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Nick Cave über den Tod seiner Söhne: „Das Publikum hat mich gerettet“

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Per Ole Hagen/Redferns/Getty Images

Im Mai 2022 musste Nick Cave einen weiteren schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Sein Sohn Jethro Lazenby starb im Alter von 31 Jahren. Sieben Jahre zuvor war sein Sohn Arthur Cave bei einem tragischen Unfall im Alter von nur 15 Jahren ums Leben gekommen. Der australische Sänger, Songschreiber und Dichter sprach kürzlich mit New York Times über die tragischen Ereignisse — und wie er damit umgegangen ist.

 von Markus Brandstetter

„Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber ich weiß, dass es einen Ausweg gibt. Das Erschreckende an Arthurs Tod war, dass ich das Gefühl hatte: Wie könnte dieses Gefühl jemals anders sein? Ich möchte nicht, dass sich alles, worüber ich spreche, und alles, was ich bin, um diesen Verlust dreht, aber ich fühle mich verpflichtet, Menschen, die sich in der gleichen Situation der Trauer befinden, wissen zu lassen, dass es einen Ausweg gibt“, erzählte Cave in dem Gespräch.

Cave: „Wie kannst du nur auf Tournee gehen?“

In den letzten Jahren entstand ein enges Band zwischen Cave und seinen Fans — nicht nur bei Konzerten, sondern auch in Briefwechseln, den Cave unter dem Namen Red Hand Files im Internet veröffentlicht. „Meine Frau Susie und ich haben es irgendwie geschafft, uns daraus zu befreien, und – ich weiß, das klingt kitschig – das hatte etwas mit der Resonanz zu tun, die ich von Leuten bekam, die mir immer wieder schrieben und vor allem sagten: ‚Das ist mir passiert, und das passiert dir auch, und das kann passieren.‘ Das hat mich sehr berührt“, erklärt der Musiker.

Sein Publikum habe ihm dabei geholfen, diese schwere Zeit durchzustehen: „Die Konzerte, die ich danach gegeben habe und die Unterstützung des Publikums haben mich gerettet. Mein Publikum hat mir sehr geholfen, und wenn ich jetzt spiele, habe ich das Gefühl, dass ich etwas zurückgeben kann. Mit dem, was ich künstlerisch tue, zahle ich eine ganze Schuld zurück. Es ist – mein anderer Sohn ist gestorben. Es ist schwierig, darüber zu sprechen, aber die Konzerte selbst und dieser Akt der gegenseitigen Unterstützung retten mich. Die Leute sagen: Wie kannst du auf Tournee gehen? Aber für mich ist es genau andersherum. Wie könnte ich nicht?“, so Cave weiter.

Wer mehr von Nick Cave lesen möchte, sollte sich den den 20. September 2022 im Kalender notieren. Da erscheint das Buch Faith, Hope and Carnage — eine Sammlung von Interviews, die Séan O’ Hagan mit Cave führte.

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Zeitsprung: Am 14.7.2015 erlebt Nick Cave eine Tragödie & verarbeitet sie mit Musik.

 

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