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Popkultur

Die musikalische DNA von Kendrick Lamar

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Seitdem Kendrick Lamar Duckworth das Mic aufgenommen hat, wird im Rap-Game wieder gezittert. Als das Good Kid aus Compton sich im Sommer 2013 zum King Of New York krönte, folgte zwar eine Welle der Entrüstung, die sich in zahlreichen Diss-Tracks niederschlug. K-Dot das Wasser reichen konnte keiner der – allesamt verdienstvollen – MCs –, die sich zu Wort meldeten. Mit einem Schlag hatte Lamar die gesamte junge Rap-Garde auf die hinteren Plätze verwiesen. Und mehr noch: Er sollte Recht behalten.


Hör dir hier die musikalische DNA von Kendrick Lamar als Playlist an während du weiter liest:


Keiner erzählt wie Kendrick, keiner hat den Flow wie Kendrick, keiner kann seine Stimme modulieren wie Kendrick, keiner bringt dermaßen konsequent Jahrzehnte alte Musiktraditionen mit zeitgenössischem Rap zusammen wie Kendrick, keiner ist dermaßen agil wie Kendrick. Keiner hat die Vision wie Kendrick. Aus dem aufmüpfigen Teenager ist schon längst der größte Rapper der Welt geworden. Und nicht wenige sprechen ihm den Titel zu, den sonst nur Künstler wie 2Pac oder Eminem für sich beanspruchen konnten: G.O.A.T., greatest of all time.

Ob er das wirklich ist oder nicht, das sei an dieser Stelle dahin gestellt. Sicher ist so viel: Kendrick hat dem Rap-Game nach langen Jahren der allgemeinen Verdumpfbackung wieder mehr Consciousness eingehaucht. Er hat die Charts getoppt und sich dennoch nicht verbogen. Er war sogar mit Taylor Swift im Studio und hat dennoch seine Würde nicht verloren. Das geht vor allem, weil er seinen Horizont nie begrenzt hat. „Ihr könnt meine Musik nicht kategorisieren, sie ist Menschenmusik“, sagte er mal und ja, das lässt sich so unterschreiben. Wir stellen euch die Menschen vor, deren Schaffen tief in seine musikalische DNA eingeschrieben ist.


1. The Temptations – The Way You Do The Things You Do

 

Kaum ein anderer Rapper vor ihm hat dermaßen schnell den Mainstream für sich gewonnen wie Lamar. Und das, obwohl der Mainstream für gewöhnlich recht wenig um Rap-Technik, Street Cred oder lyrische Inhalte interessiert. Einer der Gründe, warum K-Dot weltweit erfolgreich werden konnte, liegt ohne Zweifel in seinem Gespür für fantastische Hooks und eingängige Produktionen begründet. Bitch, Don’t Kill My Vibe, i, King Kunta – alles Hits. Lamar ist nicht nur Rapper, er ist auch Songwriter.

Das Talent dafür hat er buchstäblich mit der Muttermilch eingesaugt. Seinen Namen nämlich liehen sich die Eltern von Eddie Kendricks, dem Lead-Sänger der Temptations. Kendricks ist die Stimme von Songs wie The Way You Do The Things You Do und eine der unbestrittenen Motown-Größen. Der nicht selten experimentelle Soul-Sound seiner Gruppe prägte ganze Generationen und erreichte von Detroit aus auch das ferne Los Angeles. Und obwohl Lamar sicherlich nicht der beste Sänger ist: Die ebenso sparsame wie clevere Melodieführung seiner Refrains ist eindeutig der Tradition verpflichtet, die sein Namensgeber so entschieden beeinflusst hat.


2. Funkadelic – Ain’t That Funkin’ Kinda Hard On You?

 

Soul ist einer der zwei großen Referenzpunkte, auf den sich Hip Hop bezieht, der andere ist der Funk. Und wer Funk sagt, muss auch Funkadelic beziehungsweise Parliament sagen. Lamar hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die kosmischen Weirdos aus dem Umfeld von George Clinton glühend verehrt und nennt sie neben dem Jazz-Trompeter Miles Davis als einen seiner größten Einflüsse, wenn es um die Musik zwischen den fünfziger und siebziger Jahren geht.

Als Funkadelic 2014 mit First Ya Gotta Shake The Gate mit ihrem ersten Album seit fast einem Jahrzehnt zurück kehrten, freute das nicht nur Funk-Fans. Dass die Platte für Kendrick aber ganz besonders werden sollte, dafür musste er fast zwei Jahre warten. Im Herbst 2015 veröffentlichte die Band einen Louie Vega-Remix des Stücks Ain’t That Funkin’ Kinda Hard On You?, auf dem auch ein Gast-Part von Lamar zu hören war. Es kam aber noch besser: Anfang 2016 wurde eine zweite Version des Stücks releaset, zu Lamars Verse gesellte sich Ice Cube dazu. Drei Generationen auf einem Track vereint – besser ging’s wohl kaum.


3. N.W.A. – Straight Outta Compton

Denn apropos Ice Cube: Wenn wir über Kendrick Lamar reden möchten, dürfen wir von einer ganz besonderen Crew nicht schweigen. „Straight outta Compton / crazy motherfucker called Ice Cube / from the gang called Niggaz Wit Attitude“, heißt es in den ersten Sekunden von Straight Outta Compton und seitdem ist Rap nicht mehr derselbe. Ice Cube, Eazy-E und der Rest von N.W.A. schrieben damit als Pioniere des Gangsta Rap Geschichte.

