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Popkultur

NASHVILLE | LIEBE, INTRIGEN & COUNTRY MUSIC

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Nashville – Liebe, Intrigen & Country Music

Am 07. Juli 2015 startet Nashville auf FOX in die dritte Runde. Neben der Fortsetzung der Geschichte um die unberechenbare Juliette Barnes (Hayden Panettiere) und Country Queen Rayna Jaymes (Connie Britton) feiert Christina Aguilera ihr Comeback im Entertainment Circus und sorgt als Jade St. John für massig Trubel.

Nashville war schon vor der amerikanischen Erstausstrahlung der Pilotfolge am 10. Oktober 2012 ein heißes Thema in der Musikszene. Mit T Bone Burnett als Hauptkomponisten und ausführenden Musikproduzenten konnte eine der angesehensten Legenden in Music City für den Score der ersten Staffel verpflichtet werden. Dies geschah nicht von ungefähr, denn Burnett‘s Ehefrau Callie Khouri, die unter Anderem für ihren Blockbuster „Thelma & Louise“ einen Oscar für „Best Original Screenplay“ erhielt, ist der kreative Kopf hinter Nashville.

Es war also kein Wunder, das das Team Khouri / Burnett Casting Direktorin Jeanie Bacharach (u.A. Ally McBeal) ein besonderen, für die Authentizität der Serie elementar wichtigen Punkt auf die Agenda schrieb: Alle Musikercharaktere mit hervorragenden, optisch passenden und gesangsstimmlich herausragenden Schauspielern zu besetzen.

Das Konzept ging auf und ABC bestellte nach dem Screening der Pilotfolge 20 weitere Episoden. Neben ABC zeigte sich Scott Borchetta, seines Zeichens Entdecker von Taylor Swift und Gründer von Big Machine Records – dem größten Country Label im „Athen des Südens“ so begeistert von den gehörten Songs und der hingebungsvollen Darbietung, dass noch vor dem TV-Start die Veröffentlichung aller Tracks physisch wie digital angekündigt wurde.

Grand Ole Opry © Gunther Matejka

Grand Ole Opry © Gunther Matejka

Nach dem sensationellen Start im Herbst 2012 wuchs Nashville in den USA zu einem Medienphänomen heran. Die Schauspieler der Serie traten mit ihren Stücken neben „realen“ Country Superstars in der Grand Ole Opry auf, saßen bei den Country Music Association Awards in den ersten Reihen, verliehen Preise oder performten. 2015 konnte sich auch erstmals die europäische Country Szene von den Livequalitäten einer der Akteure überzeugen: Sam Palladio‘s (Gunnar Scott in Nashville – Anm.d.A) Gig bei der Londoner Ausgabe des Country2Country Festivals wurde von Kritikern wie Fans gleichermaßen gefeiert.

Natürlich braucht eine erfolgreiche TV-Serie mehr als nur einen exquisiten Soundtrack und großartige Darsteller. Nashville liefert in seinen Storylines einen realistischen Blick hinter die Kulissen der Musikindustrie entlang der Music Row und zeigt seine Charaktere als Menschen mit aus dem Leben gegriffen Problemen. Alle Handlungsstränge spielen an Originalschauplätzen wie etwa dem legendären Blue Bird Café, in dem Garth Brooks seine Karriere in Music City begann.

Das am Cumberland River beheimatete Musical Drama bietet in seinen bisherigen drei Staffeln neben dem Comeback von Christina Aguilera als Popstar Jade St. John in Season 3 eine Who-Is-Who Gästeliste der Country Szene: Luke Bryan , The Band Perry, Florida Georgia Line, Brad Paisley, Vince Gill, Zac Brown, Kip Moore, Kelly Clarkson, Sara Evans, Kellie Pickler oder Carrie Underwood standen schon vor den Kameras der ABC Hitserie.

Neben den kompletten ersten beiden Staffeln, die via Netflix, DVD und Amazon Instant Video verfügbar sind, gibt es alle bisherigen Soundtracks als CD, Download und Stream. Noch vor dem Serienstart von Staffel 3 veröffentlicht Universal Music am 03. Juli 2015 „The Music Of Nashville – Season 3, Volume1“ mit neuen Songs der Nashville Stars.


Die wichtigsten NASHVILLE Charaktere in Staffel 3:

Rayna Jaymes (Connie Britton)

Rayna Jaymes (Connie Britton)

Die Singer/ Songwriterin besitzt ihr eigenes Label (Highway 65) und ist nach einigen Ups & Downs in den ersten beiden Staffeln wieder die „Queen Of Country“. Rayna‘s Privatleben ist allerdings weiterhin äußerst turbulent…

 

Juliette Barnes (Hayden Panettiere)

Juliette Barnes (Hayden Panettiere)

Das liebenswerte Biest setzt alles daran als Musikerin respektiert zu werden und ihr Country Pop Sternchen Image abzuschütteln. Für sie gibt es nur ein Ziel: die #1 in Nashville zu sein.

