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Popkultur

5 Musiker*innen, die plötzlich von der Bildfläche verschwanden

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Meg White
Foto: Gregory Pace/Getty Images

Rockstartum währt ewig? Von wegen. Im Laufe der Musikgeschichte gab es immer wieder Musiker*innen, die dem Trubel den Rücken kehrten — und fernab der Öffentlichkeit ihr Dasein fristen. Im Folgenden wollen wir uns 5 Künstler*innen widmen, die von der Bildfläche verschwunden sind — manchmal aus weltlichen, manchmal auch mysteriösen Gründen.

von Markus Brandstetter

1. Meg White (White Stripes)

Gemeinsam mit ihrem Ex-Ehemann Jack White schrieb Meg White Rockgeschichte: Von 1997 bis 2011 spielte sie bei den White Stripes, spielte minimalistischen, bluesgetränkten Rock — und schaffte es vom Indie-Club in die Stadien (zumindest mit dem Song Seven Nation Army, dessen Riff längst Allgemeingut ist). Whites Schlagzeugspiel — simpel, extrem reduziert — aber hocheffektiv — war eine der tragenden Säulen der Gruppe. 2011 löste sich die Band auf. Während Jack White weitermachte und mit diversen Bands und Soloprojekten der Musikwelt erhalten blieb, verschwand Meg White. Keine Interviews, keine Auftritte — nicht einmal Jack White hat noch Kontakt zu ihr. Meg White, so hörte man immer wieder, leide unter Panikattacken und lebt ein einsiedlerhaftes Dasein. Eine Reunion mit den White Stripes scheint in weiter Ferne.

2. John Deacon (Queen)

The show must go on — aber nicht für John Deacon. Während die verbliebenen Queen-Mitglieder Brian May und Roger Taylor nach Freddie Mercurys Tod weitermachen wollten, zog sich Ex-Bassist John Deacon nicht nur aus der Band, sondern auch aus der Öffentlichkeit zurück. Nach dem Tod Mercurys trat er noch dreimal mit Queen auf, 1992, 1993 und 1997 in diversen Tribute-Formaten. Beim Musical We Will Rock You soll er noch anfangs beteiligt gewesen sein — ab dann war aber Sense. Deacon gibt keine Interviews mehr, zeigt sich so gut wie nicht mehr in der Öffentlichkeit — und auch eine Rückkehr zu Queen (die mit Adam Lambert als Sänger immer noch aktiv sind) kommt wohl nicht in Frage. Deacon soll das Weiterbestehen der Band tolerieren, damit zu tun haben will er offensichtlich aber nichts mehr.

3. Vito Bratta (White Lion)

Von 1982 bis 1993 war Vito Bratta der Lead-Gitarrist der Gruppe White Lion. Bratta galt als großer Virtuose — viele sehen ihn auf Augenhöhe mit den Besten der 1980er-Jahre. Nach dem Ende von White Lion 1992 versuchte es Bratta noch einmal solo, kehrte 1994 aber der Musikbranche den Rücken. Eine Reunion der Band lehnte er ab. 2022 gab Bratta ausnahmsweise ein Interview und erklärte, er würde das Musikmachen sehr vermissen. Ob er nicht doch noch einmal auftreten will?  „Dazu könnte ich niemals nein sagen, denn es tut weh, es nicht zu tun. Aber es müsste sich hier schon einiges ändern, damit ich das Haus verlassen könnte“, so der Virtuose, der aber auch erklärt:  „Ich bin einfach froh, dass ich alles auf dem Spielfeld gelassen habe. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, dass ich über meine Verhältnisse gelebt habe.“

4, D’Arcy Wretzky (The Smashing Pumpkins)

Sie ist, neben Kim Deal und Kim Gordon, eine der bekanntesten Bassistinnen der Alternative-Rock-Geschichte. Bis 1997 spielte D’Arcy Wretzky bei den Smashing Pumpkins, war an den wichtigsten Alben der Chicagoer Band beteiligt. Dass Wretzky und Smashing-Pumpkins-Chef Billy Corgan nicht im Guten auseinandergingen, ist bekannt. Sie verschwand dann auch aus der Öffentlichkeit — auf Corgans Anfrage wegen einer Reunion reagierte sie gar nicht. 2000 machte sie aufgrund einer Verhaftung wegen Drogenbesitzes Schlagzeilen. 2018 brach sie ihr Schweigen und gab ihr erstes Interview seit zwei Dekaden. Darin ließ sie wahrlich kein gutes Haar an Billy Corgan. Ins Musikgeschäft kehrt sie wohl so schnell nicht mehr zurück.

5. Jim Sullivan

Die Musiker*innen, von denen wir bisher sprachen, mögen zwar von der Bildfläche verschwunden sein – allerdings aus ganz unmysteriösen Gründen. Ganz anders war dies beim US-amerikanischen Singer/Songwriter Jim Sullivan. Sullivan, geboren 1940, veröffentlichte zwei Alben zwischen Folk, Country und Rock. 1975 entschloss er sich, nach Nashville zu ziehen. Dort wollte er seine Karriere vorantreiben. Am 4. März 1975 setzte er sich in sein Auto und fuhr los. Unterwegs hatte er einen Disput mit der Polizei. Er checkte in ein Motel in New Mexico ein. Am nächsten Tag wurde er zum letzten Mal auf einer Ranch gesehen — sein Auto ließ er dort stehen, er verließ die Ranch zu Fuß, heißt es. Im Auto hinterließ er alles: Papiere, Geld, sein Instrument. Er wurde seit diesem Tag nie mehr gesehen. Was genau passiert ist, weiß niemand. Manche spekulieren, er sei ermordet worden — andere haben abenteuerliche Verschwörungstheorien parat.

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