedischen Discogötter im Pop der letzten 40 Jahre gemacht, mit teilweise erstaunlichen Erkenntnissen.
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1. Arcade Fire – Everything Now
“Es ist nicht so, dass das ein ganz neuer Einfluss wäre. Wir fanden ABBA immer toll und Dancing Queen ist einer der tollsten Songs, die es gibt. Wir wollten immer eine solche Nummer schreiben.” So reagierten Arcade Fire, als viele Fans und Kritiker*innen auf ihrem letzten Album Everything Now (2017) eine deutliche Verwandtschaft zu den fröhlichen Hits der Schweden feststellten. Besonders der Titelsong geht deutlich in Richtung Disco bis Schlager. Eine große Band wie Arcade Fire geht mit solchen vermeintlichen Anschuldigungen natürlich souverän um. ABBA? Ja klar, was ist das Problem damit? Der Einfluss der Schweden ist also auch in Indie-Zirkeln weit verbreitet.
2. Madonna – Hung Up
Hung Up und das dazugehörige Disco-Album Confessions On A Dance Floor (2005) waren nur die offensichtlichsten Beispiele dafür, wie sehr Madonnas Karriere von Abba geprägt war. Hung Up ist im Prinzip ein Remix von Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight), einem Abba-Song aus dem Jahr 1986, beziehungsweise samplet Madonnas Hit fast den kompletten Abba-Song. Somit würde es Hung Up ohne Abba sogar wortwörtlich nicht geben. Dass die Schweden das Sampling ihrer Musik gewährten, war übrigens ein sehr seltenes Privileg, das vor Madonna nur den Fugees bewilligt wurde. Sie benutzten in ihrer Single Rumble In The Jungle Auszüge von The Name Of The Game.
3. Lady Gaga – Bad Romance
Wer Madonna sagt, muss auch Lady Gaga sagen. Gaga wurde nicht nur als Thronfolgerin der Queen Of Pop gehandelt, auch ihre Musik orientierte sich an den selben Vorbildern. Bad Romance ist quasi nichts anderes als ein Abba-Song der Neuzeit. Auch andere Hits von Lady Gaga wie Alejandro weisen starke Abba-Einflüsse auf. Es ist der eindeutige Beweis, wie stark die Schweden bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren die Popmusik ausdefiniert haben. Ein Pop-Hit kommt heute nur sehr schwer ohne Abba-Referenzen aus.
4. Roxette – Joyride
Die Legende vom perfekten Schweden-Pop nahm mit Abba ihren Anfang. Sie begründeten eine Tradition, die bis heute bestand hat. Immer wenn von der besonderen skandinavischen Art die Rede ist, meint man letztendlich auch das Erbe von Abba. Eine der ersten schwedischen Bands, die das große Erbe von Abba überzeugend antraten, waren Roxette. In der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre entwickelte sich das Duo mit Songs wie It Must Have Been Love, The Look oder Listen To Your Heart zu einer internationalen Hit-Maschine. In ihrer schwedischen Heimat dauerte es im Vergleich zu anderen Ländern ein bisschen länger mit dem ersten Nummer-Eins-Hit: Der gelang Roxette erst im Jahr 1991 mit Joyride.
5. Ace of Base – All That She Wants
Bleiben wir in Schweden. Bei Ace Of Base muss man schon fast von einem Abba-Klon der Eurodance-Ära sprechen. Zwei Männer, zwei Frauen, eingängige Songs. Zwar waren Ace Of Base nicht annähernd so erfolgreich und langlebig wie ihre Vorbilder, unvergessen ist das Quartett dennoch bis heute. Ein Song wie All That She Wants ist einfach brillant zeitlos gemacht und zurecht auf so gut wie jeder 90er-Jahre-Compilation vertreten.