 

Deacon Claybourne (Charles Esten)

Deacon Claybourne (Charles Esten)

Der begnadete Gitarrist und Songwriter ist seit Beginn seiner Karriere die große (und oft heimliche) Liebe von Rayna James. Sein größter Gegner in Nashville: Dämon Alkohol.

 

Gunnar Scott (Sam Palladio)

Gunnar Scott (Sam Palladio)

Hit-Komponist Gunnar‘s größtes Ziel ist es, sich selbst als Stageact zu etablieren. Privat wie im Job warten auf den Ex-Freund von Scarlett O‘Connor einige unüberwindbar scheinende Hürden. Im echten Leben ist Palladio ein gefeierter Newcomer der Country Szene.

 

Scarlett O‘Connor (Clare Bowen)

Scarlett O‘Connor (Clare Bowen)

Scarlett ist das unangefochtene Sweetheart in Nashville. Die Nichte von Deacon Claybourne ist schlichtweg zu lieb für das harte Musikgeschäft. Aufgrund ihrer Liebe zur Musik kann sie davon jedoch nicht die Finger lassen.

 

Avery Barkley (Jonathan Jackson)

Avery Barkley (Jonathan Jackson)

Licht und Schatten, das ist die Welt von Avery Barkley. Egal ob im Musicbiz oder Privatleben, der Endzwanziger hat schon alles erlebt. Wird er weiterhin einen klaren Kopf bewahren und dem Schicksal eine Harke schlagen?

 

Will Lexington (Chris Carmack)

Will Lexington (Chris Carmack)

Die Seele des Chartstürmers ist zerrissen. In der Öffentlichkeit mimt er den toughen (Hetero-) Cowboy, hinter verschlossenen Türen lebt er seine Homosexualität aus. Wie lange kann Will sein wahres ich noch geheim halten?

 

Jeff Fordham (Oliver Hudson)

Jeff Fordham (Oliver Hudson)

Er ist der Kopf von Edgehill Republic – dem größten Label in Nashville – und die Hinterlist in Person. Fordham wünscht sich nichts seliger, als Rayna und Highway 65 aus dem Biz zu drängen.

 

Teddy Conrad (Eric Close)

Teddy Conrad (Eric Close)

Seit seinem Amtsantritt als Bürgermeister schliddert der Ex-Mann von Rayna James von einem privaten Fettnäpfchen ins nächste. Sein „Freund“ Jeff Fordham spielt ein finsteres Spiel mit Teddy.

 

Maddie (Lennon Stella) & Daphne Conrad (Maisy Stella)

Maddie (Lennon Stella) & Daphne Conrad (Maisy Stella)

Die Töchter von von Rayna James und Teddy Conrad sind auf dem besten Weg in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Dabei werden sie tatkräftig von Maddie‘s leiblichen Vater Deacon Claybourne unterstützt.

 

Luke Wheeler (Will Chase)

Luke Wheeler (Will Chase)

Er ist DER männliche Country Superstar. Sein größter Coup steht ihm jedoch noch bevor: die Country Music (Super-)Ehe mit Rayna James.

 

Layla Grant (Aubrey Peeples)

Die Gewinnerin einer Castingshow stolpert nach anfänglichem Erfolg in eine Scheinehe mit Will Lexington, die zu allem Überfluss in einer Reality Show ausgeschlachtet wird. Kann sich die talentierte Layla von ihren Schatten freischwimmen?

 
 
 
Alle Fotos der Darsteller: © American Broadcasting Company
Text: Chris Franzkowiak
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Zeitsprung: Am 1.4.2008 feuern Velvet Revolver ihren Sänger Scott Weiland.

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Header-Bild Credit: Kreepin Deth/Wiki Commons

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 1.4.2008.

von Christof Leim

Das sah schon nach „Supergroup“ aus, was sich da 2002 zusammenbraute: Drei Musiker von Guns N’ Roses und der Sänger von den Stone Temple Pilots gründen Velvet Revolver. Doch sechs Jahre später ist der Ofen aus und Scott Weiland raus. Vorher gab es noch eine lahme Platte, Streit im Internet und die ganz kalte Schulter.

