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Mick Jagger überrascht mit seiner Ankündigung, zwei neue Songs zu veröffentlichen: England Lost & Gotta Get A Grip
Mick Jagger hat überraschend die Veröffentlichung zweier brandneuer Tracks als Instant Release bekanntgegeben. ‘Gotta Get A Grip’ und ‘England Lost’ werden beide als eindringliche Reaktion auf „die Verwirrung und Frustration der heutigen Zeit“ angekündigt. ‘England Lost’ ist eine Kollaboration mit dem Rapper Skepta, der als der heißeste Durchstarter der britischen Grime-Szene gilt.
„Ich habe im April angefangen, diese beiden Songs zu schreiben und wollte sie sofort veröffentlichen“, erklärt Jagger. „Ein Album dauert immer ziemlich lange – auch wenn es eigentlich fertig ist, muss die Plattenfirma noch viel Vorarbeit leisten, um den weltweiten Release vorzubereiten. Ich finde es sehr erfrischend, es mal wieder anders zu machen und fühle mich ein bisschen in die Zeit versetzt, als man noch weniger eingeschränkt war und spontan etwas aufnehmen und sofort veröffentlichen konnte. Ich wollte nicht bis zum nächsten Jahr warten. Bis dahin hätten die Tracks vermutlich jegliche Bedeutung verloren und die Wirkung wäre verpufft.“
Die Songs erscheinen als Doppel-A-Seite auf Ltd. 12“-Vinyl, CD und digital als Download und Stream. Zu beiden hat Regisseur Saam Farahmand ein Video gedreht. Jemima Kirke spielte die Hauptrolle in ‘Gotta Get A Grip’ und Luke Evands in ‘England Lost’.
Jagger, der gerade erst seinen 74. Geburtstag feierte (26. Juni), sagt, dass die neuen Songs das Ergebnis der „Nervosität und der Unberechenbarkeit der sich verändernden politischen Situation sind“. Auf beiden beschäftigt er sich mit den großen, aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Bei ‘England Lost’ dient ein Fußballspiel, dass er besuchte, als Analogie für den politischen Scheideweg, den Jagger vor sich sieht.
England Lost (Official Video) by Mick Jagger on VEVO.
„Vordergründig geht es bei ‘England Lost’ um ein Spiel, bei dem das englische Team verliert“, erklärt der Rolling Stones Frontmann, „aber als ich den Titel schrieb, war mir klar, dass es um mehr gehen würde; nämlich um das Gefühl und den Eindruck, dass wir uns gerade an einem schwierigen Punkt in unserer Geschichte befinden.
„Es geht darum, dass ma nicht weiß, wo man gerade steht und dieses Gefühl der Unsicherheit. So fühlte ich mich zumindest, als ich den Song schrieb. Natürlich kommt der Song nicht ganz hne Humor aus, weil ich es nicht gerne so direkt und mitten auf die Zwölf mag. Aber man spürt auch die Verwundbarkeit unserer eigenen momentanen Position als Land“.
„Von Anfang an stellte ich mir bei ‘England Lost’ vor, dass ich gerne einen britischen Rapper auf dem Track hätte. …Skepta war kurzfristig verfügbar und ich fand seine Musik großartig“.
Über ‘Gotta Get A Grip’ sagt Jagger: „Ich schätze, damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass man trotz allem, was derzeit passiert, sein Leben weiter leben muss – man muss sich treu bleiben und an seiner Zukunft arbeiten. Es ist klar, dass wir viele Probleme haben. Bin ich optimistisch, was die politische Situation angeht? …nein“.
Gotta Get A Grip (Official Video) by Mick Jagger on VEVO.
Jagger sprach auch darüber, welche Musik ihn in letzter Zeit begeistert.
„Ich durchforste das Internet ausgiebig nach Musik und außerdem spielen mir jüngere Familienmitglieder immer etwas vor, wenn wir uns sehen. Ich höre also ziemlich viel unterschiedliche Musik. Ich höre R&B und Pop und seltsame Verquickungen von Altem und Neuem. Und wie jeder andere auch mache ich dann meine eigenen buntgemischten Playlists“.