Die Musik war der wütende, unerbittliche und nicht selten verzweifelte Ausdruck einer harten Lebensrealität, die der ein Jahr vor Veröffentlichung ihres bahnbrechenden Debütalbums geborene Lamar am eigenen Leib erfahren musste. Wie N.W.A. fand er einen Ausweg in der Musik und nahm mit good kid, m.A.A.d. city eine Platte auf, die seine Lebensgeschichte in ein beklemmendes Narrativ verwandelte. Lamars Zweitwerk war unter anderem deshalb eine solche Sensation, weil er darauf den harten Gangsta Rap im Stile N.W.A.s mit aus New York beeinflusstem Storytelling zur perfekten Synthese brachte.


4. Dr. Dre – The Watcher

 

Für Straight Outta Compton saß niemand Geringeres als Dr. Dre hinter den Reglern. Lamars Bewunderung für den Produzenten und Rapper ist bestens dokumentiert. Auch wissen wir, dass Dr. Dre das Talent des Jungspunds schon früh erkannte. Fast aber hätte es sich Lamar selbst versaut, als er 2010 mit Tech N9ne und Jay Rock auf Tour war. „Mein Kumpel Ali und ich waren bei Chili’s essen, ich werd’ das nie vergessen“, erinnerte er sich grinsend. „Wir bekamen diesen Anruf von wegen ‚Yo, Dr. Dre mag deinen Kram.‘ Wir haben sofort aufgelegt…“

Es kam aber dann doch noch alles so, wie es sollte: Den nächsten Anrufer würgte Lamar nicht so schnell ab. Besser für ihn. So nämlich bekam er die Chance, einen seiner Kindheitsidole zu treffen und sogar mit ihm ins Studio zu gehen. Neben Rakim, Tha Dogg Pound und DMX nannte er den Mastermind Dre als einen seiner prägendsten frühen Einflüsse. Die Verehrung für den zwei Jahrzehnte älteren Rapper hat dabei nicht abgenommen, im Gegenteil: Noch heute konsultiert Lamar ihn in Karrierefragen ebenso wie für kreativen Input. Stimmt schon: „Times is changin’ / young niggas is aging“. Niemand aber ist besser in Würde gealtert als Dre.


5. 2Pac – California Love

Das erste Mal, dass Lamar Dre live und in Farbe erleben durfte, war im Jahr 1995. Gemeinsam mit 2Pac drehte Dre in Compton das erste der zwei Videos zum Überhit California Love. Der Achtjährige war mit seinem Vater dabei und beobachtete von Papas Schultern aus das Treiben. 2Pac sollte nur einem Jahr später den Schussverletzungen nach einem Drive-By-Shooting in Las Vegas erliegen, sein Erbe aber wird von Lamar noch immer gepflegt.

Als 2015 To Pimp A Butterfly erschien, zollte Lamar dem Idol auf die wohl denkbar schönste Weise Tribut: Im Hidden Track des Albums ist der Zusammenschnitt eines 2Pac-Interviews zu hören, das so geschickt arrangiert war, dass daraus ein Gespräch zwischen den beiden Rappern wurde. Ein mehrminütiger Gänsehautmoment für jeden Rap-Fan. Es ist nicht der einzige 2Pac-Verweis in Lamars Werk. In seinem legendären Gastvers für Big Seans Control bezeichnet er sich nicht ohne als „Makaveli’s offspring“. „I’m the king of New York / King of the coast / One hand, I juggle them both“, heißt es weiter – ein Zugeständnis daran, dass der Westküstenrapper Lamar seine Inspiration auch stets von der Ostküste bezog.


6. Nas – N.Y. State of Mind

Neben 2Pac und anderen Rappern aus New York, wie etwa der stark in den Feud zwischen Ost und West involvierten Notorious B.I.G. oder Jay Z, gehört auch Nas zu den großen Vorbildern Lamars. Nicht wenige sahen good kid, m.A.A.d city in der Nachfolge von dessen Überalbum Illmatic und fanden, dass der New Yorker spätestens mit To Pimp A Butterfly endgültig übertrumpft worden sei. Ob das so stimmt, sollen andere entscheiden. So viel zumindest ist sicher: Mit Tracks wie N.Y. State of Mind setzte Nas 1994 neue Maßstäbe im Rap und formulierte das vor, was Lamar mit To Pimp A Butterfly ins Jahr 2015 übertragen sollte. Illmatic vereinte perfektes Storytelling und makellose Rap-Technik mit einer musikalischen Finesse, die jede Facette der Hip Hop-Kultur in sich aufgesogen hatte.

