Popkultur
10 Songs, die jeder Limp-Bizkit-Fan kennen muss
Wer über Nu Metal spricht, muss über Limp Bizkit sprechen. Sänger Fred Durst ist so etwas wie das Maskottchen der Rap-Metal-Ära, aber seine Band war auch eine der stilprägendsten Kräfte, als das Genre um die Jahrtausendwende auf seinen Höhepunkt zusteuerte – und wenige Jahre später implodierte. Die Veteranen von Korn holten Limp Bizkit ins Business, und es dauerte nicht lange, da übernahmen sie deren Headliner-Spot auf den größten Festivals der Welt. Limp Bizkit lebten von ihrem eigenen Hype, doch der war mehr als berechtigt. Zum 20-jährigen Jubiläum von Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water lassen wir zehn ihrer stärksten Songs Revue passieren.
Hört hier die besten Songs von Limp Bizkit:
1. Faith
George Michael hasste Limp Bizkits Coverversion seines Hits Faith, das gab Gitarrist Wes Borland mal in einem Interview zu. Michael wird zumindest ein paar Tantiemen eingestrichen haben, denn Faith war der erste Song, mit dem es Limp Bizkit – wir schreiben das Jahr 1998 – in die amerikanischen Charts schafften. Ihre aggressive Version dieser catchy Popnummer war ein gutes Gegengewicht zum ansonsten recht harten und nicht unbedingt zugänglichen Sound ihres Debütalbums Three Dollar Bill, Y’all. Eine klare Empfehlung dafür, wie man es in Zukunft schaffen könnte, ein paar Hits zu landen.
2. Nookie
Die Geschichte des Aufstiegs von Limp Bizkit ist schnell erzählt: Fred Durst verpasst dem Bassisten von Korn ein paar Tattoos, freundet sich mit der Band an und steckt ihnen Demotapes von Limp Bizkit zu. Die Nu-Metal-Pioniere sind so beeindruckt davon, dass sie den Kontakt zur Plattenfirma herstellen und Fred Durst und Co. mit auf Tour nehmen. Die erste Platte erscheint, Limp Bizkit werden zu einer Live-Sensation und bald darauf erscheint der Nachfolger Significant Other (1999) mit der Single Nookie. Fred Durst erfindet im Video dazu gleich seine eigene Marke als Rotkäppchen – der Sound sitzt, der Hype ist perfekt, die Kids wollen mehr.
3. N 2 Gether Now
Es gab immer viele Fronten gegen Nu Metal. Was Rap-Metal-Bands wie Limp Bizkit grundsätzlich immer vorgeworfen wurde, ist, dass sie sowohl Metal als auch Rap für ihre Zwecke ausbeuten und am Ende nur eine schwache Mischung aus beidem präsentieren. Zumindest in Sachen Hip-Hop fuhr Fred Durst sehr früh mit N 2 Gether Now die notwendige Credibility ein, einem straighten Hip-Hop-Track aus der Produzenten-Hand von keinem geringeren als DJ Premier (Gang Starr) und mit Method Man vom Wu-Tang Clan am Mikrofon. Die Zusammenarbeit ging von letzterem aus, der unbedingt mal mit einer Rockband arbeiten wollte. Solche Vorhaben werden selten zu einer so runden Sache wie hier.
4. Break Stuff
Und wie sieht es mit der Metal-Glaubwürdigkeit von Limp Bizkit aus? Für die sorgte von Anfang an Wes Borland. Als stärkster Musiker der Band gründete er einige Nebenprojekte und andere Bands, lieferte aber vor allem mit seinen schiebenden, massiven Gitarrenriffs – wie in Break Stuff – die Grundlage für Limp Bizkits fetten, prägnanten Sound. Als Metalhead der Band hatte er allerdings vielleicht immer andere Ambitionen als der Rest, was mit ein Grund dafür war, dass er die Gruppe 2001 verließ. Bei Live-Shows merkte man immer wieder, wie enorm die Skills dieses Mannes sind, etwa wenn er Metallica-Klassiker wie Master Of Puppets anstimmte.
