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Popkultur

Die besten Songs über Marihuana: Unsere Top15 der größten Cannabis-Hymnen

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Foto: Kevin Cummins/Getty Images

Von echten Stoner-Hymnen bis hin zu relaxt-tiefenentspannten Tracks, sind die größten Songs über Marihuana natürlich perfekt dazu geeignet, um mal kurz den Alltag auszublenden. Dabei tut es nichts zur Sache, ob man nun selbst dem Cannabis zugeneigt ist oder doch nur passiv ein bisschen von diesen Melodien einatmet…

von Brett Milano und Renko Heuer

4/20

Der 20. April (sprich: four-twenty) ist für viele Menschen gewiss kein gewöhnlicher Tag, und wer den grünlichen Geist dieses verrauchten Festtags wirklich ernstnimmt, wird wahrscheinlich kaum noch in der Lage sein, selbst eine geeignete Playlist zusammenzustellen. Zum Glück haben wir ein wenig Vorarbeit geleistet und die 15 besten Songs über Marihuana versammelt: Manche davon preisen die heilige Mary Jane ganz offen, andere sind da etwas diskreter, aber ganz klar inspiriert von der himmlischen Hecke. Wir hoffen, damit einen geeigneten Soundtrack für alle Zugeneigten gefunden zu haben – und dazu ein kleines Passivraucher*innen-High für alle weniger Involvierten. Immerhin ist 4/20 wahrscheinlich der einzige Feiertag in diesem Jahr, den Anhänger*innen genauso zelebrieren können wie sie es schon immer getan haben…

15: Weezer: Hash Pipe

Fest steht: So lange Rivers Cuomo von Weezer seine Haschpfeife hat, wird es in dieser Welt immer ausreichend Pop-Hooks und auch genügend trockenen Humor geben. Ehrlich gesagt munkelt man, dass Cuomo gar nicht so unbedingt auf Gras & Co. steht; komponiert hat er den Song angeblich auf einem Mix aus Ritalin und Tequila. Trotzdem gelingt es ihm hier, eine gewisse Situation perfekt zu beschreiben, in der erst mal der Nachschub gesichert sein muss, bevor man sich mit der Partnersuche beschäftigt.

14: Dr. Dre: The Next Episode

Im weiteren Verlauf dieser Top-15 werden wir zeigen, dass der Kanon der Cannabis-Hymnen vor allem sonnige Stimmungen und lockere Gefühlslagen umkreist. Was Dr. Dre und seine Kollegen (unter anderem helfen Snoop Dogg und Nate Dogg aus) hier erfolgreich versucht haben, war, das Thema in einen etwas bedrohlicheren Kontext zu überführen. Und selbst wenn viele Textpassagen ziemlich grenzwertig sind, schaffte es die abschließende Aufforderung „smoke marijuana everyday“ doch, der Zensur für die Radioversion zum Opfer zu fallen.

13: John Prine: Illegal Smile

John Prine hat noch nie eine Gelegenheit ausgelassen, um seinen trockenen Humor unter Beweis zu stellen, und obwohl dieser Song durchaus Partyqualitäten hat, schwingt zugleich die Paranoia mit, die mit dem Hang zum grünen Kraut in den frühen Siebzigern einherging: Damals nämlich konnte man schnell mal im Knast landen, wenn man erwischt wurde.

12: Neil Diamond: The Pot Smoker’s Song

Auf einer Liste wie dieser darf ruhig auch ein Anti-Marihuana-Song dabei sein: Dieses Stück von Neil Diamond, das von seinem schrägsten Longplayer stammt (Velvet Gloves And Spit, 1968), ist gewissermaßen das musikalische Pendant zum Anti-Drogen-Klassikerfilm Reefer Madness aus dem Jahr 1936. Der lockere Refrain inklusive der Zeile „gimme some pot“ wird mit gesprochenen Passagen kontrastiert: Berichte von Albtraumerfahrungen, die den Konsumenten und Abhängigen widerfahren sind.

11: Afroman: Because I Got High

Wäre hier etwas mehr Ernst im Spiel, müsste man wohl auch diesen Song als Anti-Gras-Hymne einstufen – schließlich handelt sich unser Protagonist jede Menge Ärger ein, weil er einfach mal konstant high ist. Doch das dazugehörige Video und die Grundstimmung des Songs lassen keine Zweifel daran, dass es nur ein einziges Mittel geben kann, um mit diesen ganzen Strapazen und dem Ärger klarzukommen: sich gleich noch einen anstecken.

10: The Ink Spots: That Cat Is High

Wie unschwer zu erkennen, gibt es Songs über Cannabis schon seit langer, langer Zeit: Hier ein ganz frühes Beispiel der großen US-Jazz-Gesangsgruppe The Ink Spots, die sich darüber freuen, dass dieser eine Typ („that cat“) ganz klar noch higher ist als ein Drachen. Im Songtext wird zwar nur Alkoholkonsum angedeutet, aber die Interpreten werden es besser gewusst haben. Und da wir hier vom Jahr 1938 reden, war das alles auch noch komplett legal.

9: Lana Del Rey: High By The Beach

Auch die amtierende Königin des stilechten Niedergangs darf nicht fehlen, und natürlich klingt das zugleich elegant und dekadent: Bei Lana Del Rey ist der Rausch vor allem eine Flucht aus einer zerstörerischen Beziehung – also gleich noch eine traurige Sache, über die man matt, müde und umnebelt nachdenken kann.