6. The Knife – Pass This On
Ein letztes Mal Schweden – es gibt einfach zu viel gute Musik aus dem hohen Norden. Obwohl das Geschwister-Duo The Knife mit seinem Elektropop immer gerne in experimentelleren Gegenden unterwegs war, spürte man doch ganz oft einen Hang zur cheesiness in ihren Songs, sei es in den Melodien oder den Instrumenten. Auch den Gesang von Karin Dreijer kann man als direkte Reaktion auf Abba verstehen, als eine bisweilen groteske Interpretation davon. Vor allem in Schweden musst die Musik von Abba damals etwas sein, das sich unweigerlich im Erbgut von heranwachsenden Musiker*innen niederschlug.
7. Erasure – Oh L’amour
Wo wir gerade bei Kitsch sind: Natürlich ist auch der Synth-Pop von Erasure undenkbar ohne den Einfluss von Abba. Schmachtfetzen mit unwiderstehlichen Refrains Konzept lautete schon deren Konzept, das Erasure bis zum Umfallen anwendeten. Dabei entstanden immerhin so großartige Klassiker wie Oh L’amour. Erasure sind natürlich nicht das einzige Beispiel: The Human League, die Pet Shop Boys und viele andere Pop-Bands der 80er schauten sich ganz viel bei Abba ab.
8. Katy Perry – California Gurls
Zurück in die Gegenwart. Wie jede*r andere Pop-Künstler*in versucht auch Katy Perry, das Abba-Geheimnis zu entschlüsseln und für sich nutzbar zu machen. Wie kriegt man bloß Songs wie Super Trouper oder Mamma Mia hin? Für ihr zweites Album hatte Perry eine ganz klare Ansage an ihre Produzenten und Songwriter: Bringt mir den Groove heran, der die Hits von Abba ausmacht! Leichter gesagt als getan, aber dem gut gelaunten Disco-Beat von California Gurls hört man diese Absichten schon sehr gut an. In einem Interview outete sich Björn Ulvaeus von Abba übrigens mal als Fan von Katy Perry und Lady Gaga. Das kann kein Zufall sein!
9. Foo Fighters – Rope
Nicht nur Pop-Acts wollen von Abba lernen, auch die Rock-Fraktion. Ganz offen sprach selbst Dave Grohl in einem Interview darüber, dass im aktuellen Foo Fighters-Album Wasting Light ein großer Schweden-Disco-Einfluss steckt. Auch die unverwüstlichen Evergreens der Bee Gees nannte Grohl als Vorbilder: “Ich liebe diese großen Refrains, die immer größer werden, die dich überwältigen. Immer wenn ich dachte, ich hätte einen solch großen Refrain gefunden, habe ich ihn als Bridge benutzt und versucht, einen noch größeren Refrain zu kriegen. Das hat richtig Spaß gemacht!” Wir finden, dass man das alles in Rope wunderbar hört.
10. Blossoms – I Can’t Stand
Die Abba-Mania ist bis heute ungebrochen. Auch für junge Bands ist es alles andere als peinlich, das schwedische Quartett als Vorbild und Maßstab zu zitieren. Für ihr zweites, in diesem Jahr erschienenes Album Cool Like You brachte die junge britische Band Blossoms eine gute Portion Synthie-Sound in ihren Indie-Rock, ganz wie Arcade Fire inspiriert von den großen Songs der Schweden. Man soll sich ja schließlich immer an den Großen orientieren.

Popkultur
Zeitsprung: Am 26.9.2005 starten Volbeat mit „The Strength / The Sound / The Songs“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.9.2005.
von Christof Leim
Es dauert ein bisschen, bis die Welt etwas mit dem neuen Sound anfangen kann, aber irgendwann knallt’s: Mit ihrer eigenständigen Melange aus Metal, Elvis und Groove-Riffs treffen Volbeat am 26. September 2005 auf ihrem Debüt The Strength / The Sound / The Songs einen Nerv…
Hier könnt ihr das Volbeat-Debüt hören:
2001 hat der Frontmann der dänischen Death-Metal-Combo Dominus die Nase voll vom Todesgeprügel und will mehr Rock’n’Roll in seinen Metal bringen. Also gründet Michael Poulsen eine Band, die er nach dem dritten Dominus-Album Vol.Beat von 1997 benennt, auf dem der große Elvis-Fan bereits zaghafte Fifties-Einflüsse untergepflügt hatte: Volbeat sind geboren. (In der Videospielserie Pokémon gibt es ein Wesen gleichen Namens, aber wir dürfen davon ausgehen, dass das so gar nichts mit den Rockern zu tun hat.)
