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Popkultur

Ayron Jones: Ein Songwriter und Gitarrist zwischen Grunge, Hendrix und Hip-Hop

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Foto: Suzi Pratt/WireImage/Getty Images

Frisches aus Seattle: Der Singer/Songwriter Ayron Jones vermischt von Grunge über Hip-Hop bis Rock’n’Roll die DNA seiner Heimatstadt – und veröffentlicht demnächst ein vielversprechendes Album.

von Markus Brandstetter

The day my fucking mom abandoned me / Was the day I learned to die / She kissed my face and said she’s be right back / Before she walked away and cried”: Es sind schon heftige Lyrics, die Ayron Jones seinen Hörer*innen auf seiner ersten Single Take Me Away serviert. Dabei arbeitet Jones seine eigene Biographie und seine chaotische Kindheit ab. Seine Eltern mussten aufgrund von Suchtproblemen das Sorgerecht abgeben, Ayron wurde von seiner Tante adoptiert.

„In Take Me Away ging es darum, dass die Musik meine Flucht war, dass ich mich manchmal in meinem persönlichen Gefängnis der Isolation und Einsamkeit feststeckte, das ich mir selbst gebaut hatte“, erzählt der Musiker über den Song. „Ich hatte so widersprüchliche Gefühle – mein Zuhause war ein Segen, fühlte mich aber aufgrund meiner eigenen Dämonen wie eine Falle an. Die Musik war meine Befreiung, und aus der Dunkelheit konnte ich etwas Schönes erschaffen und mich nicht durch meine Geschichte definieren lassen”.

Epizentrum Seattle

Aber es ist nicht die Verarbeitung einer zerrütteten Kindheit, sondern auch ein bunter Mix musikalischer Einflüsse, der Jones’ Lieder ausmacht. Die meisten dieser Einflüsse sind in der Stadt verwurzelt, aus der auch der Newcomer kommt: Seattle. Hört man Jones, hört man in seinem Gitarrespiel deutliche Einflüsse von Jimi Hendrix (man höre nur die Akkordzerlegungen von My Love), aber auch Nirvana, Sir Mix-aLot. Mit letzterem arbeitete Jones sogar zusammen und bezeichnet ihn immer noch als Mentor. Seine Stimme hat etwas sehr Souliges und klingt oft beinahe wie ein Counterpart zum rauen Rocksound.

Karrierestart und frühe Erfolge

Begonnen hat er seine Karriere im Alter von 19 Jahren – zunächst mit Janella Monae’s Wonderland, später als Solo-Künstler. Er schrieb Songs, begann, soviele Gigs wie möglich zu spielen – und nahm 2013 sein Indie-Debütalbum auf – gemeinsam mit genannter Rap-Legende Sir Mix-a-Lot.  Sich als Schwarzer Künstler in der Rock-Welt zu etablieren habe damit zutun gehabt, Barrieren niederzureißen, Leute zu überzeugen, erklärt er. Überzeugen konnte Jones viele Leute – darunter auch, so liest man in seiner Bio, Seattler Prominenz wie Guns-N’-Roses-Bassist Duff McKagan oder Pearl-Jam-Gitarrist Mike McCready.

Neues Album kommt

Das nächste große Projekt ist ein neues Album, das er über Big Machine/John Varvatos Records veröffentlicht. Was man erwarten kann, hat er mit seiner ersten Single bereits angedeutet. „Ich denke, Take Me Away verkörpert die ganze Platte, ehrlich gesagt. Einige Songs sind eher heavier und Referenzen an den Seattle-Grunge, andere Songs sind eher leichtfüßiger mit einem langsameren R&B-Touch und ein wenig Hip-Hop“.

Zeitsprung: Am 20.2.1959 spielt Jimi Hendrix seinen ersten Gig – und fliegt raus.

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