„Die letzten Künstler, die ich einer Liste hinzugefügt habe, waren Kendrick Lamar, Skepta, Mozart, Howlin’ Wolf, Tame Impala, unbekannte Prince Tracks und ein bisschen alter Soul von den Valentine Brothers [Soul-Duo, bestehend aus zwei Brüdern aus Columbus, Ohio, aus den frühen 1980ern. Kendrick Lamar finde ich toll. Er beschäftigt sich auch mit der Unzufriedenheit und er bringt es wirklich auf den Punkt. Ich finde, seine Musik und das, was Skepta macht, ist echt am Puls der Zeit und sehr interessant“.
Die zwei Songs gibt es in folgenden Remixen:
‘Gotta Get A Grip’/’England Lost’ – Reimagined:
• England Lost featuring Skepta
• Gotta Get A Grip (Seeb Remix)
• Gotta Get A Grip (Kevin Parker Remix)
• Gotta Get A Grip (Alok Remix)
• Gotta Get A Grip (Matt Clifford Remix)

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Zeitsprung: Am 6.9.1943 kommt Roger Waters von Pink Floyd zur Welt.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 6.9.1943.
von Timon Menge und Christof Leim
Mit Pink Floyd hat er die Rockmusik auf ein neues Level gehoben. Als Solokünstler ist er heute noch aktiv, musikalisch wie politisch: Roger Waters. Am 6. September 1943 kommt er im englischen Great Bookham in Surrey zur Welt. Wir blicken auf sein nicht immer einfaches Leben und auf sein Schaffen als Musiker zurück.
Hört hier in Is This The Life We Really Want? rein:

Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.
Der kleine Roger ist noch kein halbes Jahr alt, als er seinen Vater an den Zweiten Weltkrieg verliert. Dabei war Eric Fletcher Waters zunächst überzeugter Pazifist, änderte seine Einstellung jedoch während des Krieges. So fällt er im Februar 1944 in Italien, als er die deutsche Wehrmacht bekämpft. Das Aufwachsen ohne Vater beschäftigt Roger Waters bis ins hohe Erwachsenenalter und wird zum Gegenstand vieler seiner Songs.
Es geht los
Im Jahr 1964 lernt Waters dann Nick Mason und Richard „Rick“ Wright kennen. Gemeinsam gründen sie die Band Sigma 6, mit der sie zunächst aktuelle Blues- und Beatsongs nachspielen. 1965 tritt Waters’ Schulfreund Syd Barrett der Gruppe bei und benennt sie in The Pink Floyd Sound um, angelehnt an die Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council. Später wird daraus The Pink Floyd, 1968 schließlich Pink Floyd. (Richtig so: Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht.) Im April des gleichen Jahres trennen sich die Briten wieder von Barrett, der unter Drogensucht und psychischen Problemen leidet (mehr dazu hier). An seine Stelle tritt David Gilmour, den Barrett und Waters aus ihrer Schulzeit kennen. Nach Barretts Austritt entwickelt sich Bassist Waters zum kreativen und konzeptionellen Kopf sowie Haupttexter der Band, und Pink Floyd nehmen Fahrt auf.
Zu seinen bekanntesten Werken mit Pink Floyd zählt das Konzeptalbum The Wall (1979) sowie der dazugehörige Film und die aufwändige Liveshow. Die Geschichte erzählt von Pink, einem jungen, erfolgreichen Musiker, der eine imaginäre Mauer um sich errichtet, weil er unter seiner Helikoptermutter, der Abwesenheit seines im Krieg verstorbenen Vaters, Schulproblemen in der Kindheit und schwierigen Liebesbeziehungen leidet. Man muss kein Psychologe sein, um die autobiografischen Züge der Handlung zu erkennen.
Es gibt Streit
Mitte der Achtziger häufen sich die kreativen Differenzen zwischen Waters und seinen Kollegen, bis der Bassist die Band 1985 schließlich verlässt. In der Folgezeit kommt es zur juristischen Auseinandersetzung darüber, wer den Bandnamen für sich beanspruchen darf. Waters unterliegt. Später erreichen die Musiker eine außergerichtliche Einigung, die unter anderem vorsieht, dass er die Aufführungsrechte an The Wall behalten darf. Davon macht der Brite am 21. Juli 1990 im großen Stil Gebrauch und stellt anlässlich des Mauerfalls eine Show auf die Beine, die 250.000 Besucher zum Potsdamer Platz in Berlin lockt. Das Konzert The Wall – Live In Berlin wird weltweit per Satellit übertragen.