Nasty Nas selbst erwidert die Bewunderung seines Schülers im Geiste. Auf die Vergleiche zwischen Illmatic und good kid angesprochen sagte er gegenüber Genius: „Das ist für mich kein fairer Vergleich, weil Illamtic eine andere Zeit repräsentiert und etwas gänzlich anderes aus anderen Gründen zum Ausdruck bringt. […] Es ist auch Kendricks Album gegenüber nicht fair, weil sein Album etwas ganz Neues zum Ausdruck bringt, das unsere Zeit abbildet. Sein Sound zeigt, was gerade abgeht, er hat einen Einfluss aufs Zeitgeschehen.“ Gibt es in der Rap-Welt ein größeres Kompliment? Wohl kaum…


7. Mobb Deep – Shook Ones, Pt. II

Im selben Interview spricht Nas auch davon, wie er sich selbst nach dem Erfolg seines kongenialen Erstlingswerks starker Konkurrenz ausgesetzt sah. Ob ihn damals Selbstzweifel geplagt hätten, wurde er gefragt und antwortet wie aus der Pistole geschossen: „Oh, aber sicher! Weil Jay Z am Kommen war. Das erste Ghostface-Album kam. Da war Raekwon. Da waren Mobb Deep.“ Gegenüber dem knallharten Gangsta Rap positionierte sich das Duo Mobb Deep an der Ostküste mit düsteren Lyrics und Hardcore-Anleihen.

Neben Mobb Deep-Mitglied Havoc war es vor allem der Rapper Prodigy, der Mobb Deep zu Ruhm verhelfen sollte. Der 2017 verstorbene MC gehörte zu technisch versiertesten seiner Zunft und beeinflusste auch Lamar bei seinen ersten Gehversuchen. Als der nämlich ausgestattet mit nichts weiter als einem Mic und einer gecrackten ProTools-Version als 16-jähriger das Mixtape Youngest Head Nigga In Charge aufnahm, ist darauf der Einfluss des New Yorkers deutlich auszumachen. „Ich war ein riesiger Prodigy-Fan“, erinnerte sich Lamar. „Ich habe komplett seinen Stil gebitet!“


8. Snoop Doog – The Doggfather

Doch nicht nur der unerbittliche Flow eines Prodigy, der sich mit Lines wie „I’m only 19, but my mind is old / And when the things get for real, my warm heart turns cold / Another nigga deceased, another story gets told“ für immer seinen Platz in der Rap-Geschichte gesichert hatte, lieferten für Kendrick als Teenager Inspiration. Auch Mos Def oder, und das überrascht vielleicht eher, Snoop Dogg zählen zu Lamars frühen Helden.

„Es wurden viele Storys über den OG gestrickt“, erzählte Lamar, als er 2016 bei den BET Hip Hop Awards die Laudatio auf den Kollegen halten durfte. „Er hat sich den Respekt eines Uni-Professors erarbeitet, seine Dissertation aber hat er auf der Straße geschrieben. Sein Aufstieg im Game war authentisch, mit einem zweifellos meisterhaften Flow und einem einzigartigen Stil gesegnet, der für immer unser Verständnis von West Coast-Musik verändert hat“, hieß es weiter. Noch heute zeigt sich in Lamars stimmlichen Experimenten und seinem hintergründigen Humor, wo er selbst als Studenten beim Professor Doggfather gut aufgepasst hat.


9. Eminem – Lose Yourself

Geht es um Rap-Technik, führt allerdings kein Weg an einem Rapper aus dem Norden der USA vorbei. Eminem hat die vielleicht überraschendste Karriere im Game überhaupt hingelegt: Das White Trash-Kid aus dem Trailer Park arbeitete sich mit viel irrwitzigem Humor, polarisierenden Statements und absolut übermenschlichen Fähigkeiten zum Rap God hoch. Noch heute, nach einigen enttäuschenden Alben von Marshall Mathers, nennen ihn viele zuerst, wenn die Frage nach dem G.O.A.T. aufgeworfen wird. Doubletime, komplexe Reimketten, Assonanzen wie aus dem Maschinengewehr und brüllende Punchlines – Eminem beherrscht das wie kein Zweiter.

Dass Lamar den Kollegen deswegen als „Genie“ bezeichnet, ist daher nur verständlich. Ems aggressiver Stil soll seinen eigenen Angaben nach legendäre Tracks wie den Backseat Freestyle beeinflusst haben und gerade dessen pubertären Humor dürfte er sich auch vom älteren Kollegen abgeschaut haben. 2013 durfte Lamar sogar im Studio des Idols vorbeischauen, um einen Gast-Verse für The Marshall Mathers LP 2 beitragen. Unter strengen Auflagen allerdings! Um den Zögling zu testen, soll Eminem zum Schreiben alleine in einem Raum eingesperrt zu haben. Angeblich, weil Eminem dachte, dass Lamar einen Ghostwriter für seine Texte habe! Frei nach dem Motto: „Look / If you had / One shot / Or one opportunity / To seize everything you ever wanted / In one moment / Would you capture / Or just let it slip?“ Die Antwort auf diese Frage ist auf dem Feature-Track Love Game zu hören.


10. David Bowie – Lazarus

„What a honor, what a soul. David Bowie, Spirit of Gold. RIP“, twitterte Lamar erschüttert am 11. Januar 2016, dem Tag, als der Tod des flamboyanten britischen Sängers bekannt gegeben wurde. Wie groß seine Überraschung gewesen sein muss, als er hörte, dass Bowies aufwühlendes Abschiedsalbum Blackstar von seiner eigenen Musik beeinflusst war!

