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„Wish you weren’t here“: Roger Waters wettert (mal wieder) gegen David Gilmour
Es ist die „never ending story“ unter den Rock-Konflikten, und sie geht in die nächste Runde: Weil man Roger Waters den Zugriff auf die Pink Floyd-Webseite verweigert, setzt der nun zum ziemlich eindeutigen verbalen Rundumschlag gegen David Gilmour an.
von Victoria Schaffrath
Das Video beginnt mit einem Herzchen-Intro, das nicht so recht zum Inhalt der Nachricht passen will: „Das ist sowas wie eine öffentliche Stellungnahme“, kündigt ein verwackelter Roger Waters aus dem Lockdown an. „Ich spreche die Fans von Pink Floyd ja eher selten an, aber nun tue ich das.“ Es wird also ernst, und man kann sich denken, worum es geht: um den ewigen Zwist zwischen Waters und Ex-Kollege David Gilmour.
„Er denkt, die Band gehöre ihm“
Dieser verweigere Waters den Zugriff auf die Webseite von Pink Floyd und verhindere damit, dass dieser eine Vielzahl von Floyd-Fans erreichen könne. Beweisstück A: Das Video zur neuen Version von Mother, das der ehemalige Bassist der Band diese Woche veröffentlichte, fehle auf der Internetpräsenz der legendären Gruppe. „Es hat so viel Spaß gemacht, das aufzunehmen, und hat mich daran erinnert, wie sehr ich es vermisse, in einer Band zu spielen.“ Waters coverte den Hit von 1979 mithilfe seiner aktuellen Musikerkollegen.
Social distancing is a necessary evil in Covid world. Watching “Mother” reminds me just how irreplaceable the joy of being in a band is. pic.twitter.com/F4fxQCfbd6
— Roger Waters (@rogerwaters) May 17, 2020
Durch eine Einbindung auf pinkfloyd.com könne er allerdings 30 Millionen weitere Fans seiner Musik erreichen, gibt Waters zu bedenken, der 1985 die Band verließ: „Nichts von mir ist auf dieser Webseite zu finden. Ich bin von David Gilmour von der Seite verbannt worden“, prangert er an, und spricht dabei ebenfalls von den Kanälen auf Facebook & Co. Das Thema habe er bereits auf einem Treffen im vorigen Jahr angesprochen.
„Wir sollten uns auflehnen“
„Die 30 Millionen von euch, die die Seite abonniert haben, tun das wegen des Werks, das wir fünf kreiert haben. Im Laufe der Jahre waren das Syd Barrett, ich, Richard Wright, Nick Mason und David Gilmour. Daraus ergibt sich in meinen Augen, dass es nur fair und korrekt wäre, wenn wir alle gleichermaßen Zugang zu euch allen hätten und unsere Projekte mit euch teilen könnten. David denkt allerdings, die Webseite gehöre ihm. Ich glaube, er denkt, dass ihm Pink Floyd gehört, weil ich 1985 ausgetreten bin; mehr noch denkt er wohl, er sei Pink Floyd und ich sei irrelevant und solle meine Klappe halten.“
Valide Punkte, die der Brite mit seinem typisch trockenen Humor untermalt: „Wir sollten uns auflehnen, oder die Band einfach in Spinal Tap umbenennen. Dann wäre wieder alles in Ordnung.“ So richtig konstruktiv erscheint uns dieser Lösungsvorschlag nicht, und eine mögliche (erneute) Reunion rückt wohl wieder in weite Ferne. Am besten zitieren wir einfach Nick Mason, die sprichwörtliche Schweiz der Gruppe: „Ich finde es wirklich enttäuschend, dass zwei so ehrwürdige ältere Herrschaften immer noch auf Kriegsfuß stehen.“
Das hält Floyd-Drummer Nick Mason vom Streit zwischen Gilmour und Waters

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Das hielt Elvis Presley von KISS
Elvis Presley hatte eine ganz eigene Meinung zu KISS — das erzählte sein Stiefbruder Billy Stanley jetzt in einem Interview anhand einer amüsanten Anekdote.
von Markus Brandstetter
Billy Stanley (nicht mit KISS-Gitarrist Paul Stanley verwandt) war dafür verantwortlich, dass Elvis zum ersten Mal Musik von KISS hörte. Billy hatte sich in den 1975 KISS Alive gekauft und im Keller von Graceland laut gespielt, wie er in einem Interview mit artistonrecord erklärte. „Ich habe es aufgedreht und Luftgitarre gespielt. Elvis kommt runter [und fragt] ‚Was hörst du da?‘ ‚Eine Band namens Kiss.‘ … Und ich zeigte ihm das Albumcover und er sagte, ‚Äh … OK‘’
„Er sagte: ‚Spiel doch noch mal den Song, den du gerade gespielt hast.‘ Es war Let Me Go Rock and Roll. Ich spielte ihn. Ich habe ihn ihm sogar zweimal vorgespielt, und ich war überrascht, als er sagte: ‚Spiel ihn noch einmal‘. Ich habe es noch einmal gespielt. Ich fragte: ‚Was denkst du‘ Er sagte: ‚Nun, ich verstehe die ganze Sache. Du weißt schon, Kiss – keep it simple, stupid. Und sie haben das Make-up, damit sie herumlaufen können, wenn sie von der Bühne kommen. Niemand sieht sie und weiß, wer sie sind oder so etwas.’ Er sagte: ‚Gute Idee.‘”
Elvis mochte Ace Frehley
Zwingend begeistert von der Musik von Stanley, Simmons & Co. war der King of Rock’n’Roll nicht, aber einen Faktor hob er positiv hervor: nämlich die Gitarrenarbeit von Ace Frehley. „Er sagte: ‚Billy, hör dir das an. Es ist nur ein 50er-Jahre-Groove. Aber dieser Gitarrist. Ich sagte: ‚Das ist Ace [Frehley].‘ Er sagte: ‚Der Typ hat ein paar nicht jugendfreie Gitarren-Licks. Ich mag ihn wirklich.‘ … Bevor er den Raum verließ, sagte er: ‚Ich habe es verstanden – es sind drei Akkorde und eine Staubwolke.“
Hier gibt’s das Interview zu sehen:
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Nach 27 Jahren: Slipknot trennen sich von Craig Jones. Oder doch nicht?