Unter eigenem Namen veröffentlicht Waters mehrere Alben, beginnend mit The Pros And Cons Of Hitch Hiking (1984) und Radio K.A.O.S. (1987). Der große kommerzielle Erfolg bleibt aus, doch Kritik und Fans nehmen das weitere Schaffen meist positiv auf. 1992 erscheint Amused To Death, eine große Abrechnung mit modernen Massenmedien und politischer Unterdrückung, die auf dem gleichnamigen Buch von Neil Postman basiert. Nicht nur Medien und Politik bekommen ihr Fett weg, sondern auch der Musicalmacher Andrew Lloyd Webber, dem Waters vorwirft, dass seine Shows nicht zum Nachdenken anregen, sondern bloß die Massen ruhigstellen sollen. Er greift den Nachrichtensender CNN an, die US-Regierung unter George W. Bush sowie die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Es ist Waters’ letztes Studioalbum für 15 Jahre.
Ein bisschen Reunion schon
1994 lehnt er es ab, mit Pink Floyd auf die Bühne zurückzukehren. Seine ehemaligen Bandkollegen schlagen ihm vor, Dark Side Of The Moon in voller Länge aufzuführen. Das Konzeptalbum von 1973 gehört zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen aller Zeiten, wie ihr in diesem Zeitsprung nachlesen könnt. Im Jahr 1999 startet Waters die In The Flesh-Tour, die drei Jahre dauert, Solostücke und Pink-Floyd-Songs umfasst und überraschend erfolgreich ist. Am 2. Juli 2005 gibt es dann doch eine Reunion: Nach 24 Jahren steht Waters wieder mit Pink Floyd auf der Bühne — beim Live 8-Konzert in London, organisiert von Bob Geldof. 2006 besinnt sich Waters auf alte Erfolge und spielt im Rahmen einer Welttour, die sich über zwei Jahre erstreckt, Dark Side Of The Moon mit seiner eigenen Band komplett. 2010 startet er die Wall Live-Tour, die zur erfolgreichsten Konzertreise aller Zeiten eines Solokünstlers wird.
Roger Waters vs. The Wall 2010. Pic: GabeMc
Für Aufregung und Antisemitismusvorwürfe sorgt Waters mit seiner Haltung zu Israel und seiner Nähe zur Polit-Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), die durchaus umstritten ist, wie man im Tagesschau-Faktenfinder nachlesen kann. Als Reaktion auf die öffentliche Kritik veröffentlicht Waters am 1. August 2013 dieses Statement auf Facebook. Darin beruft er sich auf seine künstlerische Freiheit, auf seine jüdischen Freunde und Verwandten sowie auf den Kampf seines Vaters gegen den Nationalsozialismus.
Waters war viermal verheiratet und hat drei Kinder. Er bezeichnet sich Atheist. Nach zahlreichen Jahren „on the road“ erschien 2017 sein jüngstes Album Is This The Life We Really Want?. Roger Waters hat im Laufe seiner Karriere den Progressive Rock geprägt wie kaum ein anderer Musiker und eine ganze Generation beeinflusst — künstlerisch, gesellschaftlich und ästhetisch. Happy Birthday!
Weiter musikalisch aktiv: Roger Waters, hier 2008 in London. Pic: Eddie Berman
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Flea erklärt: DAS ist das schlechteste Album der Red Hot Chili Peppers
Was ist eigentlich das schlechteste Album der Red Hot Chili Peppers? So mancher Funkrock-Purist würde jetzt vielleicht mit einem späteres Album aus der poplastigeren Phase antworten — aber lassen wir doch RHCP-Bassist Flea selbst zu Wort kommen.
von Markus Brandstetter
Im Gespräch mit Los Angeles Times erzählte Flea nämlich kürzlich ganz offen über die größte Schwäche im Backkatalog der Kalifornier — nämlich das 1984 erschienene Debüt The Red Hot Chili Peppers. „Ich bedauere immer, wie wir die erste Platte gemacht haben. Ich denke, die Songs sind wirklich gut. Unsere Band war zu der Zeit wirklich grandios. Aber [Schlagzeuger] Jack [Irons] und [Gitarrist] Hillel [Slovak] stiegen aus, und wir heuerten diese beiden anderen Typen an: Jack Sherman und Cliff Martinez“.
Nichts gegen Sherman und Martinez!