5. Take A Look Around
Um das Jahr 2000 hatten Limp Bizkit ihren endgültigen internationalen Durchbruch. Korn, die ihnen vor ein paar Jahren ins Rampenlicht verhalfen, schienen immer kleiner zu werden neben der Massenwirkung, die Fred Durst und seine Kollegen entwickelten. Wenige Monate vor ihrem dritten Album erschien Take A Look Around im Sommer 2000 auf dem Soundtrack von Mission: Impossible 2, das Riff des Songs übernimmt die klassische Filmmelodie der Reihe. Ein Hit mit Ansage.
6. Rollin’ (Air Raid Vehicle)
Mit ihrem dritten Album Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water (2000) waren Limp Bizkit ganz oben angekommen: Der Hype um die Band war auf dem Höhepunkt, und auch musikalisch machte man alles richtig. Für viele ist Rollin’ der definitive Limp-Bizkit-Song. Diese Single schaffte es sogar in Großbritannien auf Platz 1, eine Meisterleistung für eine amerikanische Rockband von diesem Schlag. Fred Durst war immer mehr Rapper als die Sänger anderer Nu-Metal-Bands, aber eben halt immer nur ein weißer Dude, der es mit echten MCs kaum aufnehmen konnte. Hier schmiss er allerdings alles in die Wage, was er an Reimtalent besaß, und so wurde Rollin’ zusammen mit der fantastischen Hook, dem epischen Riff und den DJ-Tricks von DJ Lethal zu einem stilprägenden Nu-Metal-Track.
7. My Way
My way – ein treffender Untertitel für die gesamte Karriere von Limp Bizkit. Auch wenn es nur eine sehr kurze Phase war, ein paar Jahre um den Jahrtausendwechsel, hat die Band aus Florida doch einen deutlichen Fußabdruck in der Musikgeschichte hinterlassen. Modisch und musikalisch, der Style von Limp Bizkit hatte eine starke Wirkung. My Way war im Vergleich zu den meisten anderen Singles fast schon ruhig angelegt, nachdenklich und mit einem Gefühl für Momente abseits der üblichen Energieexplosionen. Wie geht es ab hier weiter, das fragten sich damals wohl alle Beteiligten.
8. Behind Blue Eyes
Nach Wes Borlands Abschied dauerte es zwei Jahre, bis Limp Bizkit wieder mit einem neuen Album an den Start gingen. Results May Vary (2003) hätte keinen besseren Titel haben können. Nach dem Höhenrausch der letzten Jahre war die Luft etwas raus, mit Borland fehlte eine treibende musikalische Kraft. Doch Fred Durst, der alte Fuchs, war schlau genug, um die kreativen Leerstellen mit einem Hit zu kaschieren. Wer hätte gedacht, dass Limp Bizkit mit einem Song von The Who harmonieren würden, und dass Behind Blue Eyes zu einem solchen Radio-Hit werden würde? Ein großer Song und ein gelungener Coup von Limp Bizkit, das mussten auch ihre Kritiker*innen einsehen.
9. Gold Cobra
Nach einem Greatest-Hitz-Album im Jahr 2005 und dem recht starken, aber wenig beachteten The Unquestionable Truth, Pt. 1 wurde es ruhig um Limp Bizkit. Erst 2009 fand sich die Band in ihrem ursprünglichen Line-Up wieder im Studio ein, um neues Material zu schreiben. Das Ergebnis war Gold Cobra und erschien 2011. Die Zeiten hatten sich komplett geändert, aber Limp Bizkit blieben sich treu und knüpften an ihren alten Sound an. Die Fans waren nicht komplett und restlos überzeugt, aber doch erst mal glücklich.
10. Ready To Go
Zwei Jahre später folgte Ready To Go. Die Band hatte nun einen Vertrag beim Hip-Hop-Label Cash Money Records unterschrieben und ihr neuer Label-Kollege Lil Wayne unterstützte sie auch direkt auf Ready To Go. Alle Zeichen standen auf back to the roots – die Energie, die Aggressivität, all das macht Lust auf mehr. Ein neues Album namens Stampede Of The Disco Elephants steht seit Jahren in den Startlöchern. „They say the rock shit doesn’t rock anymore“, singt Fred Durst in Ready To Go. Die besten Voraussetzungen für eine Rückkehr von Limp Bizkit.