Die eigene Kante zählt
Die ersten Aufnahmen interessieren kaum jemanden, das zweite Demo Beat The Meat verkauft sich dann aber schon vierstellig und wird in den Magazinen Metal Hammer und Heavy oder was!? zum „Demo des Monats“ gekürt. Die großen Plattenfirmen reißen sich jedoch noch nicht um die Kapelle, Volbeat kommen schließlich bei Mascot Records aus den Niederlanden unter, die eigens das Sublabel Rebel Monster gründen – weil, so heißt es, Volbeat nicht so recht zum Rest des Portfolios passen.
Die Rückseite des Albums: So viel freie Haut gibt es auf Poulsens Arme heute nicht mehr.
Und genau liegt der Gag des Quartetts aus Dänemark: Volbeat haben einen eigenen Sound. Die Mischung aus Metal mit Rock’n’Roll und ziemlich speziellem Gesang zwischen Mina Caputo und James Hetfield klingt ungewohnt, aber dafür eigenständig. Das hat was. Die Musik klingt fett, dröhnt tief und fährt einen guten Groove auf. Das erinnert nicht selten an die frühen Life Of Agony mit mehr Black Sabbath als Hardcore. Vor allem aber die Stimme, die Gesangslinien und die vokale Rhythmik von Michael Poulsen geben dem Ganzen einen eigenen Charakter – und der ist in einem stilistisch stagnierenden Genre Gold wert.
Viel Elvis
Das Debütalbum entsteht im Sommer 2004 in anderthalb Wochen in den Hansen Studios im dänischen Ribe unter der Aufsicht von Jacob Hansen, der zum Stammproduzent der Band werden wird. Zur Mannschaft gehören damals neben Gitarrist, Sänger und Hauptsongwriter Poulsen noch die beiden Ex-Dominus-Mitstreiter Bassist Anders Kjølholm und Gitarrist Franz „Hellboss“ Gottschalk sowie (bis heute) Schlagzeuger Jon Larsen. Ein doch ungewohnt aussehendes Bandfoto von damals findet sich hier.
Die Scheibe trägt den unhandlichen, aber eigenständigen Titel The Strength / The Sound / The Songs und bietet ein paar frühe Bandschätzchen, etwa Pool Of Booze Booze Booza, das sich heute noch auf vielen Volbeat-Setlisten findet, daneben Caroline Leaving und Soulweeper. In Caroline #1 zitiert Poulsen ausschließlich Elvis-Presley-Songtitel, zum Cover des Dusty-Springfield-Klopfers I Only Wanna Be With You dreht die Combo ein Video. Auch die Grundlage für eine Fortsetzungsgeschichte findet sich hier: Fire Song und Danny & Lucy (11pm) stellen ein Liebespaar vor, dessen Schicksal auf späteren Alben weitererzählt wird.
Durchmarsch
Damit treffen Volbeat einen Nerv: Die Platte klettert auf Platz 18 der dänischen Charts, was damals kaum eine einheimische Krachkapelle schafft. Bei den Danish Metal Awards wird das Album als bestes Debüt 2005 ausgezeichnet, das deutsche Rock Hard zückt die Höchstnote 10 von 10. Nur folgerichtig spielt die Band im folgenden Sommer am 4. Juni 2006 auf dem Rock Hard Festival ihr erstes Deutschlandkonzert. Die erste Clubshow passiert am 1. September im Headbanger’s Ballroom in Hamburg.