Produzent Tony Visconti erzählte gegenüber dem Rolling Stone: „Wir haben [während der Aufnahmen] viel Kendrick Lamar gehört. Natürlich klingt unser Endergebnis nicht danach, aber wir haben einfach geliebt, wie offen Kendrick war und dass er nicht einfach nur ein Hip Hop-Album gemacht hat. Er hat alles mit aufgenommen und genau das wollten wir auch. Das Ziel war in vielerlei Hinsicht, keinen Rock’n’Roll zu machen.“ Das ist Bowie und Visconti gelungen. So wie es Lamar auch immer wieder gelingt, sich allen Kategorien zu entziehen. Er macht Menschenmusik, sagt er. Besser ließe es sich nicht auf den Punkt bringen.


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Popkultur

„Wicked Game“ von HIM: Wie eine Coverversion den Finnen alle Türen öffnete

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„Wicked Game“ von HIM HEADER

Mit ihrer Coverversion des Chris-Isaak-Hits Wicked Game legten HIM so ziemlich alle Grundsteine für ihre einzigartige Erfolgsgeschichte. Im Folgenden lest ihr, welchen Stellenwert der Song in der HIM-Historie einnimmt und warum die Finnen das Stück mindestens viermal in unterschiedlichen Versionen aufgenommen haben.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Greatest Lovesongs Vol. 666 von HIM anhören:

Es ist der Song, der HIM ins Rampenlicht befördert. Schon für ihre Demo This Is Only The Beginning nehmen Ville Valo und seine Bandkollegen eine Coverversion des Chris-Isaak-Klassikers Wicked Game auf und schinden damit jede Menge Eindruck — zum Beispiel bei BMG-Mitarbeiter Asko Kallonen, der die Newcomer sofort unter Vertrag nimmt. Am 19. Oktober 1996 veröffentlichen HIM ihre erste EP und geben der Welt damit einen Vorgeschmack auf eine der letzten großen Karrieren der Rock’n’Roll-Geschichte. 666 Ways To Love: Prologue heißt das gute Stück und die junge Band arbeitet für die Veröffentlichung mit Produzent Hiili Hiilesmaa zusammen, der laut Ville Valo maßgeblich an der Entwicklung des typischen HIM-Sounds beteiligt ist. Auch Wicked Game ist auf der EP zu hören — doch es handelt sich noch lange nicht um die letzte Version des Songs.

Wicked Game: ein melancholischer Love-Song mit großer Bedeutung für HIM

Im Sommer 1997 starten HIM mit der Produktion ihres Debütalbums Greatest Lovesongs Vol. 666. Einmal mehr spielen sie dafür Wicked Game ein, und zwar in der Version, die am 28. September 1998 als Single erscheint und die für viele Rock-Fans der erste Berührungspunkt mit HIM sein dürfte. Wüsste man nicht, dass es sich um eine Komposition von Chris Isaak handelt: Das Stück könnte auch ein Ville-Valo-Eigengewächs sein. Melancholie, Fatalismus, Liebe: Wicked Game enthält alle Trademarks des Finnen, weshalb HIM die Nummer auch bloß nachspielen müssen, um sie sich zu eigen zu machen. Damit heben sie sich von vielen anderen Bands und Musiker*innen ab, denn nur wenige Stücke werden so oft gecovert wie Wicked Game. Das britische Lifestyle-Magazin Dazed bezeichnet den Hit sogar mal als „möglicherweise einflussreichsten Love-Song in der modernen Musik“.

Auf die Idee für das Stück kommt Chris Isaak laut eigener Aussage nach einem Telefonat. So möchte eine Frau damals ein spontanes Treffen mit dem Musiker arrangieren, doch der hat gemischte Gefühle. In einem Interview verrät er: „Ich habe den Song zwischen dem Telefonat und dem Besuch geschrieben. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn man sich stark zu einer Person hingezogen fühlt, die nicht unbedingt gut für einen ist. Ich glaube, dass ich damit einen Nerv getroffen habe, denn viele von uns fühlen sich stark zu anderen Menschen hingezogen, die uns nicht unbedingt gut tun.“ Genau jene Hin- und Hergerissenheit zwischen Liebe und Düsternis ist es, die den Eindruck erweckt, es handele sich um einen Song aus der Feder von HIM-Frontmann Ville Valo. Manchmal passt es einfach.

Wicked Game: Der Song, mit dem HIM ihren Sound fanden

Noch heute hat Wicked Game seinen festen Platz in der HIM-Geschichte. „Das war einer der ersten Songs, die wir als Band zusammen gespielt haben, und er hat uns sehr dabei geholfen, unseren Sound zu finden“, erklärt HIM-Sänger Ville Valo Jahrzehnte später in einem Interview. „Das fällt in der Regel leichter, wenn man die Songs von jemand anderem spielt. Man muss nicht über den Text nachdenken oder so. Man kennt das Lied sowieso auswendig und das macht es einfacher.“ Ihr typischer Sound ist es auch, der HIM ab Ende der Neunziger in die Rock-Champions-League katapultiert. Schon mit ihrem zweiten Langspieler Razorblade Romance (1999) gelingt ihnen der große Durchbruch. Und wieder ist auf dem Album eine neue HIM-Aufnahme von Wicked Game zu finden. Die Jungs mögen den Song echt.

