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Zum ersten Mal seit 1986: Vinyl könnte für mehr Einnahmen als CDs sorgen
Die Recording Industry Association of America (RIAA) veröffentlichte vor kurzem einen Halbjahresbericht, der mit erstaunlichen Zahlen aufwartet: Zum ersten Mal seit 33 Jahren könnte die gute alte Vinyl-Schallplatte die CD in Sachen Verkaufszahlen überholen.
von Markus Brandstetter
224,1 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 203 Millionen Euro) nahm die Musikindustrie im ersten Halbjahr 2019 mit LP-Verkäufen ein – und legt damit einen Anstieg von stolzen 12 Prozent hin. Ingesamt wurden 8,6 Millionen Vinyl-Einheiten umgesetzt. CDs sorgten hingegen für einen Umsatz von 247,9 Millionen US-Dollar (etwa 224 Millionen Euro) und einen Verkauf von 18,6 Millionen Einheiten.
Wenn der Aufwärtstrend von Vinyl weiter so bleibt und die CD-Verkäufe wie zuletzt weiter stagnieren, hat Vinyl also die Chance, bald für mehr Einnahmen zu sorgen als CDs. Eine spektakuläre Möglichkeit – das letzte Mal geschah das nämlich 1986.
Kleiner Teil der Gesamteinnahmen
Wie die RIAA aber klarstellte, stellen LP-Verkäufe trotz des Aufwärtstrends nur einen geringen Prozentsatz des Gesamtumsatzes der Musikindustrie dar: Im ersten Halbjahr 2019 machten sie nur vier Prozent aus. Der Mammutanteil – ganze 62 Prozent – stammt von kostenpflichtigen Streaming-Abos auf Plattformen wie Spotify und Apple Music.
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Großer Aufwärtstrend in Deutschland vorbei?
Auch in Deutschland greifen Musikliebhaber mit Hang zu physischen Tonträgern gern zu Vinyl. Der ganz große Aufwärtstrend schien 2018 aber vorbei zu sein: Nachdem 2017 mit 3,3 Millionen verkauften Einheiten Vinyl ein Rekordhoch feierte, waren es 2018 nur noch 3,1 verkaufte Langspielplatten – das zeigen Statistiken von statista.
Bleibt also abzuwarten, ob der Retro-Trend in Sachen Tonträger dieses Jahr einen Einnahmenrekord feiern kann und Vinyl der CD zum ersten Mal seit über drei Jahrzehnten den Rang abläuft.