Hört euch hier das Velvet-Revolver-Debüt Contraband an:

Natürlich hat die ganze Welt mit Spannung zugehört, als Slash, Duff McKagan und Matt Sorum zusammen mit dem Gitarristen Dave Kushner und dem Frontmann der Stone Temple Pilots, Scott Weiland, eine Band gründen. Beim Debüt Contraband von 2004 kommen nicht ganz unerwartet zwei musikalisch benachbarte Welten zusammen: Classic Rock und alternative-lastiger Grunge-Sound. Die Scheibe wird zum Erfolg, doch der Nachfolger Libertad bleibt 2007 weit hinter den Erwartungen zurück.

Ein Bild aus besseren Zeiten: Velvet Revolver live 2007. Foto: Kreepin Deth/Wiki Commons.

Den weltweiten Touren der Band tut das keinen Abbruch, diverse Aufenthalte in Entzugskliniken, Visa-Probleme und kurzzeitige Verhaftungen durchkreuzen einige Pläne allerdings schon. Als Velvet Revolver im Januar 2008 ihre Rock’n’Roll As It Should Be-Tour durch Europa starten, hängt der Haussegen bereits schief. Am 20. März 2008 verkündet Weiland sogar auf offener Bühne in Glasgow: „Ihr seht hier etwas Besonderes: Die letzte Tour von Velvet Revolver.“

Längt beschlossene Sache

Was er nicht weiß: Seine Kollegen haben da längst beschlossen, ohne ihn weiterzumachen, wie Slash später in einem Interview eröffnet. Das liegt unter anderem daran, dass Weiland ständig die Fans ewig lang warten lässt, und das können die Guns N’ Roses-Jungs nach dem Dauerdrama mit dem notorisch verspäteten Axl Rose nicht mehr akzeptieren. Slash, der zottelhaarige Gitarrengott, berichtet auch, dass die Bandmitglieder während der UK-Shows so gut wie kein Wort mit ihrem Sänger wechseln. „Wir haben ihm die kalte Schulter gezeigt, dass es nur so eine Art hatte.“

Kein einfacher Zeitgenosse: Scott Weiland. Credit: CRL.

Nach dem Debakel von Glasgow, das in einer halbherzigen Performance gipfelte, tragen die Musiker zudem ihren Zank in die Öffentlichkeit: Drummer Matt Sorum veröffentlicht ein Statement, das ohne Namen zu nennen deutlich mit dem Finger auf Weiland zeigt. Der wird in seiner Antwort ein gutes Stück bissiger und ziemlich persönlich. Dass das alles nicht weitergehen kann, liegt auf der Hand. Am 1. April 2008 schließlich verkünden Velvet Revolver offiziell, dass Scott Weiland nicht mehr zur Band gehört.

Wie sich rausstellt, endet damit auch die Geschichte dieser Supergroup, sieht man von einer einmaligen Live-Reunion am 12. Januar 2012 bei einem Benefizkonzert ab. Denn leider können die Herren jahrelang keinen geeigneten Nachfolger finden, obwohl Könner wie Myles Kennedy von Slashs Soloband und Alter Bridge, Sebastian Bach (ehemals Skid Row), Lenny Kravitz und Chester Bennington (Linkin Park) als Kandidaten gehandelt werden. Slash und McKagan kehren schließlich zu Guns N’ Roses zurück, während Weiland bis 2013 bei den Stone Temple Pilots singt und anschließend mit seiner eigenen Band The Wildabouts unterwegs ist. Am 3. Dezember 2015 wird er tot in deren Tourbus gefunden. Rest in peace.

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Zeitsprung: Am 15.5.1995 klicken bei Scott Weiland zum ersten Mal die Handschellen.

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Popkultur

„The Record“: Was kann das Debüt der Supergroup Boygenius?

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Foto: Noam Galai/Getty Images

Supergroups kennt man ja eher von Männern. Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus, die drei prominenten Damen hinter Boygenius, ändern das. Ihr Debüt The Record klingt zumeist sanft, verträumt, melancholisch, bricht aber manchmal wie entfesselt los. Indie-Album des Jahres? Gut möglich.

von Björn Springorum

Hier könnt ihr euch The Record anhören:

Phoebe Bridgers, Julien Baker und Lucy Dacus sind jede für sich Ikonen, einflussreiche Künstlerinnen, die es mit unter 30 zu prominenten Figuren gebracht haben. Bei Boygenius bündeln die drei ihr kreatives Genie in einem Trio, das es in der Indie-Welt so noch nicht gegeben hat – und das ist angenehmerweise mal keine hohle PR-Übertreibung. Jede von ihnen kann als Stimme ihrer Generation gewertet werden, jede von ihnen gehört zu einer neuen Ära von selbstbestimmten Künstlerinnen, die auf ihre Weise den Boys-Club der Rockmusik unterwandern, aushöhlen, obsolet machen wollen.

