------------

Popkultur

Skandale der Musikgeschichte: Queen – I Want To Break Free

Published on

Die Band Queen besteht gerade seit 14 Jahren – zartestes Teenageralter – da stehen sie bereits für ihr neues Musikvideo I Want To Break Free, in den Limehouse Studios in London vor der Kamera.  Geschrieben von Bassist John Deacon und verfilmt von David Mallet – mit dem sie schon zuvor zusammengearbeitet haben – entsteht ein für damalige Verhältnisse kontroverses Musikvideo.

Musikalisch kommt der Song eigentlich ohne großartiges Drama daher. Mittleres Tempo, kein Chorus – einzig Freddie Mercurys liebesverlorene Stimme, die sich repetitiv an „I want to break free“ klammert, lässt hier Spannung entstehen. Selbst heutzutage huscht einem, bei dem zur instrumentalen Bridge überleitenden Synthesizer, ein Lächeln über die Wangen. Der Rolling Stone listet den Song auf Platz 32 der 100 besten Singles des Jahres 1984 und er ist auf dem Album The Works erschienen. Das war es, könnte man meinen.


MTV hingegen verbannt den Song aus seinem Programm, aufgrund des schwulen Touches. Wie bitte? Ja, genau erst 1991 wird er aus der Verbannung geholt, nachdem der kleine Schwesternsender VH-1 sich getraut hat, den Song auszustrahlen. Schauen wir einmal genauer hin, was für diesen Aufschrei gesorgt haben kann. Das Video beginnt im völlig harmlosen Reihenhausflair – eine Anspielung an die britische Seifenoper Coronation Street. Ein Wecker klingelt, raucht und blinkt, eine Frau – halt! Ist das eine Frau? – Zieht sich die Decke vom Gesicht und schlüpft, hastig in die, vor dem Bett stehenden, rosa Plüschhasenpantoffeln.  Cut – ein Staubsauger kommt langsam aus einer Zimmertür ins Wohnzimmer.

Freddie Mercury in Frauenkleidern samt Brüsten und dem Sauger, schiebt sich genüsslich, kokett  ins Zimmer.  Spätestens hier wird den Senderverantwortlichen wohl das Herz in die Hose, pardon wohl eher zum Stillstand gekommen sein. Bei so einer schonungslosen Unverfrorenheit. Aber das Ganze ist doch eine Parodie! Wie bitte? Von was denn? Nah, von einer Britischen Soap. „God knows“, oder so was versteht doch kein Mensch. Packt es weg und sagt bitte niemandem, dass dieses Video existiert.

So in etwa muss sich das ganze wohl abgespielt haben und macht zugleich eine Diskrepanz zwischen diesseits und jenseits des Atlantiks deutlich. Freddie Mercury, der sich für die Szenen mit dem Royal Ballet, eigens den Bart abrasiert hat, wird in Brasilien, während eines Konzerts mit Steinen beworfen. In Europa hingegen, wird der Song als eine Auflehnung gegen politische Unterdrückung gedeutet. Aber macht euch am besten selbst ein Bild von dem Video. Übrigens haben die Prinzen für ihren Song Alles Nur Geklaut einige Szenen nachgestellt, aber das war 1993.


Schaut hier das Original Musikvideo von 1984 an:


Das könnte dich auch interessieren:

Queen Forever!

Unboxing – Queen The Studio Collection

Don't Miss