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Popkultur

Zeitsprung: Am 28.9.1988 spielt Zakk Wylde zum ersten Mal auf einem Ozzy-Album.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 28.9.1988.

von Christof Leim

Auf Ozzy Osbournes fünftem Soloalbum No Rest For The Wicked gibt der junge Zakk Wylde 1988 seinen Einstand. Vorher kannte ihn niemand, heute gilt er als einer der besten Rockgitarristen der Welt. Wie endet ein 20-jähriger Flitzefinger aus New Jersey in der Band eines legendären englischen Sängers? Und was hat Kim Wilde damit zu tun?


Hört hier in No Rest For The Wicked rein:

Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.

1987 braucht Ozzy Osbourne mal wieder einen neuen Gitarristen. Nach dem Unfalltod seines Gitarristen Randy Rhoads 1982 und dem Ausscheiden von Jake E. Lee nach der 1986er-Tour muss der ehemalige Black Sabbath-Sänger, damals 38 Jahre alt, einen fähigen Saitenkünstler für seine erfolgreiche Soloband finden. Zakk Wylde ist da erst 20 Jahre alt, spielt den ganzen Tag Gitarre und hat eine Band namens Zyris. Er gibt Unterricht und arbeitet an einer Tankstelle. Eine Platte hat er bisher noch nicht aufgenommen, er wohnt sogar noch zu Hause bei Mama und Papa, die ihn Jeffrey Wielandt nennen. Zu diesem Zeitpunkt sieht man sogar sein Kinn noch, was sich 2018 niemand mehr vorstellen kann. Wie endet ein 20-jähriger Shredder in einer der erfolgreichsten Rockbands der Welt? Mit viel Glück, dem richtigen Kontakt und viel, viel üben.

Damals hört Jeff Wielandt alias Zakk Wylde in der Radioshow von Howard Stern davon, dass Ozzy einen neuen Gitarristen sucht, doch er weiß nicht, wie er sich seinem großen Helden vorstellen kann. Ein paar Wochen später bietet ihm ein Bekannter namens Dave Feld an, ein Demotape an den Fotografen Mark Weiss weiterzugeben, der bereits mit Ozzy gearbeitet hatte. Natürlich könne er nichts versprechen, erklärt Feld, aber das reicht dem Gitarristen schon. Mit zwei Kassettenrekordern nimmt er ein Demo auf. Darauf spielt er neben ein paar eigenen Riffs, Soli und klassisch inspirierter Akustikgitarre die Leads der Ozzy-Klassiker Mr. Crowley und Flying High Again. Und tatsächlich löst Feld sein Versprechen ein und gibt das Demo weiter, das schlussendlich bei Team Ozzy landet.



So klingelt eines Tages das Telefon im Haus der Familie Wielandt in New Jersey: „Ich war damals noch gar nicht ausgezogen. Zuerst habe ich gedacht, einer meiner bescheuerten Freunde hätte sich einen Spaß erlaubt“, erzählt Zakk heute. „Aber dann ist mir die Zeitverzögerung aufgefallen, die früher bei Transatlantikgesprächen immer aufgetreten ist.“ Am anderen Ende meldet sich Sharon Osbourne, Ozzys Frau und Managerin. „Sie hat mir gesagt, dass sie mich für eine Audition mit der Band einfliegen würden. Ich konnte es echt nicht glauben. Aber kurz darauf kamen per Post die Tickets. Ich weiß noch, wie mich meine Eltern zum Flughafen gefahren haben, Barbaranne war auch dabei. Ich hatte meinen Koffer und meine Gitarre in den Händen, und ab ging es nach Los Angeles. Mein erstes Mal an der Westküste.“ (Mit jener Barbaranne ist Zakk heute verheiratet, die beiden haben vier Kinder: Hayley Rae, Hendrix, Jesse und Sabbath Page. Und ja, die heißen wirklich so.)

Aus über 400 Kandidaten wurde unser Mann zusammen mit einigen anderen ausgewählt. Die Finalisten steigen im Hyatt Hotel auf dem Sunset Boulevard ab: „Ich habe mitbekommen, dass manche sich nur für das Geld oder Prestige interessiert haben“, kommentiert Zakk seine Mitbewerber. „Sie waren nicht mal Black Sabbath- oder Ozzy-Fans, für sie war das einfach nur ein Job. Ich habe das ganz anders empfunden: Wenn man sein Leben lang auf Manchester United steht und plötzlich für das Team spielen darf – das ist eine heilige Sache.“ In einem Probestudio findet schließlich die Audition, das Vorspiel, statt. Dazu hat die hat die ganze Band ihr Equipment aufgebaut: Randy Castillo am Schlagzeug, Phil Soussan am Bass, John Sinclair an den Keyboards. Auch Ozzy höchstselbst ist am Start: „Der hat auf einem Sofa gesessen. Mir ging natürlich sofort durch den Kopf: ‚Oh, mein Gott! Ozzy!‘ Er hat mich freundlich begrüßt – und gefragt, ob wir uns schon mal getroffen haben. Bitte was? Wohl kaum, es sei denn, er hat mich und meine Kumpels zufällig bemerkt, wie wir auf der Bark At The Moon-Tour im Publikum ausgeflippt sind. Später stellte sich raus, dass ihm mein Foto aufgefallen ist. Sein Kommentar damals: ‚Der Junge muss echt auf Randy Rhoads stehen.‘ Das lag vor allem an meinen blonden Haaren. Ich hatte die gleiche Frisur wie Randy.“