Wie einst Nirvana

Das tun Boygenius auf ihrem Debüt The Record nicht etwa laut, schrill, wütend. Sondern mit Sanftmut, melancholischer Ruhe und bockstarken Songs. Ist doch eh cleverer und nachhaltiger, das geballte Talent sprechen zu lassen, das die drei Künstlerinnen auch im Verbund auf wundersame Weise zu kanalisieren wissen. Und dann sind da eben noch die subtilen kleinen Spitzen, die Hinweise: Auf dem Cover ihrer ersten EP, die bereits 2018 erschien und ein langes Schweigen einläutete, sitzen sie genau so da wie Crosby, Stills & Nash auf ihrem Debüt. Und auf dem Rolling-Stones-Cover Anfang des Jahres stellen sie die Pose des Nirvana-Covershoots von 1994 nach. Kurt Cobain hätte das gefallen.

Warum wir eine reine Girl-Supergroup gebracht haben, wird schnell klar: Wo männliche Supergroups dann eben doch irgendwann an den exorbitanten Alpha-Male-Egos zerschellen wie Hagelkörner auf Asphalt, gehen Bridgers, Baker und Dacus die Sache beeindruckend egalitär und basisdemokratisch an. Niemand drängt sich in den Vordergrund, weil alle gleichberechtigt sind. Keine Frontfrau, keine Divaallüren. „Wir ziehen uns gegenseitig hoch“, so sagte Bridgers damals dem Rolling Stone. „Wir sind alle Leadsängerinnen und feiern uns gegenseitig dafür.“ Männer bekommen das eben irgendwie deutlich schlechter hin, ist einfach so.

Die Avengers der Indie-Welt

Das alles wäre natürlich nicht viel wert, wenn The Record nicht alle hohen Erwartungen spielend überflügeln würde. Es ist ein Album, um es kurz zu machen, das einem den Glauben an die Zukunft der Gitarrenmusik zurückbringt. Es ist mal laut, mal ahnungsvoll, mal zart, mal ruppig. Vor allem aber ist es ein homogenes, reifes Werk, das in seiner Lässigkeit die Jahrzehnte transzendiert. Offenkundig sind die Einflüsse der „Avegners der Indie-Welt“, wie eine enge Freundin der Band das mal auf den Punkt brachte: Classic Rock, die Laurel-Canyon-Szene, Grunge, der Folk von Crosby, Stills & Nash, von denen sie gleich auch die verschiedenen Gesangsharmonien haben.

Eins der ganz großen Highlights ist $20, ein furioser Rocker mit schroffer Lo-Fi-Gitarre, der sich plötzlich öffnet und von allen drei Stimmen ins Ziel getragen wird. Die Mehrheit des Materials ist ruhig, verträumt, am ehesten trifft es wohl lakonisch. Emily I’m Sorry etwa oder das kurze Leonard Cohen, inspiriert von einer unfreiwilligen Geisterfahrt der Drei auf einer kalifornischen Interstate. Die Ausbrüche wie Anti-Curse, in denen Baker von einer Nahtoderffahrung im Pazifik singt, läuten deswegen umso lauter, dringlicher. Dynamik ist König, das wissen die drei. Oder besser Königin.

Musste Rick Rubin draußen bleiben?

Sie wissen eh sehr viel. Wie schwer sie es haben würden, zum Beispiel. So kamen sie überhaupt erst auf ihren Namen Boygenius: Nach zahlreichen schlechten Erfahrungen mit vor Selbstbewusstsein nur so strotzenden männlichen Kollaborateuren, die von der ganzen Welt gefeiert werden, nannten sie sich selbst so, um sich Mut zuzusprechen. Ob das auch für Rick Rubin gilt? Aufgenommen haben sie zumindest in dessen Shangri-La Studio in Malibu. Aber er hat keinen Recording Credit und durfte vielleicht nur kiffend im Garten sitzen. Vorstellbar.

The Record ist ein geniales Debüt. Es ist aber mehr, ein Instant-Klassiker, ein Album, das sich einreiht in die großen Singer/Songwriter-Momente der letzten 50 Jahre. Es ist radikal ehrlich, direkt, ungefiltert, unaufgesetzt und das Testament großen Willens. Alle Songs hätten auch auf den jeweiligen nächsten Alben der drei Solitärinnen auftauchen können. Aber dann würde ihnen etwas fehlen. The Record ist ein Album voller Risse, durch die das Licht hineingelangt, um bei Leonard Cohen zu bleiben. Ein heilsames Stück Musik, durchwirkt von Insider-Jokes, kleinen Hieben geben das Patriarchat und jeder Menge Beweise für diese besondere Freundschaft. Das wird Grammys hageln.

