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Morrissey unterschreibt und verkauft Platten fremder Künstler*innen!

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Foto: Jim Dyson/WireImage/GettyImages

Der frühere Smiths-Sänger Morrissey setzt seine unschöne Tradition fort, eher durch Skandale als durch Musik aufzufallen. Jüngster Eklat: Er signiert Tonträger fremder Bands und verkauft sie – zu einem horrenden Preis!

von Björn Springorum

Fast wäre es witzig. Natürlich nur, wenn es nicht so tragisch wäre und dem tiefen Fall des Steven Patrick Morrissey einen weiteren Tiefpunkt hinzufügte. Nach nationalen Tümmeleien, dem Tragen offensichtlich rechtsextremer Symbole und Aussagen von ganz rechts außen denkt Morrissey offensichtlich auch weiterhin nicht daran, es seiner stetig schwindenden Anhängerzahl mal ein wenig leichter zu machen mit dieser Anhimmelei.

Der jüngste Coup des 60-jährigen Ex-Idols hat zwar zur Ausnahme mal nichts mit dem Verbreiten geistigen Schwachsinns oder dem Kritisieren bestimmter britischer Medien zu tun; dafür ist es ein Tiefflug der ganz eigenen Art: Auf seiner alles andere als gut laufenden US-Tournee wollte Moz seine Kasse wohl ein wenig aufbessern, signierte die Werke fremder Künstler – und verkaufte sie für unfassbare 300 US-Dollar pro Stück.

„Morrissey liebt XY“

Unter den „glücklichen“ Exponaten am Merchandise-Stand seiner Show im Hollywood Bowl Los Angeles befanden sich handsignierte Exemplare von David Bowies Aladdin Sane, Patti Smiths Horses, Lou Reeds Transformer und Iggy & the Stooges’ Raw Power. Gut, er unterschrieb die Platten so, dass es sich „Morrissey liebt XY“ las; das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass er in endlosem Hochmut seine edle Signatur auf das geistige Eigentum anderer Künstler*innen schmiert. Fun fact am Rande: Seine eigenen handsignierten Platten verhökerte er für 200 Dollar. Was auch immer das bedeuten mag.

Dass das alles tragisch und fast nicht mehr zum Hinschauen ist, müssen wir nicht eigens betonen. In den Achtzigern war Morrissey für viele von uns eine Ikone, ein Antiheld, ein Genie. Durchaus exzentrisch und extrem, aber das ließen wir uns gut gefallen. Die Platten der Smiths waren und sind wichtige Monumente, das Bindeglied zwischen Joy Division und Britpop. Und während sich sein ehemaliger Kollege und Gitarrist Johnny Marr augenscheinlich weiterhin auf die Musik zu konzentrieren gedenkt, lässt Morrissey kein Fettnäpfchen, keine Plattitüde und keinen Rant aus, um sich weiter unbeliebt zu machen. Nur gut, dass er kein Amerikaner ist. Sonst würde er vielleicht noch Präsident werden.

Der historische Verriss: “Viva Hate” von Morrissey

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