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Popkultur

Sock And Roll: Die wichtigsten Songs der Red Hot Chili Peppers

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Foto: Michael Ochs Archives/Getty Images

Von ihren obskuren Funk-Orgien bis zu den größten Stadion-Hymnen: Die Red Hot Chili Peppers haben in knapp 40 Jahren sehr oft die Parameter geändert. Diese zehn Songs haben sich dabei als besonders prägend erwiesen.

von Björn Springorum

Die Red Hot Chili Peppers hatten bis zu ihrem Auftauchen im Mainstream schon mehr durch als die meisten anderen Bands in ihrer gesamten Karriere haben. Gegründet 1983 als Scherz, um ein einziges Konzert spielen können, verlieren sich die Mitglieder anfangs in Drogen und Abgründen, verlieren ihren Gitarristen Hillel Slovak 1988 an Heroin. Sein Einfluss ist vor allem auf den ersten beiden Platten Red Hot Chili Peppers (1984) und Freaky Styley (1985) zu spüren – in Form des Versuchs, Funk, Punk und Speed Metal unter einen Hut zu bringen.

Klang irre, bescherte der Band aber nur mäßig Erfolg. Ab Mother‘s Milk kommen dann aber Dinge ins Rollen, die das ultimative (und mittlerweile wieder vollständige) Line-Up aus Sänger Anthony Kiedis, Basser Michael „Flea“ Balzary, Gitarrist John Frusciante und Drummer Chad Smith in den Neunzigern zu einer der größten Rock-Bands des Planeten machten. Keiner anderen Gruppe ist es zudem gelungen, die Neunziger sowohl mit einem großen Klassiker einzuleiten (Blood Sugar Sex Magik, 1991) als auch zu beenden (Californication, 1999). Hier kommen ihre zehn wichtigsten Songs – in chronologischer Reihenfolge, versteht sich.

1. Give It Away (von Blood Sugar Sex Magik, 1991)

Ebenso wie das Album Blood Sugar Sex Magik ist die Lead-Single Give It Away ein epischer Gamechanger: Die unaufhaltsame Funk-Energie, der aufgeladene Sprechgesang, der Groove, der knochentrockene Sound, die Gitarrenarbeit – dieser Song hat KLASSIKER in Großbuchstaben auf der Stirn tätowiert.

2. Under The Bridge (von Blood Sugar Sex Magik, 1991)

Kaum zu glauben, dass Under The Bridge auf dem selben Album steht wie Give It Away: Der große Seelenstriptease von Anthony Kiedis rund um seine Heroinsucht ist so schmerzhaft wie schön – und ebnet den Red Hot Chili Peppers ihren Weg in den Mainstream. Ursprünglich nur als Gedicht geschrieben, zwang Produzent Rick Rubin die band förmlich dazu, einen Song daraus zu machen. Danke, Rick!

3. Soul To Squeeze (vom Coneheads-Soundtrack, 1993)

Wer kann sich noch an die bizarre Science-Fiction-Komödie Coneheads von 1993 erinnern? Weit weniger wild und abgefahren als der Film ist der Soundtrack-Beitrag der Red Hot Chili Peppers, ein entspannter, nachdenklicher Song, der die Saat späterer Balladen in sich trägt.

4. Aeroplane (von One Hot Minute, 1995)

1992 steigt John Frusciante aus der Band aus, weil ihm der Rummel rapide über den Kopf gewachsen war. Für ihn kommt Dave Navarro von Janes Addiction – und Aeroplane vom schwierigen One Hot Minute ist sein klares Highlight. Was soll bei einer Chili-Peppers-Variante eines klassischen Blues-Songs auch schiefgehen?

5. Around The World (von Californication, 1999)

1999 ist Frusciante zurück. Und die Band bereit für den Schritt von Superstars zu Heiligen: Californication ist ein Meilenstein der amerikanischen Rockmusik – und die funky zweite Single Around The World vielleicht der Song, auf dem die Band so im Reinen mit sich klingt wie nie zuvor. Ein knackiger, frischer, explodierender, euphorisierender Klassiker.

6. Otherside (von Californication, 1999)

Viele Songs der Red Hot Chili Peppers setzen sich mit Drogenabhängigkeit und ihren hässlichen Folgen zusammen. Keiner tut das so herzzerreißend und bewegend wie Otherside, ein Manifest der Trauer und der Hilflosigkeit, gekrönt von einem absoluten Frusciante-Überriff.

7. Californication (von Californication, 1999)

Der bis heute größte, erfolgreichste und wichtigste Song der Peppers hat auch 23 Jahre später alle Berechtigung, diese Titel zu tragen. Obwohl die Nummer erst als vierte Single aus dem Megaseller Californication ausgekoppelt wird, hat sie alles, was es für einen zukünftigen Klassiker braucht: Große, zeitlose Musik, Popkulturreferenzen von Star Wars bis Kurt Cobain und ein Abgesang auf den amerikanischen Traum aus Plastik.

8. By The Way (von By The Way, 2002)

Auf By The Way gibt es praktisch keinen Funk und höchstens Spuren von Punk. Der Titeltrack hingegen sticht wie ein Anachronismus aus einem ansonsten reflektierten, ruhigen Album heraus – mit einer Mischung aus nervösem Funk und melancholischem Alternative Rock. Das kriegen so nur sehr wenige Bands hin.

9. Venice Queen (von By The Way, 2002)

Der sechsminütige Abschlusssong von By The Way zeigt überdeutlich, dass das hier im Grunde John Frusciantes Album ist: Gitarren driften rein und raus, eher Texturen und verlorene Sounds als klassische Riffs. Es wabert, es fließt, es schwebt – ein großer, von vielen übersehener Moment, fast schon versteckt in den Zonenrandgebieten eines Albums.

10. Dani California (von Stadium Arcadium, 2006)

Stadium Arcadium brachte 2006 den Funk zurück in den Sound der Chili Peppers. Mehr noch: Songs wie der Opener Dani California referenzieren ihr Überwerk Californication ebenso wie viele andere Phasen in ihrer Karriere. Und mal ehrlich: Der hier hat einen der besten Refrains nicht nur in ihrer langen und ruhmreichen Geschichte, oder?

Welche Songs von Unlimited Love es in diese Liste schaffen? Wir werden es bald erfahren.

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