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Es gibt jetzt ein volles Online-Archiv mit hunderten seltenen Peel Sessions

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John Peel
John Peel 1972. Foto: Len Trievnor/Daily Express/Hulton Archive/Getty Images

Eine Goldgrube mit Aufnahmen von David Bowie, The Cure, Nirvana, Queen und hunderten anderen – Radiolegende John Peel macht es möglich, und ein heldenhafter Blogger hilft dabei.

von Michael Döringer

Im Archiv-Schlaraffenland

Eigentlich heißt es immer, Musikblogs seien tot. Durch erschwingliche Streaming-Abos ist alle Musik der Welt ständig und überall verfügbar, selbst obskure Bands und kleine Indie-Veröffentlichungen. Und dann das: Ein Mensch lädt hunderte Aufnahmen der legendären Peel Sessions hoch und macht daraus ein kleines Amateurarchiv, alphabetisch sortiert, mit ordentlichen Links und in sehr guter Audioqualität auf seinem Blog bzw. YouTube verfügbar. Ein Schlaraffenland für jede*n Musikliebhaber*in. Die Blogs leben noch!

Der wichtigste Radio-DJ des 20. Jahrhunderts

Worum geht’s? Denn meisten dürfte John Peel ein Begriff sein, im anglophonen Ausland ist er die Radiolegende schlechthin. Seine Musiktipps prägten ganze Generationen, seit er in den 1960er-Jahren mit seiner eigenen Show auf BBC Radio 1 auf Sendung ging. Sein grenzenlos guter Geschmack über alle Genres hinweg führte zu einem weiteren großen Vermächtnis: den Peel Sessions, die zwischen 1967 und 2004 – als John Peel im Alter von 65 Jahren verstarb – in einem BBC-Studio in London eingespielt wurden.

Junge Bands kamen vorbei und spielten eine Handvoll aktueller Songs ein, um ihre neue Platte zu promoten. Auch gestandene Künstler*innen schauten natürlich vorbei, wenn Peel das wollte. Das Besondere an den Peel Sessions: Oft heißt es, sie klingen in vielen Fällen besser als die eigentlichen Studioaufnahmen auf den Alben.

Hard to find

Veröffentlicht wurden sie über John Peels eigenes Label Strange Fruit Records, und da ist es eben nicht die Regel, dass alle diese EPs auch bei den Streamingportalen zu finden sind – sei es aus rechtlichen oder irgendwelchen anderen Gründen. Manche*r Künstler*in erachtet diese Aufnahmen vielleicht für unwichtig in seinem*ihrem Gesamtportfolio, andere wiederum mögen die Aufnahmen vielleicht einfach nicht, auch das ist ja sehr subjektiv.

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Über 4000 solcher Sessions wurden aufgenommen, mit mehr als 2000 verschiedenen Bands und Künstler*innen. Da wird es leicht unübersichtlich, gelinde gesagt. Ganz besonders, wenn viele der Aufnahmen nicht ohne weiteres zu bekommen sind. Auf CD oder Platte sind sie fast immer vergriffen, digital manchmal sowieso noch nie verfügbar. Hier kommt Blogger Dave Strickson ins Spiel: Er hat hunderte der mehr oder weniger einfach zu bekommenden Peel Sessions hochgeladen und alphabetisch geordnet. Wir sind selbst noch ganz baff und scrollen die Liste  rauf und runter. Es wird Monate dauern, das alles durchforstet zu haben.

Die Highlights müsst ihr euch schon selber raussuchen, aber ganz ehrlich: Es wird nicht lange dauern, bis ihr auf irgendetwas ganz Besonderes stoßt. Denn John Peel hatte sie alle: David Bowie, Bob Marley & The Wailers, The Cure, Nirvana, Can, Fleetwood Mac, Jethro Tull, Queen, The Kinks,  Soundgarden, unzählige Indie-Bands und Undergroundkünstler*innen, die heute so legendär sind wie Peel selbst.