Fortan gastieren Volbeat oft hierzulande und spielen sich generell den Arsch ab. Da werden ganz klassisch Tausende Kilometer im Van geschrubbt, dass es nur so eine Art hat. Das scheint sich rumzusprechen, denn der Name des Quartetts taucht immer öfter auf, eine Fanbase bildet sich, die zweite Scheibe Rock The Rebel / Metal The Devil erscheint 2007, und von da an geht es ab: Platz eins in Dänemark, Shows in ganz Europa, zwei Platten später springt auch Nordamerika auf die Truppe an. Heute gehören Volbeat weltweit zu den großen Rockbands. Mit The Strength / The Sound / The Songs fing der Spaß an.
Zeitsprung: Am 9.8.1994 lassen Machine Head ihr Debüt „Burn My Eyes“ los.
Popkultur
„Electric Warrior“ von T. Rex: Das erste Glamrock-Album in der Rückschau
„Glamrock starts here“ — So oder so ähnlich könnte sich ein Aufkleber auf dem fünften T. Rex-Album Electric Warrior lesen. Damals wagten Marc Bolan und seine Band einen Neuanfang und revolutionierten den Rock. Vor allem ein Song verhalf der Gruppe zu weltweitem Erfolg — auch jenseits des großen Teichs.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch Electric Warrior von T. Rex anhören:
Jedes Genre hat seine Türöffner, seine Meilensteine, seine großen, großen Platten. Im Eingangsbereich der Glamrock-Ruhmeshalle prangt vor allem ein Album: Electric Warrior von T. Rex. Hieß die Gruppe von 1968 bis 1970 noch Tyrannosaurus Rex und bewegte sich vor allem im Folk, krempelte Bandleader Marc Bolan sein Baby zu Beginn der Siebziger um, änderte den Namen in T. Rex und schlug rockigere, elektrisch verstärkte Wege ein. Die Herr der Ringe-beeinflussten Schmusetöne gehörten fortan der Vergangenheit an. Besonders sichtbar wurde das bei einem Fernsehauftritt, der auch als Startschuss des Glamrock bezeichnet wird.
Electric Warrior: Das prägende Werk des Glamrock
Selten lässt sich die Grundsteinlegung einer Musikrichtung auf nur einen Moment reduzieren. Das funktioniert auch im Glamrock nicht, doch wer den Top Of The Pops-Auftritt von Marc Bolan und T. Rex am 25. März 1971 als ersten Glamrock-Gig aller Zeiten bezeichnet, liegt damit schonmal nicht daneben. So tritt Bolan an jenem Abend in einem schimmernden Satin-Anzug vor das Publikum und hat sich unter einem Auge mit goldfarbenem Glitter verhübscht. Das hatte sich vorher noch niemand getraut, noch nicht einmal Bowie. Mit dem Auftritt weist Bolan einer Jugend den Weg, die Geschlechterklischees für antiquiert hält. Wenig später legt er das passende Album nach.
Schon die ersten Töne von Electric Warrior verdeutlichen: Im Hause T. Rex weht jetzt ein anderer Wind. In Mambo Sun singt Bolan auf seine einzigartige Weise über ein lockeres E-Gitarrenriff, vielleicht, um seine Hörerschaft langsam an den neuen Stil heranzuführen. Anschließend folgt die Ballade Cosmic Dancer, einer der schönsten Songs der Rockgeschichte. Auf’s Gaspedal tritt Bolan erst danach, und zwar mit Jeepster. So klingen T. Rex nun: rockig, exzentrisch, poppig. Doch das war noch längst nicht alles. Den großartigsten Song von Electric Warrior hatten T. Rex bereits als Vorab-Single veröffentlicht. Mit Get It On soll die Gruppe ihren mit Abstand größten Erfolg feiern.
Get It On: Der Erfolgskatalysator für Electric Warrior
„Get it on / Bang a gong / Get it on“ — eine Textzeile, große Wirkung. Nicht nur, dass Electric Warrior durch Get It On auf Nummer eins der britischen Albumcharts landet und zum meistverkauften Album des Jahres 1971 wird. Nein, mit dem Song landen Marc Bolan und T. Rex auch ihren einzigen Hit in Nordamerika. Die Nummer steigt nämlich in die Top Ten der US-Singlecharts ein, was den Briten nachher nie wieder gelingt. Der Erfolg in den Staaten passt, denn auch einige Ideen für Get It On entstehen in den USA. Als T. Rex im März 1971 in New York City gastieren, bittet Bolan den Schlagzeuger Bill Legend um ein wenig Hilfe bei einer neuen Komposition: der Urfassung von Get It On.