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boygenius: Wer steckt hinter der Indie-Supergroup?

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Zeitsprung: Am 31.3.1958 veröffentlicht Chuck Berry „Johnny B. Goode“.

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Chuck Berry Johnny B Goode Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 31.3.1958.

von Christof Leim

Das sind die Grundlagen des Rock’n’Roll, liebe Brüder und Schwestern. Hier kommt viel der großartigen Krachmusik her, die wir im Zeitsprung feiern: Am 31. März 1958 veröffentlicht Chuck Berry den Klassiker Johnny B. Goode. Keine drei Minuten lang ist das Ding, Bluesschema in A, dazu ein flotter Backbeat und eine heiße Leadgitarre, und ab geht die Revolution. Bei Songs wie diesem haben sie alle zugehört, die Beatles, die Stones und AC/DC.

Geschrieben hatte Chuck Berry die Nummer bereits 1955 über einen „country boy“, einen Jungen vom Lande, der nicht richtig lesen und schreiben kann, aber so mühelos Gitarre spielt, als müsse er nur eine Glocke läuten. Und eines Tages wird sein Name auf allen Plakaten stehen… Wie sich später herausstellt, singt Berry hier über sich selbst. Darauf weist alleine schon der Titel hin, denn der Musiker wurde in der Goode Avenue in St. Louis geboren. Nur anfangs diente sein Pianist Johnnie Johnson als Namenspate für den Song. Der spielt jedoch nicht mal mit; bei den Aufnahmen am 6. Januar 1958 in den Chess Studios in Chicago haut Lafayette Leake in die Tasten. Den Bass bedient der nicht ganz unbekannte Blueser Willie Dixon. Das markante Eingangslick leiht sich Chuck Berry vermutlich bei Ain’t That Just Like A Woman, einer Nummer von Louis Jordan aus dem Jahr 1946, und zwar Note für Note, wie man hier hören kann. Die Originalversion der Single samt Text findet ihr hier.

Urvater des Rock’n’Roll: Chuck Berry

Aus dem Stand ein Hit

Johnny B. Goode wird zum Hit beim Publikum, und zwar unabhängig von der Hautfarbe, was Ende der Fünfziger keinesfalls als selbstverständlich gesehen werden kann. Der Track erreicht Platz zwei in den Billboard Hot R&B Sides Charts und Platz acht in den Hot 100 Charts. Wo der Unterschied zwischen diesen Hitparaden liegt, wissen wir nicht, aber fest steht: Mit der Nummer ging was. Um das zu erreichen, muss Berry eine kleine Änderung im Text vornehmen: Ursprünglich singt er von einem „little coloured boy“, ändert das aber in „little country boy“, um auch im Radio gespielt zu werden. Keine einfachen Zeiten für einen Schwarzen als Rockstar.

Die Goldene Schallplatte an Bord der Raumsonde Voyager. Johnny fliegt mit.

Heute gilt Johnny B. Goode als der wichtigste Chuck-Berry-Song. Er wird mit Preisen geehrt und in Bestenlisten aufgenommen, nicht zuletzt wird er 1977 mit der Voyager in den Weltraum geschossen. An Bord dieser Raumsonde befindet sich nämlich eine goldene Schallplatte mit Audioaufnahmen von der Erde, etwa der Stimme eines Kindes, Klassik von Johann Sebastian Bach – und eben Rock’n’Roll von Chuck Berry.

Da kommt noch mehr

Vier weitere Stück schreibt der Sänger und Gitarrist im Laufe der Jahre über den Charakter Johnny B. Goode: Bye Bye Johnny, Go Go Go, Johnny B. Blues und Lady B. Goode. Außerdem nennt er ein Album und dessen 19-minütiges instrumentales Titelstück danach: Concerto In B. Goode. Einen weiteren Popularitätsschub erhält das Lied 1985 durch Film Zurück in die Zukunft mit Michael J. Fox.

Die Liste der Coverversionen ist endlos und streift alle möglichen Genres, sie reicht von Jimi Hendrix, AC/DC und Judas Priest über NOFX und LL Cool J bis zu Motörhead und Peter Tosh. Und vermutlich fetzt noch heute irgendwo eine halbstarke Nachwuchskapelle bei ihrer dritten Probe durch das Bluesschema in A.

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Zeitsprung: Am 7.9.1955 macht Chuck Berry den „Duck Walk“. Später freut sich Angus.

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