Action und fette Riffs: Ozzy Osbourne und Zakk Wylde live in Chicago 1989. Credit: Paul Natkin/Getty Images

Nun liegt die Annahme nahe, dass sich ein 20-Jähriger angesichts dieser einmaligen Chance in Gegenwart seines Helden zu gut Deutsch ein wenig ins Beinkleid macht. Doch Zakk bleibt cool: „Ozzy hat dafür gesorgt, dass ich mich wohlfühle, Randy und Phil ebenso. Sie haben mich gefragt, welche Songs ich spielen will, und dann haben wir I Don’t Know, Bark At The Moon und Suicide Solution gejammt. Das war definitiv ziemlich cool und eigentlich stressfrei.“ Der junge Klampfenheld kommt in die engere Auswahl zusammen mit einem Gitarristen namens Jimi Bell, der schon mit Joan Jett gespielt hatte – und wird schließlich ausgewählt. Jeff Wielandt aus New Jersey ist der neue Gitarrist von Ozzy Osbourne. Jackpot!



Probleme damit, sein altes Leben einfach hinter sich zu lassen, gibt es keine: „Mich hat nichts zurückgehalten, kein Haus, keine eigene Wohnung, nichts.“ Auch seine Eltern haben keine Einwände und empfehlen ihm: „Tue, was dich glücklich macht!“ Schon bald wird die ganze Mannschaft nach England verschifft, um auf einer Farm in der Nähe von Brighton das neue Album zu schreiben. Der nächstgelegene Pub ist fußläufig zu erreichen, was Ozzy bei Bedarf ein „Flüssigfrühstück“ ermöglicht und abends zum Feierabendpils einlädt. Von dort geht es nach Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico, Phil Soussan darf aber nicht mit und wird durch Bob Daisley ersetzt, den Bassisten von Ozzys ersten drei Soloalben. Hier muss unser Mann natürlich abliefern – und Riffs schreiben, die Millionen Fans in aller Welt hören werden. Bange macht ihn das nicht: „Randy Rhoads stand ja vor der gleichen Situation, als er von den unbekannten Quiet Riot kam. Aber so darf man da nicht rangehen: Wenn man für Manchester United als Nachfolger von George Best spielen soll, dann darf man nicht gucken, ob das alles gut genug ist. Man muss sein Ding durchziehen. Das ist wie bei einem Archäologen, der nach Knochen gräbt. Wenn man ungefähr weiß, wo die sich befinden, dann gräbt man eben so lange, bis man sie gefunden hat. Und wenn man mal nichts findet, dann geht man nach Hause und gräbt am nächsten Tag weiter – bis man zufrieden ist. Wenn man zu viel darüber nachdenkt, wird alles nur schlimmer.“

Meistens jammen Zakk und Randy, bis Ozzy etwas gefällt. Mit seinen neuen Kollegen kommt er dabei generell gut klar. „Leute wollen oft wissen, ob ich diese ganzen Riffs schon vorher in petto hatte. Nein, ich habe die alle vor Ort geschrieben. Ozzy hat gefragt, ob es Ideen gibt, und ich habe losgelegt. Das allererste Riff war Miracle Man. Ich hatte gerade mit Foxey Lady von Jimi Hendrix rumgefummelt und das Ding einfach schneller gespielt. Der Fingersatz ist der gleiche.“ Schnell stellt sich heraus, dass die neuen Ozzy-Nummern fetter und heavier klingen als die letzten Werke Bark At The Moon (1983) und The Ultimate Sin (1986).



Aufnehmen soll das Ganze Roy Thomas Baker, der legendäre Queen-Produzent, doch das funktioniert überhaupt nicht. Ozzy zeigt sich unzufrieden, und als der Neuling auch noch fragt, ob er alle seine Gitarren bitte neu einspielen könne, gibt es Streit. Zur Rettung wird Keith Olsen engagiert, der Fleetwood Mac und den Millionenseller Whitesnake (auch bekannt als 1987) produziert hatte. Jetzt klickt es. „Keith war super!“, versichert Zakk.


No Rest For The Wicked erscheint am 28. September 1988 und macht Zakk auf einen Schlag in der Rockszene bekannt. In den ersten sechs Monaten verkauft sich die Scheibe eine Million Mal. Glücklicherweise hat er sich da schon einen neuen Namen zugelegt, wie er in der Zeitschrift Guitar World erzählt: „Zu Hause in New Jersey habe ich meinen Nachnamen immer Wylant geschrieben, weil keiner Wielandt vernünftig buchstabieren konnte. Barbaranne hat dann irgendwann erzählt, dass sie den Namen Zack für ein Kind gut fände. Den habe ich dann selber benutzt. Von Zack Wylant hielt Ozzy aber nichts. Als wir dann eines Abends einen gezischt haben, lief ein Song von Kim Wilde, dieser britischen Popsängerin. Also habe ich einfach Zakk Wylde vorgeschlagen. Ozzy fand es super. Und wenn man sich unsere frühen Fotos anguckt, habe ich sogar ihren Look geklaut!“



Als erste Single wird Miracle Man veröffentlicht, ein beißender Kommentar in Richtung des TV-Predigers Jimmy Swaggart, der vom hohen religiösen Ross herunter lange Jahre Osbourne als moralisch unerträglich kritisiert, aber dann selbst mit Prostituierten erwischt wird. Im Clip steht die Band in einer alten Kirche, in der Dutzende kleine Schweinchen herumlaufen. Das bringt die Botschaft zwar rüber, geht aber mit einer unerwarteten Sauerei einher: Als zum ersten Mal die Musik angeht, erschrecken sich die Ferkel – und „entleeren“ sich alle und zur gleichen Zeit.