Von Bowie bis Cobain

Wie wäre es zum Beispiel mit The Cure, einer der Lieblingsbands von John Peel, die er mehrmals zu einer Session einlud – ähnlich wie The Fall, PJ Harvey, Echo & The Bunnymen, Fairport Convention, Elvis Costello, Half Man Half Biscuit oder Killing Joke. The Cure waren zum ersten Mal 1979 bei Peel zu Gast und spielten Songs ihres Debütalbums Three Imaginary Boys. Dabei entstand die berühmte Neufassung von Grinding Halt unter dem Titel Desperate Journalist In Ongoing Meaningful Review Situation, mit dem sich die Band bei Paul Morley revanchierte, der ihr Album im NME recht überheblich abgekanzelt hatte.

Oder die Session von David Bowie zu Ziggy-Stardust-Zeiten 1972, inklusive einer Cover-Version von Waiting For The Man von The Velvet Underground? Oder der Besuch von Nirvana aus dem Jahr 1991, kurz vor dem großen Durchbruch? Viel Spaß beim Wühlen im Archiv, gern geschehen!

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Gene Simmons erklärt: Man muss die Würde haben, zu wissen, wann man aufhören muss

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Medios y Media/Getty Images

Seit langem befinden sich KISS auf ihrer Abschiedstournee End Of The Road,  die im Winter 2023 mit zwei Shows im New Yorker Madison Square Garden ein Ende finden soll. In einem aktuellen Interview sprach Bandchef Gene Simmons über den perfekten Zeitpunkt, aufzuhören.

Markus Brandstetter

„Ab einem bestimmten Punkt übernimmt Mutter Natur das Ruder, egal wie deine Pläne aussehen. Und irgendwann muss man die Würde und den Stolz, aber auch die Liebe und Bewunderung der Fans haben, um zu wissen, wann es Zeit ist, aufzuhören. Wir haben alle schon Boxer gesehen, die zu lange im Ring standen, und wir haben alle schon Bands gesehen, die zu lange auf der Bühne standen“, so Simmons im Interview mit The Sunday Project. Dann gibt es ein wenig Selbstlob: „Also, ich sehe immer noch verdammt gut aus. Aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass die physische Natur dessen, was wir tun, die Dauer unseres Auftritts begrenzen wird. Und wir erinnern uns daran, dass wir uns mit ‘You Wanted The Best'” vorstellen. Ihr habt das Beste bekommen. Die heißeste Band der Welt“.

Nicht-Champions runter von der Bühne

Er selbst, so Simmons, wollte nicht in einer dieser Band sein, „über die Fans nur sagen: ‚Oh, ihr hättet sie 1804 sehen sollen, als sie wirklich gerockt haben“. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten: Entweder man sei ein Champion — oder man müsse die Bühne verlassen.

Das wollen Simmons, Stanley & Co. demnächst tun: „Also hören wir auf, solange es noch gut ist, solange wir noch oben sind. Und ich bin so dankbar, dass ich gar nicht weiß, wie ich in Worte fassen soll, was für eine unglaubliche Reise das war, und das verdanke ich nur den Fans. Ohne sie würde ich die nächste Person in der Schlange fragen, ob sie ein paar Pommes dazu haben möchte. Machen Sie sich nichts vor.“

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Coldplay pflanzten mit ihrer Tournee fünf Millionen Bäume

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Jordi Vidal/Redferns/Getty Images

Chris Martin und seine Jungs von Coldplay schreiben nicht nur große Stadionpop-Songs, sondern pflanzen mit ihrer Musik auch Bäume.

Markus Brandstetter

Dass sich Coldplay seit langem fragen, wie man als Rockband nachhaltig touren kann, ist bekannt. Ihre vergangene Music of the Spheres World Tour wollte die Band mit so wenig CO2-Fußabdruck wie möglich gestalten. Dies ist Chris Martin & Co laut dem US-amerikanischen Magazin Billboard auch geglückt. Demnach habe die Band ihren CO2-Fußabdruck seit ihrer letzten Tournee um fast 50 % reduziert.