Dies soll aber keine Spitze gegen seine beiden ehemaligen Bandkollegen sein, wie er erklärt: „Beide waren großartige Musiker, aber die Verbindung war einfach nicht so tief wie mit den Jungs, mit denen wir angefangen hatten. Ich wollte schon oft zurückgehen und das Album neu aufnehmen, aber ich kann niemanden dazu überreden.“
Sherman diente in der RHCP-Historie als Platzhalter für Hillel Slovak. Er spielte auf dem Debütalbum und ging auch mit der Band auf Tour, musste seinen Platz allerdings freimachen, als Slovak zurückkehrte. Sherman arbeitete in späteren Jahren unter anderem mit Bob Dylan und George Clinton. Er starb 2020. Cliff Martinez hingegen widmete sich nach seiner Zeit in der Band (er spielte von 1984 bis 1985 mit) erfolgreich der Filmmusik — besonders bekannt sind seine Zusammenarbeiten mit Filmemacher Steven Soderbergh.
Flea findet Makel sogar bei Blood Sugar Sex Magik
Auch, was das beste RHCP-Album ist, erklärt Flea — findet aber sogar in jenem Werk, das für viele Fans als Sternstunde der Band gilt, Makel. „Ich würde sagen Blood Sugar Sex Magik, aber da sind ein paar Stücke drauf, von denen ich im Nachhinein denke, dass sie nicht hätten aufgenommen werden sollen. The Greeting Song war nicht gut genug“. Und auch mit einem weiteren Fan-Favoriten ist Flea ganz zufrieden: „Californication ist von vorne bis hinten ziemlich gut.“
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Zeitsprung: Am 14.5.2016 landet Beyoncé mit jedem Song von „Lemonade“ in den Top 100.
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 14.5.2016.
von Christof Leim
Dass Beyoncé zu den ganz Großen im Pop gehört, weiß jeder. Wie sehr die Dame mit ihren Veröffentlichungen die Musikwelt dominiert, zeigt sich bei ihrem neuen Album 2016 besonders in einer Statistik. Am 14. Mai 2016 landen alle (!) zwölf Songs von Lemonade in den Top 100 der US-Single-Charts – gleichzeitig. Die beeindruckende Liste sieht dann folgendermaßen aus:
#10 Formation
#11 Sorry
#13 Hold Up
#18 6 Inch (featuring The Weeknd)
#28 Don’t Hurt Yourself (featuring Jack White)
#35 Freedom (featuring Kendrick Lamar)
#37 Pray You Catch Me
#38 All Night
#41 Daddy Lessons
#43 Sandcastles
#47 Love Drought
#63 Forward
Das heißt: Nicht nur eine oder zwei Nummern von der Scheibe sind gleichzeitig ein Hit, sondern alle. Das passiert im Showbusiness quasi nie – oder zumindest selten. Beyoncé Giselle Knowles-Carter schlägt mit diesem Coup den damaligen Rekord von Taylor Swift für „die meisten Songs einer Künstlerin gleichzeitig in den Charts“: Swift konnte am 13. November 2010 alle elf Tracks ihres Albums Speak Now gleichzeitig in den Top 100 platzieren. Nicht mal Michael Jackson hat das mit Thriller geschafft, dem meistverkauften Album aller Zeiten. Eine ähnliche Dominanz schafften höchstens die Beatles, als sie 52 Jahre früher immerhin die Top 5 komplett in Beschlag nehmen konnten.
Und Beyoncé liefert weitere Superlative: Lemonade landet natürlich an der Spitze der Albumcharts und markiert die sechste Nummer eins für die Sängerin in Folge. Jede einzelne Veröffentlichung einschließlich des Debüts landete ganz oben, womit sie einen Rekord von DMX bricht. Die Scheibe wird in nur einer Woche 115 Millionen Mal über den Streamingdienst Tidal gehört (Rekord für eine weibliche Künstlerin) und verkauft sich als physischer Tonträger weltweit 2,5 Millionen Mal (meistverkauftes Album 2016 weltweit). Im Folgejahr steht Lemonade satte neun Mal auf der Liste der Nominierten für die Grammy Awards und gewinnt zwei davon. Die Single Formation wird dreifach nominiert, drei weitere Songs jeweils einmal. Damit endet die Liste an Preisen und Auszeichnungen nicht, wie man hier sehen kann… Läuft.
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