Kurz nach seinem Einstieg hatte Zakk am 28. Juli 1987 seine erste Show als Sidekick von Ozzy Osbourne gespielt – in einem britischen Gefängnis. Auf große Arena-Tour geht es mit der Platte im Gepäck Ende 1988, Vorgruppe sind Anthrax. Dafür hat es einen erneuten Wechsel am Bass gegeben: Daisley ist raus, Geezer Butler ist drin.



Damit spielt der gerade mal 21-jährige Blondschopf mit der halben Besetzung von Black Sabbath zusammen. Doch dem fällt es nicht schwer, sich in eine Gruppe aus mittelalten Rocklegenden einzufügen: „Sie haben sich alle um mich gekümmert.“ Allerdings feiern Ozzy und Geezer zu diesen Zeiten noch ziemlich hart. Das färbt ab: „Wir hatten alle definitiv unseren Spaß. Ich habe trotzdem ständig geübt und immer noch genau das gemacht, was ich am liebsten tue. Das handhabt vielleicht jeder anders. Wir sind rausgegangen und haben einen gezischt, aber am nächsten Tag ging es wieder an die Arbeit.“ Heute lacht der mittlerweile abstinent lebende Gitarrist: „Der betrunkene, der verkaterte und der halbverkaterte Geezer sind allesamt großartige Geezer, und ich liebe jeden einzelnen davon.“



Als die Tour schließlich im August 1989 vor 100.000 Zuschauer beim Moscow Music Peace Festival endet, hat Zakk Wylde sich in der Band von Ozzy und der Welt der Rockgitarre etabliert. Der Sänger selbst scheint die Konzertreise nicht gänzlich unbeschadet überstanden zu haben, denn kurz darauf versucht er im Wahn, seine Frau Sharon umzubringen, aber das ist eine andere Geschichte (die hier steht).

Und wie sieht Zakk No Rest For The Wicked heute? „Ich bin stolz darauf, keine Frage. Wenn ich mir die Platte anhöre, den Sound und die Songs, dann muss ich sagen: Das hat funktioniert. Ich war erst 19 oder 20, als ich die Riffs geschrieben habe. Natürlich konnte ich dabei richtig viel lernen, denn vorher hatte ich noch nie ein Album aufgenommen. Und ich würde heute alles so lassen.“

Zakk Wylde heute: Meistergitarrist, Zottelbartträger und immer noch Ozzy-Fan. Credit: Chascar


Headerbild Credit: Paul Natkin/Getty Images

Zeitsprung: Am 28.9.1988 spielt Zakk Wylde zum ersten Mal auf einem Ozzy-Album.

 

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Popkultur

Home is where your bunte M&Ms is: Die verrücktesten Backstage-Wünsche

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Backstage Header
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Für ihre sogenannten „Hospitality Rider“ fallen Musikstars die verrücktesten Anforderungen ein. Ob bunte M&Ms, Haartrockner oder Würgeschlangen: Hinter der Bühne scheint einfach alles möglich zu sein. Die 15 verrücktesten und unterhaltsamsten Backstage-Wünsche haben wir für euch zusammengestellt.

von Timon Menge

Vorweg sei gesagt: Um kaum etwas Ranken sich so viele Mythen und Gerüchte wie um die Backstage-Wünsche der großen Rock- und Pop-Sternchen. Die folgende Liste sollte also keinesfalls zu ernst genommen werden. Allzu abwegig klingt vieles davon allerdings nicht …

15. Die Beatles und Elvis: bescheidene Rockstars

Beginnen wir mit den Pflegeleichtesten in unserer Liste. Laut New York Post verlangten die Beatles in ihren Backstage-Räumen bloß einen Schwarzweißfernseher und einige Flaschen Coca-Cola. Ganz schön genügsam für die größte Band aller Zeiten. Elvis wünschte sich hinter der Bühne angeblich nichts weiter als zehn Softdrinks und vier Gläser Wasser.

14. Slipknot futtern aus der Dose

Slipknot unterstreichen mit ihrem Hospitality Rider auf sympathische Art und Weise ihre proletarische Herkunft und legen Wert auf Dinge wie Dosenravioli, Kaubonbons, Feuchttücher und Socken aus der Dose. Ob die Lebensmittel und die Socken etwas miteinander zu tun haben, ist nicht überliefert.

13. Eminem liebt Taco Bell

In den USA zählt Taco Bell zu den berühmtesten Fast-Food-Ketten überhaupt. Jenseits der Landesgrenzen ist das mexikanisch beeinflusste Schnellrestaurant allerdings kaum anzutreffen. Genau deshalb steht in den Backstage-Anforderungen von Rapper Eminem explizit: „A selection of Taco Bell (Mexican-themed fast food) — imported from America“.