Die Band hat sich vor ihrer letzten Tour nämlich selbst verpflichtet, für jedes verkaufte Ticket einen Baum zu pflanzen. Und weil Coldplay wirklich jede Menge Tickets verkaufen, sind das laut dem Bericht stolze fünf Millionen Bäume geworden.

Coldplay mit 100 Prozent erneuerbarer Energie

Wie die Band ihre Nachhaltigkeitsstrategie noch weiter optimiert, verriet sie vor einiger Zeit: „Im zweiten Jahr der Tournee haben wir damit begonnen, die gesamte Show (Audio, Licht, Laser usw.) mit einem elektrischen Batteriesystem zu betreiben, das es uns ermöglicht, 100 % erneuerbare Energie so effizient wie möglich zu nutzen”, so die Musiker. „Wir nutzen Elektrofahrzeuge und alternative Kraftstoffe, wo immer wir können, und reduzieren Abfall und Plastikverbrauch auf ein Minimum.“

Gut, dass Coldplay am Ball bleiben — denn geht es nach Chris Martin, wird die Zukunft der Band nur noch aus Konzerten bestehen — und das, obwohl die Band zuvor sogar laut darüber nachgedacht hatte, wegen dem Klima aufs Touren zu verzichten. „Lass es mich so sagen: Unser letztes richtiges Studioalbum wird 2025 erscheinen. Danach werden wir wahrscheinlich nur noch touren. Vielleicht gibt es noch ein paar Kollaborationen, aber der eigentliche Coldplay-Katalog wird damit abgeschlossen sein.“

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Metallica: Rob Trujillo wünscht sich Slayer-Cover von „72 Seasons“

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Foto: Paul Bergen/Getty Images

Geht es nach Metallica-Bassist Rob Trujillo, dann sollten sich Slayer allein deswegen wieder zusammenfinden, um den 72 Seasons-Titeltrack seiner Band zu covern.

von Björn Springorum

Mittlerweile hat Metallicas jüngster Brecher 72 Seasons so seine Runden gedreht. Die Welttournee läuft blendend, die Setlists werden gelobt und auch in Sachen Verkaufszahlen steht die Elfte von Metallica sehr gut da: Allein in den USA wurde das Album in der ersten Woche 146.000 Mal verkauft – und bemerkenswerter Weise waren es fast alles physische Tonträger. Da kann man sich natürlich schon mal um das Vermächtnis von 72 Seasons Gedanken machen.

Cheech & Chong oder doch lieber Slayer?

Genau das hat Metallica-Bassist Rob Trujillo jetzt getan: In einem Interview mit einem mexikanischen Radiosender wurde der 58-Jährige gefragt, von welcher anderen Band er sich denn ein Cover eines der neuen Songs wünschen würde. „Gute Frage“, meinte der Basser darauf. „Das könnte wirklich spannend sein. Kennst du Cheech & Chong? Die waren ein Comedy-Team, die den Siebzigern diesen unglaublichen Song Earache In My Eye hatten – komplett mit Bläserteil und allen. Wenn ich daran denke, kann ich mir immer vorstellen, wie sie If Darkness Had A Son singen.“

Danach überlegte Trujillo noch ein bisschen weiter. „Das wäre jetzt ja auch eher die humorvolle Antwort. Ich würde allerdings wirklich gern hören, wenn… das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber was wäre, wenn Slayer 72 Seasons covern würden? Niemand würde das erwarten, aber es wäre doch großartig. Viele Leute reden ja immer von einem Wettstreit zwischen Metallica und Slayer, doch für mich sind es einfach zwei einzigartige Ikonen, die in den Achtzigern explodiert sind. Wenn Slayer einen Song wie 72 Seasons covern würden, wäre das einfach nur unfassbar.“ Kerry King, Tom Araya, bitte übernehmen Sie.

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Zeitsprung: Am 24.2.2003 steigt Rob Trujillo bei Metallica ein.

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