Popkultur
Zeitsprung: Am 26.9.2005 starten Volbeat mit „The Strength / The Sound / The Songs“.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.9.2005.
von Christof Leim
Es dauert ein bisschen, bis die Welt etwas mit dem neuen Sound anfangen kann, aber irgendwann knallt’s: Mit ihrer eigenständigen Melange aus Metal, Elvis und Groove-Riffs treffen Volbeat am 26. September 2005 auf ihrem Debüt The Strength / The Sound / The Songs einen Nerv…
Hier könnt ihr das Volbeat-Debüt hören:
2001 hat der Frontmann der dänischen Death-Metal-Combo Dominus die Nase voll vom Todesgeprügel und will mehr Rock’n’Roll in seinen Metal bringen. Also gründet Michael Poulsen eine Band, die er nach dem dritten Dominus-Album Vol.Beat von 1997 benennt, auf dem der große Elvis-Fan bereits zaghafte Fifties-Einflüsse untergepflügt hatte: Volbeat sind geboren. (In der Videospielserie Pokémon gibt es ein Wesen gleichen Namens, aber wir dürfen davon ausgehen, dass das so gar nichts mit den Rockern zu tun hat.)
Die eigene Kante zählt
Die ersten Aufnahmen interessieren kaum jemanden, das zweite Demo Beat The Meat verkauft sich dann aber schon vierstellig und wird in den Magazinen Metal Hammer und Heavy oder was!? zum „Demo des Monats“ gekürt. Die großen Plattenfirmen reißen sich jedoch noch nicht um die Kapelle, Volbeat kommen schließlich bei Mascot Records aus den Niederlanden unter, die eigens das Sublabel Rebel Monster gründen – weil, so heißt es, Volbeat nicht so recht zum Rest des Portfolios passen.
Die Rückseite des Albums: So viel freie Haut gibt es auf Poulsens Arme heute nicht mehr.
Und genau liegt der Gag des Quartetts aus Dänemark: Volbeat haben einen eigenen Sound. Die Mischung aus Metal mit Rock’n’Roll und ziemlich speziellem Gesang zwischen Mina Caputo und James Hetfield klingt ungewohnt, aber dafür eigenständig. Das hat was. Die Musik klingt fett, dröhnt tief und fährt einen guten Groove auf. Das erinnert nicht selten an die frühen Life Of Agony mit mehr Black Sabbath als Hardcore. Vor allem aber die Stimme, die Gesangslinien und die vokale Rhythmik von Michael Poulsen geben dem Ganzen einen eigenen Charakter – und der ist in einem stilistisch stagnierenden Genre Gold wert.
Viel Elvis
Das Debütalbum entsteht im Sommer 2004 in anderthalb Wochen in den Hansen Studios im dänischen Ribe unter der Aufsicht von Jacob Hansen, der zum Stammproduzent der Band werden wird. Zur Mannschaft gehören damals neben Gitarrist, Sänger und Hauptsongwriter Poulsen noch die beiden Ex-Dominus-Mitstreiter Bassist Anders Kjølholm und Gitarrist Franz „Hellboss“ Gottschalk sowie (bis heute) Schlagzeuger Jon Larsen. Ein doch ungewohnt aussehendes Bandfoto von damals findet sich hier.
Die Scheibe trägt den unhandlichen, aber eigenständigen Titel The Strength / The Sound / The Songs und bietet ein paar frühe Bandschätzchen, etwa Pool Of Booze Booze Booza, das sich heute noch auf vielen Volbeat-Setlisten findet, daneben Caroline Leaving und Soulweeper. In Caroline #1 zitiert Poulsen ausschließlich Elvis-Presley-Songtitel, zum Cover des Dusty-Springfield-Klopfers I Only Wanna Be With You dreht die Combo ein Video. Auch die Grundlage für eine Fortsetzungsgeschichte findet sich hier: Fire Song und Danny & Lucy (11pm) stellen ein Liebespaar vor, dessen Schicksal auf späteren Alben weitererzählt wird.
Durchmarsch
Damit treffen Volbeat einen Nerv: Die Platte klettert auf Platz 18 der dänischen Charts, was damals kaum eine einheimische Krachkapelle schafft. Bei den Danish Metal Awards wird das Album als bestes Debüt 2005 ausgezeichnet, das deutsche Rock Hard zückt die Höchstnote 10 von 10. Nur folgerichtig spielt die Band im folgenden Sommer am 4. Juni 2006 auf dem Rock Hard Festival ihr erstes Deutschlandkonzert. Die erste Clubshow passiert am 1. September im Headbanger’s Ballroom in Hamburg.