Tumultartige Szenen bei Slipknot: Mitten in ihrer Tour trennt sich die Band von ihrem langjährigen Keyboarder Craig Jones und löscht dann das offizielle Statement wieder. Ein Ersatz ist wohl auch schon gefunden. Doch dessen Identität bleibt vorerst geheim.
von Björn Springorum
Alles gewohnt rätselhaft bei Slipknot: Die maskierte Metal-Macht aus Iowa hat sich von ihrem langjährigen Keyboarder Craig Jones getrennt. „An unsere Fans: Slipknot gibt bekannt, dass wir uns von Craig Jones getrennt haben. Wir wünschen Jones alles Gute für die Zukunft“, so liest sich das knappe Statement, das die Band auf Social Media veröffentlicht hat. Doch jetzt wird es mysteriös: Kurz darauf wurde dieses Statement wieder gelöscht.
Craig Jones scheint aber tatsächlich nicht mehr bei Slipknot zu spielen: Bei einer Show in Österreich am gestrigen 7. Juni 2023 war der Keyboarder schon nicht mehr Teil der Band. Erst kurz vor Beginn des Konzerts hatte man die Änderung in der Besetzung bekannt gegeben. Wer für Jones übernimmt, der 1996 zur Band gekommen war, ist noch ein Geheimnis. Slipknot haben bisher lediglich ein Foto des neuen Mitglieds auf Instagram gepostet.
Auch Clown fehlt ab sofort
Die Reaktionen darauf fallen sehr gemischt, überwiegend aber negativ auf: Viele Fans sind der Ansicht, dass der Wichtigkeit von Craig Jones für die Band nicht genüge getan wird. Immerhin war Jones nach Schlagzeuger Shawn „Clown“ Crahan am längsten Teil der Band. Und apropos Clown: Der fehlte ebenfalls bei der Show auf dem Novarock Festival und wird weiterhin eine unbestimmte Anzahl von Auftritten aussetzen, um sich um seine Frau zu kümmern, die nach eigenen Angaben „gesundheitliche Probleme“ hat.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Ordentlich was los bei Slipknot – und leider nichts allzu Gutes. Da geht fast unter, dass die Band die Songs The Blister Exists und Purity erstmals seit acht Jahren gespielt hat. Wollen wir also hoffen, dass sich alles im Slipknot-Lager schnell beruhigt und wir bald erfahren, wer der geheimnisvolle Neue hinter der Ledermaske ist.
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Review: „The End, So Far“ verschafft Slipknot neun neue Leben
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Geezer Butler: „Wäre nicht überrascht“, wenn Ozzy im Rollstuhl auftritt
So recht will auch bei Black Sabbath niemand an Ozzy Osbournes endgültigen Bühnenabschied glauben. Geezer Butler etwa kann sich sehr gut vorstellen, dass der Sänger einfach im Rollstuhl auf die Bühne kommt.
von Björn Springorum
Noch vor wenigen Wochen bezeichnete Ozzy Osbourne seinen Gesundheitszustand recht blumig mit „Einbeiniger im Arschtretwettbewerb“. Seit seiner Verletzung an der Wirbelsäule hat der Black-Sabbath-Sänger Schwierigkeiten, wieder auf die Beine zu kommen. Doch Ozzy gilt bekanntlich als Stehaufmännchen, der dem Tod schon mehrmals von der Schippe gesprungen ist. So sehen das anscheinend auch seine Kollegen von Sabbath: Wie Geezer Butler jetzt in einem Interview bekräftigte, könne er es sich beispielsweise sehr gut vorstellen, dass Ozzy Osbourne in einem Rollstuhl auf die Bühne kommt.
Bühnen-Comeback im Oktober?
In einem neuen Interview mit Sonic Perspectives sagte der Basser: „Ich wäre nicht überrascht. Liegt natürlich einzig und allein an ihm, ich habe ja nichts mit seienr Solokarriere zu tun. Was immer Ozzy also machen mag, soll er tun. Natürlich ist es traurig, wenn er es wirklich so machen muss, aber Ozzy will unbedingt noch mal auf die Bühne und für seine Fans spielen. Also wünsche ich ihm natürlich alles Gute dafür.“
Eine Black-Sabbath-Reunion mit Rollstuhl-Ozzy wird es aber sehr wahrscheinlich nicht geben: Geezer Butler und Ozzy hatten das letzte Mal miteinander Kontakt, als sie 2017 den letzten Black-Sabbath-Gig spielten. Seine Aussagen beziehen sich also eher auf dieses neue Festival namens Power Trip, das vom 6. bis zum 8. Oktober 2023 auf dem Coachella-Gelände in Kalifornien große Fische wie Guns N’ Roses, Metallica, Iron Maiden, AC/DC, Tool und eben Ozzy Osbourne auf die Bühne bringt. Vielleicht hat Ozzy hier ja noch einen letzten großen Auftritt vor sich, bevor er sich für immer von der Konzertwelt verabschiedet. Es wäre ihm und seinem Vermächtnis zu gönnen.
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Zeitsprung: Am 17.7.1949 kommt Geezer Butler (Black Sabbath) zur Welt.
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