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Popkultur

Die Rolling Stones geben „Bitter Sweet Symphony“ zurück

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Ashcroft

Das Thema von Bitter Sweet Symphony wurde für Richard Ashcroft vielleicht realer als ihm lieb war. Denn obwohl es ihr mit Abstand größter Hit war, haben The Verve nie einen müden Taler aus den Tantiemen des Songs gesehen. Aber den bitteren Teil der Geschichte hat Ashcroft nun hinter sich: Der Rechtstreit mit den Rolling Stones ist beigelegt und der The Verve-Frontmann gilt nach 22 Jahren als alleiniger Autor der großen Durchhalte-Ballade.

von Timo Diers

Ein Mann gegen den Rest der Welt: So ähnlich wie sich Ashcroft im Video des Hits gibt, muss es ihm Ende der Neunziger vor Gericht ergangen sein. Bitter Sweet Symphony ging soeben durch die Decke und bescherte der Pop-Welt einen großartigen Glanzmoment mit viel Pathos und wenig Kitsch. Doch mit dem Glanz war es für Ashcroft schnell vorbei, zumindest was die finanzielle Seite angeht. Kurz nach der Veröffentlichung des Songs meldete sich der Stones-Manager Allen Klein zu Wort: Die berühmte Streicher-Melodie stamme aus dem Rolling Stones Song The Last Time. Besser gesagt, aus einer 1965er Cover-Version des Andrew Oldham Orchestras. Und obwohl The Verve die Rechte eines 5-Noten Samples geklärt hatten, war Klein davon überzeugt, dass sich die Band an einem größeren Teil des Samples bedient hatte. Hört selbst.




Das fanden auch die damaligen Richter und zwangen Richard Ashcroft dazu, die Rechte seines frisch gebackenen Hits vollständig an Jagger und Richards zu übertragen. Und genau die beiden waren es auch, die diese Entscheidung nun eigenhändig aufgelöst haben: „Letzten Monat haben Mick Jagger und Keith Richards alle Songwriting-Rechte für Bitter Sweet Symphony an mich überschrieben. Eine gütige und großmütige Geste der beiden“, ließ Ashcroft im Rahmen der Novello Award Preisverleihung verlauten (via BBC). Damit werden künftig alle Einnahmen des Songs an den britischen Musiker gehen.

Die neuen Entwicklungen kamen nachdem Ashcroft gegen Ende letzten Jahres erneut wegen seiner Autoren-Rechte an Bitter Sweet Symphony klagte. Damals hieß es, er würde sich jetzt „sein Geld holen“, dass ihm wegen der Streitigkeit um das Streicher-Sample für lange Zeit verwehrt blieb.

Nun waren die Töne versöhnlicher. Denn auch wenn die Veröffentlichung von Bitter Sweet Symphony schon über 20 Jahre her ist – die Sache mit dem „make ends meet“ sollte für Ashcroft nun kein Problem mehr sein.


Hört hier das ganze Album Urban Hymns:

Titelfoto: Katja Ogrin/Redferns


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