Schon als Electric Warrior am 24. September 1971 erscheint, lösen T. Rex damit Begeisterungsstürme aus. Doch auch im Nachgang können die Briten um Bolan mit ihrem fünften Album überzeugen. Bis heute gilt die Platte als Meilenstein des Glamrock, wenn nicht als allererste Platte des Genres. Einen weiteren Mega-Erfolg landen T. Rex 1972 mit ihrer sechsten Veröffentlichung The Slider; 1973 folgt Tanx. Es ist die Phase, in der Marc Bolan die Welt gehört. Ab 1974 verliert er an Relevanz und rückt in den Hintergrund. 1977 stirbt er bei einem tragischen Autounfall. In unseren Herzen wird der „Electric Warrior“ ewig weiterleben.
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Popkultur
Zeitsprung: Am 25.9.1965 bekommen die Beatles ihre eigene Zeichentrickserie.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 25.9.1965.
von Timon Menge und Christof Leim
Mitte der Sechziger gehört den Beatles bereits die Welt. Überall verkaufen John, Paul, George und Ringo Platten ohne Ende, deshalb soll der sagenhafte Erfolg der „Fab Four“ auch auf das Fernsehen ausgeweitet werden. Am 25. September 1965 flimmert zum ersten Mal die Cartoon-Serie The Beatles über die Mattscheiben.
Hier könnt ihr euch die bekanntesten Songs der Beatles anhören:
Wenn man sich die Beatles als Zeichentrickfiguren vorstellt, denkt man vor allem an den legendären Kinostreifen Yellow Submarine. Drei Jahre zuvor läuft allerdings bereits The Beatles an; ein Cartoon im Samstagmorgenprogramm des US-Fernsehsenders ABC. Wenig überraschend: Die Serie fährt aus dem Stand sagenhafte Erfolge ein.
Die Musiker zeigen wenig Begeisterung
Hierbei erleben die gezeichneten Versionen von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr frei erfundene, 30-minütige Abenteuer, die mit der Musik der vier Briten untermalt werden. Die Synchronstimmen stammen nicht etwa von der Band selbst, sondern von Paul Frees (John Lennon, George Harrison) und Lance Percival (Paul McCartney, Ringo Starr).
39 Episoden werden von 1965 bis 1967 gesendet. Zum ersten Mal handeln Zeichentrickfilmchen von Menschen, die tatsächlich existieren. Das Buch Beatletoons: The Real Story Behind The Cartoon Beatles analysiert die Serie; hier wird erzählt, dass die „Fab Four“ ihre animierten Alter Egos zu Beginn schrecklich finden, sich über die Jahre aber damit anfreunden. „Ich habe immer noch großen Spaß daran, mir die Beatles-Cartoons anzuschauen“, beichtet John Lennon 1972.
„So dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren.“
1980 und 1987 läuft The Beatles (der Cartoon) noch einmal auf MTV, später strahlt der Disney Channel die Serie ein weiteres Mal aus. „Ich mochte die Cartoons irgendwie“, sagt George Harrison 1999. „Die waren so dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich glaube, dass die Serie mit dem Alter besser geworden ist.“
Die Produktion der Reihe hatte neben einem Herren namens Al Brodax auch ein gewisser George Dunning übernommen. Und den kennen wir doch von irgendwoher? Genau. Drei Jahre später fungiert er als Regisseur und Produzent für Yellow Submarine. Al Brodax gehört hier ebenfalls wieder zum Team, diesmal als Drehbuchautor. Doch diese Geschichte erzählen wir in einem anderen Zeitsprung.
Zeitsprung: Am 11.9.1971 bekommen die Jackson 5 ihre eigene Zeichentrick-TV-Show.
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