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Popkultur

Zeitsprung: Am 24.2.1950 wird George Thorogood geboren.

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Foto: Larry Hulst/Michael Ochs Archives/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 24.2.1950."

von Christof Leim

Wer seine Vorbilder sind, versteckt George Thorogood so gar nicht: Der Gitarrist und Sänger aus Delaware covert so viele Schätzchen des Blues wie er eigene Songs veröffentlicht. Elmore James, John Lee Hooker und Robert Johnson heißen nur einige der Urväter, die Thorogood rezitiert, dazu viel Chicago-Blues der Fünfziger und früher Rock’n’Roll von Chuck Berry. Aus dieser Mischung ergibt sich der Stil von George Thorogood, der sich durch ordentlich Slide-Gitarre und einen ruppigen, naturbelassenen Sound auszeichnet. Wer die Ursuppe der Musik mag, über die wir hier im Zeitsprung oft schreiben, dürfte von dem Herrn aus Delaware durchaus schon mal gehört haben. Am 24. Februar feiert er Geburtstag.

Hier gibt’s die besten Nummern von Mr. Thorogood:

Wie so viele US-amerikanische Musiker (die Musikerinnen in dem Fall weniger) will Thorogood erstmal Baseball-Spieler werden und treibt sich in unteren Ligen des Sports herum. Der Sage nach ist es aber ein Konzert von John Paul Hammond 1970, das in ihm die Leidenschaft weckt, selber hauptberuflich auf der Bühne stehen zu wollen. Da ist er schon 20. Zunächst spielt er solo und auf Akustikgitarre, aber das macht nicht genug Lärm. Mit seinem Schulfreund Jeff Simon an den Drums gründet Thorogood deshalb die Band The Delaware Destroyers und schlägt das Basislager in Boston auf. Weil das anfangs nicht genug abwirft, arbeitet er als Roadie für den Bluesmann Hound Dog Taylor. Schon damals lautet das Rezept: Chicago Blues und Rock’n’Roll. Der Bandname wird schnell auf The Destroyers verkürzt, mit Jeff Simon spielt unser Mann heute noch.

Immer unterwegs

Das Debütalbum erscheint 1977 auf einem kleinen Label, heißt der Einfachheit halber nur George Thorogood And The Destroyers und besteht zu großen Teilen aus Blues-Krachern. Ganz vorne mit dabei: Ein Medley aus House Rent Boogie und One Bourbon, One Scotch, One Beer, die man vom immercoolen John Lee Hooker kennt. Zwei eigene Nummern sind auch dabei. Move It On Over folgt 1978, diesmal nur mit Coverstücken von Hank Williams und Willie Dixon etwa; die nächsten Veröffentlichungen folgen einem ähnlichen Muster. Die Destroyers sind kontinuierlich unterwegs: 1981 dürfen sie in den USA für die Rolling Stones eröffnen, im gleichen Jahr spielen sie eine eigene Tour, die sie 50/50 nennen: Auf dem Reiseplan stehen alle 50 US-Staaten in 50 Tagen. Respekt.

Richtig ab geht’s 1982 mit Album Nummer fünf: Bad To The Bone, diesmal mit Majorlabel-Unterstützung und Stones-Kollaborateur Ian Stewart an den Keyboards. Das Titelstück, geschrieben von Thorogood selbst (mit großen Parallelen zu Muddy Waters’ Mannish Boy), erweist sich als Hit, was auch mit einem neuen Musiksender namens MTV zu tun hat. Später taucht die Nummer, die durchaus klingt wie sie heißt, in vielen Filmen und Serien auf, und zwar immer dann, wenn ein „Badass“ (oder eine „Badass-in“) die Szenerie betritt. Prominentestes Beispiel: Arnold Schwarzenegger in Terminator 2.

Immer weiter

Die Karriere von Thorogood und seinen Zerstörern rollt, etliche Goldauszeichnungen kann er sich in den Schrank stellen, etwa für Maverick (1985) und Born To Be Bad (1988). Sogar beim legendären Live-Aid-Konzert in Philadelphia im Sommer 1985 spielt er mit.

Mit den Neunzigern nimmt die Mainstream-Öffentlichkeitswirkung ab, sieht man vom 1992er-Hit Get A Haircut ab, aber neue Alben und Tourdaten erscheinen regelmäßig. 2017 taucht sogar eine Soloplatte namens Party Of One auf. Der Sound bleibt: Boogie, Rock’n’Roll und viel früher Blues. Daran hat sich als vier Dekaden später, mit 15 Millionen verkaufter Alben und über 8000 (!) Konzerten, nichts geändert.

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