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Popkultur

„Blah blah blah“: Als Alex Lifeson die Rock and Roll Hall of Fame bei seiner Rede aufs Korn nahm

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Alex Lifeson HEADER
Foto: Kevin Winter/Getty Images

2013 wurden Rush in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Während sich seine Bandkollegen Geddy Lee und Neil Peart für ihre Dankesreden durchaus Mühe gaben.

von Markus Brandstetter

Man könnte sagen, Rush brauchen die Rock and Roll Hall of Fame nicht — die Rock and Roll Hall of Fame braucht Rush. 2013, also schon recht spät, wurde das legendäre Trio in die vermeintliche Ruhmeshalle aufgenommen. Die Laudatio hielten damals zwei glühende und sehr prominente Rush-Jünger, Dave Grohl und Taylor Hawkins von den Foo Fighters. Die Worte der beiden waren naturgemäß enthusiastisch, die Stimmung feierlich im Rock’n’Roll-Sinne. Dann kam die Band auf die Bühne. Natürlich hatten alle drei eine kleine Rede „vorbereitet“ — nur, dass die von Gitarrist Alex Lifeson etwas seltsam ausfiel.  Lifeson sagte minutenlang nur ein Wort, das aber tausendfach und in zig verschiedenen Tonfällen: „Blah“. „Blah blah blah, blah blah blah“. Das Publikum war überrascht, seine Bandkollegen schienen es gelassen zu nehmen.

Lifeson über Peart und Lee: „Sie wollten mich umbringen“

Denkt man zumindest, denn so gut fanden Peart und Lee den Jux ihres Freundes Lifeson nicht, wie dieser erzählt. „Sie wollten mich umbringen. Sie waren wirklich sauer“, so der Musiker vor einigen Jahren im Interview mit Planet Rock. Seine Bandkollegen waren nicht auf Lifesons Faxen vorbereiten — er selbst aber auch nicht. „Wir hatten eine kleine Probe am Nachmittag, nur um zu überprüfen, ob der Teleprompter funktioniert“, erzählte er. „Ich habe meine Rede gelesen und versucht, sie auswendig zu lernen – keine leichte Aufgabe, wenn man in diesem Alter ist. Am Ende dachte ich: ‚Ich sollte einfach aufstehen und blah, blah, blah’ oder sowas sagen. Und dann hieß es: Oh mein Gott! Habe ich wirklich den Mumm, da hoch zu gehen und das zu tun? Während der eigentlichen Show, als wir am Tisch saßen, beugte ich mich zu meiner Frau hinüber und erzählte ihr meinen Plan. Dann hielt jemand diese sehr ernste und großartige Rede, und sie sagte: ‚Du willst wirklich das mit dem blah blah durchziehen’?

„Al, du wirst das tun!“

Er selbst habe sich „dazu verpflichtet“, das auch wirklich zu machen. „Und ja, ich hatte ein verschmitztes Lächeln im Gesicht, weil ich mir dachte: ‚Al. Du wirst das tun.’ All diese Leute standen auf und hielten diese langatmigen Reden, von denen die meisten wirklich verdammt langweilig waren. Ich dachte: ‚Hier sind wir in der Rock And Roll Hall Of Fame – sollte Rock nicht respektlos sein?’“.  Wie seine Kollegen darauf reagierten, beschreibt er wie folgt: „Geddy und Neil hatten keine Ahnung, was da vor sich ging. Ich glaube, sie waren verwirrt. Ich stand mit dem Rücken zu ihnen und sie konnten nicht sehen, dass ich die ganze Geschichte von Rush nachspielte und wie wir dorthin gekommen sind.“

Die legendäre Rede gibt es natürlich auf YouTube zu bestaunen — seht und genießt selbst.

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