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Popkultur

Die Foo Fighters triumphieren, Joey Jordison wird vergessen: So liefen die Grammys 2022

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Foto: Rich Fury/Getty Images

Die Foo Fighters schreiben Grammy-Geschichte, können sich aber nicht darüber freuen. Ein kontroverser Comedian wird ausgezeichnet, ein legendärer Metal-Drummer einfach vergessen und Dream Theater können sich freuen. Die Grammy-Verleihung 2022 war voller Höhen und Tiefen. Mal wieder.

von Björn Springorum

Es wäre ihre Nacht gewesen. Ihre allein. Die Foo Fighters wurden bei den 64. Grammy Awards mit insgesamt drei der begehrten Preise ausgezeichnet: Making A Fire gewinnt in der Kategorie Best Rock Performance, Waiting On A War ist Best Rock Song und ihr aktuelles Werk Medicine At Midnight wird als Best Rock Album geehrt – das insgesamt fünfte Mal, dass sie in dieser Kategorie abräumen. Damit schreibt die Band um Dave Grohl Geschichte: Keine andere Band konnte den Preis für das beste Rock-Album öfter mit nach Hause nehmen als die Foo Fighters.

Billie Eilish ehrt Taylor Hawkins

Zu Feiern zumute war in der Band natürlich niemand. Nach dem Tod ihres Schlagzeugers Taylor Hawkins sagten die Foo Fighters nicht nur ihren Auftritt bei der Verleihung ab; sie blieben der Veranstaltung verständlicherweise gänzlich fern. Geehrt wurden sie unter anderem von Billie Eilish: Bei ihrer Performance von Happier Than Ever trug sie ein Taylor-Hawkins-Shirt.

Dream Theater hingegen dürften sich ziemlich gefreut haben. Ihr Song The Alien gewann den Preis in der Kategorie Best Metal Performance und konnte sich gegen Deftones, Gojira, Mastodon und Rob Zombie durchsetzen. Das beste Alternative-Album kommt diesmal von St. Vincent: Sie konnte den Preis für Daddy’s Home entgegennehmen.

Ansonsten war bei den Grammys viel wie immer. Während in der Sektion, in der traditionell den verstorbenen Musiker*innen des vergangenen Jahres gedacht wird, natürlich auf Taylor Hawkins hingewiesen wurde, aber dafür mal so eben Slipknot-Drummer Joey Jordison vergessen wurde, war es vor allem eine andere Auszeichnung, die die Gemüter erhitzte: Als bestes Comedy-Album wurde Sincerely Louis CK von Louis C.K. ausgezeichnet – das bisweilen geschmacklose erste Werk nach seinem Eingeständnis sexuellen Missbrauchs.

„Unsere Musiker tragen Schutzwesten statt Smoking“

Als weitere Gewinnerin des Abends darf das Pop-Phänomen Olivia Rodrigo gelten. Sie wurde als Best New Artist ausgezeichnet und kann sich einen weiteren Preis in ihr volles Regal stellen. Den Grammy für die Best Solo Pop Performance für ihren Hit Driver’s Licence gab’s obendrauf. Ihr Vorbild Lady Gaga triumphierte auch: Love For Sale, das Gemeinschaftswerk mit Tony Bennett, bekam auch einen Grammy, ihr Auftritt fand dann aber ohne Bennett statt. Bei dem 95-Jährigen wurde im vergangenen Jahr Alzheimer diagnostiziert.

Überschattet wurde die Preisverleihung vom Überfall der russischen Regierung auf die Ukraine. In einer Videobotschaft sagte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy: „Unsere Musiker tragen Schutzwesten statt Smoking. Sie singen für die Verwundeten in den Krankenhäusern. Selbst für die, die sie nicht hören können.“

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Zeitsprung: Am 22.2.1989 erleben Metallica bei den Grammys eine Überraschung.

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