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Popkultur

6 Geschichten, die nur aus dem Leben von Beck stammen können

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Sein größter Hit heißt Loser, im wahren Leben ist Bek Hansen alias Beck aber das genaue Gegenteil. Seit Jahrzehnten beweist der Multiinstrumentalist, Songschreiber und Produzent, dass man mit Kreativität, Kompromisslosigkeit, Integrität und einer gehörigen Portion Extravaganz eine nachhaltige Musikkarriere schaffen kann. Während andere vielleicht maximal ihre eigene Marke sind, ist Beck sein eigener Kosmos … und in diesem Kosmos passieren immer wieder wundersame, bemerkenswerte und lustige Dinge.

von Markus Brandstetter

Er veröffentlichte neue Musik nicht auf einem Album … sondern zum Selberspielen auf Notenblättern

Neue Alben herausbringen kann jeder. Beck, ganz DIY-Ikone, ging mit Song Reader 2012 einen ganz anderen Weg. Er veröffentlichte ein Notenbuch mit zwanzig neuen Stücken. Leute wurden dazu ermutigt, ihre eigenen Versionen einzuspielen und auf YouTube und Soundcloud hochzuladen. 2014 brachte Beck Song Reader in Albumform heraus – eine Compilation mit Beiträgen von Stars wie Norah Jones, Fun., Jack White, Jarvis Cocker, Juanes … und ihm persönlich.


Er sabotierte seinen Superhit absichtlich

1994 war Becks Song Loser überall – und er selbst hatte Angst, ein One-Hit-Wonder zu werden. Deshalb sabotierte er den Song, wann immer er ihn vor Publikum spielte. Er änderte die Worte, so dass niemand mitsingen konnte, zog ihn absichtlich ewig in die Länge oder spielte mit seiner Band schräge Versionen.


Er wurde von Thurston Moore interviewt … und es war grandios schräg.

1994 wurde Beck von Sonic-Youth-Sänger Thurston Moore für die MTV-Sendung 120 Minutes interviewt. Das Gespräch ging als das herrlich-schrägste Beck-Interview aller Zeiten in die Geschichte ein. Auf die Frage Moores, wie sich es denn anfühle, einen Superhit wie Loser zu haben, antwortete Beck gleichermaßen kryptisch wie lethargisch. „Es ist, wie in verschüttetem Öl zu surfen. Smash. Smashing.”. „Ja, das ist es”, pflichtete Moore ihm bei. Moore fuhr fort: „Wie heißt du wirklich? Bist du auf Beck getauft?”. Die Antwort: Beck warf wortlos einen Schuh. Seine erste Platte? „Wahrscheinlich Heino“. Aber auch Gastmoderator Moore geizte nicht mit Charme. Als Beck auf die Frage nach seinem Alter antwortete, dass er 23 sei, sagte Moore: „Echt? Du siehst viel älter aus. Ich hätte gedacht, mindestens 45”. Beck darauf: “Ja, ich fühl mich auch wie 60“.


Er wurde während den Grammy Awards von Kanye West kritisiert… und blieb ganz cool und freundlich

Kanye West ist bekannt dafür, sich mit seiner (nicht immer ganz nachvollziehbaren Meinung) nur ungerne zurückzuhalten. West hatte 2009 eine MTV-Awards-Dankesrede von Taylor Swift unterbrochen, und sich echauffiert, dass es nicht Beyoncé war, die die Trophäe erhalten hatte. 2015 kam es während den Grammy Awards erneut beinahe zu einem solchen Eklat. Als der Gewinner für “Album of the year” bekannt gegeben wurde, verlor Beyoncé gegen Beck und sein Album „Morning Phase”. Als Prince den Gewinner bekannt gab, kam Kanye erneut kurz auf die Bühne, machte dann aber einen Rückzieher. Beck blieb cool und bat ihn zurückzukommen.

Später legte West aber noch nach – und erklärte, Beck hätte die Kunst respektieren müssen und den Award an Beyoncé abgeben. Später erklärte West, es sei ein Fehler gewesen, „jemandem, der 14 Instrumente spielt” so etwas zu sagen.

Becks Reaktion spricht indes für ihn. „Ich war einfach nur aufregt, dass er auf die Bühne kommen wollte”, erklärte er später. Und nahm West auch den anschließenden Diss nicht krumm: „Ich dachte auch, dass sie gewinnt. Ich meine, sie ist schließlich Beyoncé. Du kannst es halt nicht jedem recht machen. Ich liebe [West] und schaue zu dem auf, was er tut.”


Er wurde reich – und kaufte sich Cornflakes

1994 veröffentlichte der US-amerikanische Rolling Stone ein Feature über Beck, der sich gerade einen Namen in der internationalen Musikszene gemacht hatte. Beck gab sich im Interview gewohnt schrullig und unbeeindruckt vom Ruhm. Eine der schönsten Stellen ist, als erklärt wird, was Beck mit dem neu gewonnenen Reichtum so anstellte. Er lebe noch immer in „einer pinken, Stuck-Monstrosität am Rand von Ost Los Angeles”, heißt es darin. „Sein einziger Rockstar-Exzess war, dass er seine Cornflakes-Collection schlagartig vergrößert hat. Er überlegt sich außerdem, einen Toaster zu kaufen”.

Durchbruch im zarten Alter von 24: Beck 1994 live. Foto: Ebet Roberts/Redferns


Er hatte von Anfang an alle Freiheiten

Als sich Becks Talent rumgesprochen hatte, lieferten sich die Labels eine wahre Schlacht um das Signing. Beck hatte gute Karten – und handelte einen für ihn sehr vorteilhaften Deal heraus. Er unterschrieb einen nicht-exklusiven Vertrag mit Geffen. So konnte er auch abseits seines Major-Deals Alben auf kleinen Labels rausbringen. Diese Freiheit hat er sich bis heute bewahren können – zur Freude seiner Fans, die seine Kompromisslosigkeit schätzen.


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