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Popkultur

Stromschläge, Schießereien und die ganz große Show: 5 unvergleichliche James-Brown-Anekdoten

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James Brown
Foto: Frank Micelotta/Getty Images

Erscheinung, Performance, Stimme: Wenn James Brown eine Bühne betrat, gehörte sie ihm. Als „King Of Soul“ prägte er das Genre wie kaum ein anderer; verhalten hat er sich nicht immer königlich. Wir haben fünf einzigartige Anekdoten aus seinem Leben ausgesucht.

von Timon Menge

Seht hier einige der besten Performances von James Brown:

1. Als Kind überlebte James Brown einen starken Stromschlag.

Zur Welt kam James Joseph Brown am 3. Mai 1933 in Barnwell, South Carolina. Eigentlich sollte er Joseph James Brown heißen, doch die beiden Namen wurden in der Geburtsurkunde vertauscht. Gleich zu Beginn hatte er eine Menge Glück. So heißt es, er sei tot zur Welt gekommen und seine Tante habe ihn wiederbelebt. Es handelt sich nicht um seine letzte Begegnung mit seinem Schutzengel. Als Kind begleitete er seinen Vater zu dessen Job an einer Tankstelle, wo sich Brown an einen Luftkompressor lehnte. Das Problem: Ein Kurzschluss hatte den Kompressor unter Strom gesetzt und Brown bekam einen mächtigen Elektroschock. Seine Haare wurden versengt, seine Schuhe verschmolzen angeblich mit seinen Füßen — doch er überlebte. Fortan kannte man ihn in der Nachbarschaft als „das Kind, das nicht sterben kann“.

2. Bei der Beerdigung von Elvis Presley verbrachte James Brown einige Stunden am offenen Sarg des „King“.

Den „King Of Soul“ James Brown und den „King Of Rock’n’Roll“ Elvis Presley verband eine enge Freundschaft. So schrieb James Brown in einem seiner Bücher über Elvis: „Ich war nicht nur sein Fan, sondern sein Bruder. Ich war immer der Meinung, dass er gut war und er war derselben Meinung über mich; darüber haben wir uns nie gestritten. Elvis hat hart gearbeitet, hingebungsvoll, und Gott hat ihn geliebt … Ich liebe ihn und hoffe, dass wir uns im Himmel wiedersehen. Es wird nie wieder einen Seelenbruder wie ihn geben.“ Diese Zuneigung äußerte sich auch bei Elvis’ Beerdigung. Dort gehörte James Brown zu den wenigen Personen, die den „King“ am offenen Sarg besuchen durften. „Er war stundenlang da drin“, erinnert sich Elvis’ Gitarrist James Burton in einem Interview. „Ich glaube, sie mussten ihn wegzerren, weil er nicht gehen wollte.“ Wie wichtig Elvis für James Brown war, kann man auch in dessen kleiner Ansprache vor seiner Cover-Version von Love Me Tender hören, die Brown als B-Seite seiner Single The Spank aufnahm.

3. Nach einem Streit mit Soulsänger Joe Tex wollte Brown ihn erschießen und verletzte dabei sieben Unbeteiligte.

Dass James Brown nicht gerade zimperlich war, wenn es um den Umgang mit anderen Menschen ging, ist bekannt. Er hatte aber auch Schattenseiten, die deutlich dunkler waren als das. So geriet er in jungen Jahren immer wieder in Schlägereien mit anderen Männern und schreckte auch nicht davor zurück, Frauen gegenüber handgreiflich zu werden, genau wie sein Vater. Einen traurigen Höhepunkt erreichte seine Gewaltbereitschaft, als er den Soulsänger Joe Tex erschießen wollte, weil der auf der Bühne eine Parodie von Brown dargeboten hatte. So stürmte Brown mit einer Schrotflinte in den Club, schoss mehrfach auf Tex und verletzte dabei sieben unbeteiligte Personen. Sicher nicht seine Sternstunde.

4. Er spielte nicht nur im Kultfilm The Blues Brothers (1980) mit, sondern stand auch bei der Halbzeit-Show des 31. Super Bowl (1997) auf der Bühne.

Aretha Franklin, Ray Charles, Cab Calloway, John Lee Hooker: Die Liste der Musiker*innen, die in der Musikkomödie The Blues Brothers aufgetreten sind, ist lang. Auch James Brown stellte sich für den Streifen mit John Belushi und Dan Aykroyd vor die Kamera und gab seine Version des Gospel-Songs The Old Landmark zum Besten. Einen ihrer Höhepunkte erreichte die Blues-Brothers-Manie 17 Jahre später, als die Gruppe die Halbzeit-Show des 31. Super Bowl übernahm. Zum Einstieg spielten die Blues Brothers die beiden Songs Everybody Needs Somebody To Love und Soul Man, anschließend übernahm James Brown mit I Got You (I Feel Good) und Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine. Zum Schluss rockten die Rauschebärte von ZZ Top mit Tush und Legs die Bühne, bevor alle zusammen für eine Coverversion von Gimme Some Lovin’ gemeinsam auf die Bühne kamen. Was ein Spektakel, auch wenn die Aufzeichnung von 1997 im Vergleich zu heutigen Halbzeit-Shows etwas naiv wirkt. Ein Jahr später erschien mit Blues Brothers 2000 eine Fortsetzung der Musikkomödie.

5. Bei einem Konzert in Tiflis sprang er von der Bühne aus in ein Schwimmbecken und musste von seinen Bandmitgliedern gerettet werden.

Wenn James Brown eins konnte, dann die große Show. Das äußerte sich sogar noch kurz vor seinem Tod, als er 2006 in Tiflis gastierte. Dort stand die Bühne direkt vor einem großen Schwimmbecken, in das Brown während seines Songs Get Up (I Feel Like Being A) Sex Machine hineinsprang. Anschließend musste er von einigen seiner Musiker*innen gerettet werden. Für die Rettungsaktion erhielten sie einen Bonus von 200 Dollar. Noch im selben Jahr starb James Brown am 25. Dezember im Alter von 73 Jahren an Herzversagen.

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