12. Die Beach Boys verlangen weiches Toilettenpapier

Wenn es um die Auswahl des richtigen Klopapiers geht, hatten die Beach Boys genaue Vorstellungen. „VERY SOFT“ sollte sich das Abputzen anfühlen. Außerdem legten die Musiker Wert auf Recycling-Mülleimer im Essensbereich. „Die Beach Boys und der Planet danken euch“, war an entsprechender Stelle im Hospitality Rider der Band zu lesen.

11. DJ Shadow gräbt gern nach Vinyl

Hip-Hop-Legende DJ Shadow verlangt bei jedem Konzert nach einer Liste aller lokalen Plattenläden, um in seiner Freizeit nach neuen LPs stöbern zu können. Wenn er in der Stadt ist, lohnt es sich also, die umliegenden Anlaufstellen für das schwarze Gold im Blick zu behalten. Vielleicht lauft ihr ihm ja über den Weg.

10. Lady Gaga mag keinen Stinkekäse

Nachvollziehbar: Lady Gaga möchte nicht, dass es in ihrem Backstage-Bereich nach Käsetheke im Sommer riecht. Folglich steht in ihrem Hospitality Rider, dass beim Catering unterschiedliche Käsesorten zur Verfügung stehen sollen, aber nur wenn sie „non-smelly“ und „non-sweaty“ sind.

9. Van Halen und die braunen M&Ms

Diese Geschichte haben wir fast alle schon einmal gehört, doch man kann sie unmöglich auslassen: Als Van Halen 1982 durch die USA touren, bestellen sie für ihren Backstage-Bereich unter anderem eine Schüssel M&Ms. Doch Vorsicht: „Absolutely no brown ones!“, heißt es im Rider der Band. Andernfalls droht der ersatzlose Konzertabbruch.

8. Adele mag keinen Bio-Honig

Während viele Pop-Stars hinter der Bühne Wert auf Bio-Lebensmittel legen, verlangt Adele in ihrem Rider explizit „non-organic honey“, also Nicht-Bio-Honig. Welche Beweggründe sie dafür hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Außerdem sagt man, dass sie keine Tomaten auf ihren Sandwiches mag.

7. James Brown hat die Haare schön

Soul-Legende James Brown hatte nicht nur eine beeindruckende Stimme, sondern auch stets schicke Haare. Damit das auch so blieb, verlangte der Sänger in seinem Backstage-Bereich nach einer Trockenhaube, wie man sie aus Friseursalons kennt. Außerdem auf seiner Liste: Champagner, ein Bügeleisen und ein Golfauto.

6. Amy Winehouse empfängt nur „große Jungs“

Zu den Hospitality-Anforderungen von Soul-Queen Amy Winehouse gehörten die unterschiedlichsten Dinge, von Whiskey über Pizza bis hin zu Camel Lights. Besonders lustig mutet aber ein Schild an, dass die Sängerin bei jeder ihrer Shows an der Tür ihres Zimmers anbringen ließ: „Only big boys can enter“, also „Zutritt nur für große Jungs“.

5. Rihanna hat es gern gemütlich

Rihanna legt in ihren Backstage-Räumlichkeiten Wert auf Duftkerzen. Aber nicht auf irgendwelche Duftkerzen, sondern die Sorte „Archipelago Black Forest“ muss es sein. Außerdem verlangt sie vor Auftritten nach einem Teppich mit Tierfellmuster, der unbedingt sauber sein muss, weil sie barfuß darüber läuft.

4. Kanye West steht auf Slushy-Cocktails

Rapper Kanye West scheint eine Vorliebe für Cocktails zu haben, vor allem für gefrorene. So lässt er sich für eine Tour eine Slushy-Maschine hinter die Bühne stellen, die zwei verschiedene Sorten enthält: Grey Goose (Wodka) mit Limo sowie Hennessy (Cognac) mit Coca-Cola. Prost!

3. Nikki Sixx wünscht sich eine Würgeschlange

Dass die Rider-Wünsche von Nikki Sixx wirklich ernst gemeint sind, kann man kaum glauben. Aber erfahrungsgemäß ist es ja so: verrückt, verrückter, Mötley Crüe. So verlangt der Bassist der Glam-Metaller zeitweise, dass er im Backstage-Bereich eine mindestens 4,5 Meter lange Boa Constrictor vorfindet. Warum auch immer.

2. Iggy Pop erwartet „sieben Zwerge“

Noch verrückter wird es in den Backstage-Anforderungen von Iggy Pop. „Pizza für die Obdachlosen“ liest sich fast noch harmlos, doch die Punk-Legende fordert auch „sieben Zwerge“ sowie Brokkoli, der bereits kleingeschnitten ist — damit man ihn besser entsorgen kann.

1. Madonna nimmt ihr ganzes Wohnzimmer mit

Madonna denkt das Wohlbefinden hinter der Bühne etwas größer und lässt bei jedem ihrer Konzerte ihr komplettes Wohnzimmer auf- und abbauen. Das klingt im ersten Moment  großspurig. Wenn man sich in die Lage einer vielreisenden Künstlerin hineinversetzt, die fast nie zuhause ist, irgendwie aber auch nicht.

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