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Popkultur

9 Geschichten, die nur aus dem Leben von Chuck Berry stammen können

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Chuck Berry
Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Wir erinnern uns an neun Geschichten aus dem Leben des exzentrischen, großen Rock’n’Rollers Chuck Berry.

von Markus Brandstetter

Wir wären ohne Chuck Berry nicht da, wo wir heute sind. Angus Young weiß das, Keith Richards weiß das, die Stones und die Beatles wissen, das jede*r Rock’n’Roll-Gitarrist*in und jeder Rock’n’Roll-Fan weiß das. Berrys Einfluss kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er revolutionierte den Rock’n’Roll nicht, sondern erfand ihn mit, personifizierte ihn, gilt für viele als sein Vater. Er feierte Erfolge, die kein afroamerikanischer Musiker oder keine afroamerikanische Musikerin vor ihm feierte. Er erlebte Triumphe aber auch Niederlagen — und ganz bestimmt hatte Berry auch mit seinen Dämonen zu kämpfen.

1. Er schlug Keith Richards ins Gesicht …

Niemand greift Chucks Gitarre an — diese Erfahrung musste Keith Richards am eigenen Leib erleben. Das Lehrgeld: ein blaues Auge. „Wir haben ihn irgendwo in New York spielen sehen, und danach war ich hinter der Bühne in seiner Garderobe, wo seine Gitarre in ihrem Koffer lag“, erinnert sich Keith Richards laut Associated Press. „Ich wollte mir das ansehen, aus beruflichem Interesse, und als ich gerade die Saiten zupfte, kam Chuck herein und verpasste mir diesen Schlag auf das verdammte linke Auge.“

2. … und machte es Keith beim Zusammenspiel nicht einfach.

Zu seinem 60. Geburtstag spielte Chuck Berry Konzerte im Fox Theater — nachzusehen im 1987er-Film Hail! Hail! Rock’n’Roll. Keith tat sein Bestes — Chuck war das allerdings nicht gut genug. Denn wie im Film zu sehen, brach er den Song immer wieder ab, weil er mit dem Rolling-Stones-Kollegen unzufrieden war. Giftige Blicke inklusive.

 

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3. Seine Musik wurde ins Weltall geschickt.

1977 wurde auf einer Weltraummission der Voyager nicht nur eine Sonde, sondern auch eine CD mit Musik ins Weltall geschickt. Darauf enthalten: Stavinsky, der Klang einer Mutter, die ihr Kind küsst, Grußbotschaften in 55 Sprachen — und Berrys Klassiker Johnny B. Goode. Sollten Außerirdische existieren: Sie wissen also Bescheid, wie eines der legendärsten Gitarrenintros aller Zeiten klingt!

4. Rock’n’Roll war sein Broterwerb, Bigband-Musik seine große Liebe.

1987 wurde Berry in die Rock & Roll Hall of Fame eingeführt — im Folgejahr erklärte er, dass er sich eigentlich viel mehr dem Bigband-Sound zugehörig fühlte — und in Rock’n’Roll eine Gelegenheit zum Geld machen sah. „Der Rock’n’Roll akzeptierte mich und bezahlte mich, obwohl ich die Bigbands liebte“, so Berry damals zur L.A. Times.

5. Ihm der erste Rock’n’Roll-Song zugeschrieben.

Nämlich Maybellene, das 1955 die Welt eroberte. Die Adaption des Stücks Ida Red verkaufte mehr als eine Million Exemplare und kletterte auf Platz 5 der Billboard Rhythm and Blues Charts.

6. Er war der erste Schwarze Künstler in den weißen Charts.

Apropos Maybellene: Mit diesem Stück war Chuck Berry der erste afroamerikanische Künstler, dem es gelang, in die weißen Pop-Mainstreamcharts zu kommen — ein Erfolg, der vielen seiner Kolleg*innen verwehrt blieb.

7. Er kultivierte den Duckwalk.

Chuck Berrys Markenzeichen war der Duckwalk — der Ententanz beim Gitarrespielen, den man auch in leicht abgeänderter Form auch von AC/DC-Gitarrist Angus Young kennt. Wie Berry einmal erklärte, hatte der Tanz ganz pragmatische Gründe: Er wollte von den Falten in seinem Anzug ablenken. Allerdings war das wohl ein Scherz.

8. Er spielte meist mit fremden Bands.

Lange Zeit sparte Berry beim Touren und nahm keine eigene Band mit. Stattdessen spielte er mit lokalen Begleitbands zusammen. Das Schwierige an der Sache: Die Konzerte fanden oft ohne Proben statt. Dies garantierte aber auch die eine oder andere Überraschung.

9. Seine Konflikte mit dem Gesetz.

Dass Chuck Berry nicht nur Höhepunkte in seinem Leben hatte, ist bekannt. Berry war mehrfach inhaftiert — unter anderem, weil er eine Minderjährige mit auf Tournee nahm, die er in Mexiko kennengelernt hatte. Laut Berry hatte sie ihm erklärt, 21 Jahre alt zu sein, war aber de facto erst 14. Nachdem es zum Streit zwischen den beiden bekommen war, meldete sie sich bei der Polizei und zeigte den Musiker an. Berry wurden von einer weißen Jury Verstöße gegen den sogenannten Man Act vorgeworfen. Er wurde zu drei Jahren Haft verurteilt. Es war nicht das erste mal, dass Berry mit dem Gesetz in Konflikt gekommen war, und es sollte auch nicht das letzte Mal bleiben.

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Zeitsprung: Am 31.3.1958 veröffentlicht Chuck Berry „Johnny B. Goode“.

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