Fortan gastieren Volbeat oft hierzulande und spielen sich generell den Arsch ab. Da werden ganz klassisch Tausende Kilometer im Van geschrubbt, dass es nur so eine Art hat. Das scheint sich rumzusprechen, denn der Name des Quartetts taucht immer öfter auf, eine Fanbase bildet sich, die zweite Scheibe Rock The Rebel / Metal The Devil erscheint 2007, und von da an geht es ab: Platz eins in Dänemark, Shows in ganz Europa, zwei Platten später springt auch Nordamerika auf die Truppe an. Heute gehören Volbeat weltweit zu den großen Rockbands. Mit The Strength / The Sound / The Songs fing der Spaß an.
Zeitsprung: Am 9.8.1994 lassen Machine Head ihr Debüt „Burn My Eyes“ los.
Popkultur
„Electric Warrior“ von T. Rex: Das erste Glamrock-Album in der Rückschau
„Glamrock starts here“ — So oder so ähnlich könnte sich ein Aufkleber auf dem fünften T. Rex-Album Electric Warrior lesen. Damals wagten Marc Bolan und seine Band einen Neuanfang und revolutionierten den Rock. Vor allem ein Song verhalf der Gruppe zu weltweitem Erfolg — auch jenseits des großen Teichs.
von Timon Menge
Hier könnt ihr euch Electric Warrior von T. Rex anhören:
Jedes Genre hat seine Türöffner, seine Meilensteine, seine großen, großen Platten. Im Eingangsbereich der Glamrock-Ruhmeshalle prangt vor allem ein Album: Electric Warrior von T. Rex. Hieß die Gruppe von 1968 bis 1970 noch Tyrannosaurus Rex und bewegte sich vor allem im Folk, krempelte Bandleader Marc Bolan sein Baby zu Beginn der Siebziger um, änderte den Namen in T. Rex und schlug rockigere, elektrisch verstärkte Wege ein. Die Herr der Ringe-beeinflussten Schmusetöne gehörten fortan der Vergangenheit an. Besonders sichtbar wurde das bei einem Fernsehauftritt, der auch als Startschuss des Glamrock bezeichnet wird.
Electric Warrior: Das prägende Werk des Glamrock
Selten lässt sich die Grundsteinlegung einer Musikrichtung auf nur einen Moment reduzieren. Das funktioniert auch im Glamrock nicht, doch wer den Top Of The Pops-Auftritt von Marc Bolan und T. Rex am 25. März 1971 als ersten Glamrock-Gig aller Zeiten bezeichnet, liegt damit schonmal nicht daneben. So tritt Bolan an jenem Abend in einem schimmernden Satin-Anzug vor das Publikum und hat sich unter einem Auge mit goldfarbenem Glitter verhübscht. Das hatte sich vorher noch niemand getraut, noch nicht einmal Bowie. Mit dem Auftritt weist Bolan einer Jugend den Weg, die Geschlechterklischees für antiquiert hält. Wenig später legt er das passende Album nach.
Schon die ersten Töne von Electric Warrior verdeutlichen: Im Hause T. Rex weht jetzt ein anderer Wind. In Mambo Sun singt Bolan auf seine einzigartige Weise über ein lockeres E-Gitarrenriff, vielleicht, um seine Hörerschaft langsam an den neuen Stil heranzuführen. Anschließend folgt die Ballade Cosmic Dancer, einer der schönsten Songs der Rockgeschichte. Auf’s Gaspedal tritt Bolan erst danach, und zwar mit Jeepster. So klingen T. Rex nun: rockig, exzentrisch, poppig. Doch das war noch längst nicht alles. Den großartigsten Song von Electric Warrior hatten T. Rex bereits als Vorab-Single veröffentlicht. Mit Get It On soll die Gruppe ihren mit Abstand größten Erfolg feiern.
Get It On: Der Erfolgskatalysator für Electric Warrior
„Get it on / Bang a gong / Get it on“ — eine Textzeile, große Wirkung. Nicht nur, dass Electric Warrior durch Get It On auf Nummer eins der britischen Albumcharts landet und zum meistverkauften Album des Jahres 1971 wird. Nein, mit dem Song landen Marc Bolan und T. Rex auch ihren einzigen Hit in Nordamerika. Die Nummer steigt nämlich in die Top Ten der US-Singlecharts ein, was den Briten nachher nie wieder gelingt. Der Erfolg in den Staaten passt, denn auch einige Ideen für Get It On entstehen in den USA. Als T. Rex im März 1971 in New York City gastieren, bittet Bolan den Schlagzeuger Bill Legend um ein wenig Hilfe bei einer neuen Komposition: der Urfassung von Get It On.
Schon als Electric Warrior am 24. September 1971 erscheint, lösen T. Rex damit Begeisterungsstürme aus. Doch auch im Nachgang können die Briten um Bolan mit ihrem fünften Album überzeugen. Bis heute gilt die Platte als Meilenstein des Glamrock, wenn nicht als allererste Platte des Genres. Einen weiteren Mega-Erfolg landen T. Rex 1972 mit ihrer sechsten Veröffentlichung The Slider; 1973 folgt Tanx. Es ist die Phase, in der Marc Bolan die Welt gehört. Ab 1974 verliert er an Relevanz und rückt in den Hintergrund. 1977 stirbt er bei einem tragischen Autounfall. In unseren Herzen wird der „Electric Warrior“ ewig weiterleben.
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Popkultur
Zeitsprung: Am 25.9.1965 bekommen die Beatles ihre eigene Zeichentrickserie.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 25.9.1965.
von Timon Menge und Christof Leim
Mitte der Sechziger gehört den Beatles bereits die Welt. Überall verkaufen John, Paul, George und Ringo Platten ohne Ende, deshalb soll der sagenhafte Erfolg der „Fab Four“ auch auf das Fernsehen ausgeweitet werden. Am 25. September 1965 flimmert zum ersten Mal die Cartoon-Serie The Beatles über die Mattscheiben.
Hier könnt ihr euch die bekanntesten Songs der Beatles anhören:
Wenn man sich die Beatles als Zeichentrickfiguren vorstellt, denkt man vor allem an den legendären Kinostreifen Yellow Submarine. Drei Jahre zuvor läuft allerdings bereits The Beatles an; ein Cartoon im Samstagmorgenprogramm des US-Fernsehsenders ABC. Wenig überraschend: Die Serie fährt aus dem Stand sagenhafte Erfolge ein.
Die Musiker zeigen wenig Begeisterung
Hierbei erleben die gezeichneten Versionen von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr frei erfundene, 30-minütige Abenteuer, die mit der Musik der vier Briten untermalt werden. Die Synchronstimmen stammen nicht etwa von der Band selbst, sondern von Paul Frees (John Lennon, George Harrison) und Lance Percival (Paul McCartney, Ringo Starr).
39 Episoden werden von 1965 bis 1967 gesendet. Zum ersten Mal handeln Zeichentrickfilmchen von Menschen, die tatsächlich existieren. Das Buch Beatletoons: The Real Story Behind The Cartoon Beatles analysiert die Serie; hier wird erzählt, dass die „Fab Four“ ihre animierten Alter Egos zu Beginn schrecklich finden, sich über die Jahre aber damit anfreunden. „Ich habe immer noch großen Spaß daran, mir die Beatles-Cartoons anzuschauen“, beichtet John Lennon 1972.
„So dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren.“
1980 und 1987 läuft The Beatles (der Cartoon) noch einmal auf MTV, später strahlt der Disney Channel die Serie ein weiteres Mal aus. „Ich mochte die Cartoons irgendwie“, sagt George Harrison 1999. „Die waren so dumm und schlecht, dass sie schon wieder gut waren, wenn Sie wissen, was ich meine. Und ich glaube, dass die Serie mit dem Alter besser geworden ist.“
Die Produktion der Reihe hatte neben einem Herren namens Al Brodax auch ein gewisser George Dunning übernommen. Und den kennen wir doch von irgendwoher? Genau. Drei Jahre später fungiert er als Regisseur und Produzent für Yellow Submarine. Al Brodax gehört hier ebenfalls wieder zum Team, diesmal als Drehbuchautor. Doch diese Geschichte erzählen wir in einem anderen Zeitsprung.
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