8: Cypress Hill: Hits From The Bong

Abgesehen von ein paar Anspielungen, die bei den Beastie Boys zu hören waren, sollten Cypress Hill ganz klar tonangebend sein, was die Vermählung von Cannabis und Hip-Hop angeht. Mit diesem Track präsentierten sie erstmals die Tiefbässe und das gedrosselte Tempo, an dem sie auch in den Jahren danach festhalten sollten. Bevor dieser Song auftauchte, war von Bongs und „bong hits“ ehrlich gesagt nur in den Pointen von Cheech & Chong die Rede. Seither und für alle Zeiten sind sie nun mit dem Namen Cypress Hill verbunden.

7: Neil Young: Homegrown

Auf das Konto von Neil Young gehen sogar zwei Stoner-Hymnen, nämlich Roll Another Number For The Road und dieses Stück: die wahrscheinlich einzigen Gute-Laune-Nummern, die während der düsteren Ära von Tonight’s The Night und On The Beach entstehen sollten. Unsere Wahl fiel auf Homegrown, weil das Stück einfach unglaublich catchy ist – und weil es angeblich der Titelsong zu einem verschollenen Album sein soll, von dem er schwört, dass es wirklich jetzt ganz bald erscheinen soll.

6: Peter Tosh: Legalize It

Von den vielen, vielen Reggae-Songs, die von Marihuana handeln, ist das hier der eindringlichste Aufruf zum Handeln. Peter Tosh zählt alle Vorzüge des grünen Krauts auf, weist jede Kritik zurück und verspricht „legalise it, and I will advertise it“ (obwohl er das genau genommen ja schon mit diesem Song tut). Tatsächlich hat er öffentliche Werbespots für die Legalisierung aufgenommen, die auch auf der erweiterten Neuauflage des dazugehörigen Albums zu hören sind. Wenn Tosh, der schon mit 42 verstarb, heute noch leben würde, wäre er sicher stolz darauf, wie weit wir seither in Sachen Legalisierung gekommen sind.

5: Sublime: Smoke Two Joints

Die ultimative Stoner-Hymne der Achtziger und frühen Neunziger. In diesem Fall ist die Aussage so eindeutig wie irrsinnig (man braucht gar nicht erst versuchen zu errechnen, wie viele Joints sich der Protagonist denn nun zu Gemüte führt). Erstmals veröffentlicht wurde der Song von der US-Band The Toyes, die damals gerade in Hawaii war und offensichtlich genügend Inspiration inhaliert hatte, doch Sublime brachten die Sache 1992 noch etwas rockiger auf den Punkt. Was seither geschah? Nun, gefühlt jede zweite High-School-Band, die jemals irgendwo aufgetreten ist, hat Smoke Two Joints schon mal gecovert.

4: Willie Nelson: Roll Me Up And Smoke Me When I Die

Obwohl seine Fans natürlich schon immer wussten, wie viel Mr. Nelson sein Gras bedeutet, wartete er doch bis 2012, um (natürlich am 20. April, wann auch sonst?!) einen Song darüber zu veröffentlichen. Einerseits zeigt er, wie breit seine musikalische Anhängerschaft aufgestellt ist (schließlich würde man sonst nie Snoop Dogg und Kris Kristofferson auf ein und denselben Song bekommen); andererseits ist es gerade kein simpler Stoner-Song, sondern eher eine existentielle Abhandlung, wie man sie von Willie erwarten würde.

3: Bob Marley & The Wailers: Kaya

Es gibt nicht viele Künstler, die aus der Idee „Ich muss jetzt unbedingt was rauchen, weil’s draußen regnet“ einen poetischen Song machen könnten, aber dieser Marley-Klassiker, bei dem Bob genau das sagt („Got to have kaya now, for the rain is falling“), ist gerade deshalb einer der größten und ausgelassensten Momente in seinem Spätwerk, in dem sonst eher politische Themen eine Rolle spielen.

2: Bob Dylan: Rainy Day Women #12 & 35

Natürlich darf man nicht vergessen, dass Bob Dylan diesen Song geschrieben hat – was bedeutet, dass die Zeile „Everybody must get stoned!“ sicher mehr als nur eine Bedeutung hat. Andererseits ist aber auch klar, dass die Leute im Publikum vor allem an eine Sache denken, wenn sie diese Zeile lautstark mitsingen – egal, ob nun Dylan selbst oder irgendwer anders diesen Klassiker live spielt.

1: Black Sabbath: Sweet Leaf

Mit dem Eröffnungstitel ihres dritten Albums, Master Of Reality, bewegten sich Sabbath weg von okkulten Inhalten und landeten dort, wo sie sich wirklich wohlfühlten: Sweet Leaf darf daher wohl als allererster Stoner-Metal-Song der Geschichte gelten. Unerreicht ist das Stück bis heute, weil Ozzy Osbourne einfach zu leidenschaftlich bei der Sache ist (er ruft zwischendurch sogar „I love you!“), während Tony Iommis Riff einfach zu grandios vernichtend klingt. Nicht zu vergessen: der größte Kifferhusten der Rockgeschichte, mit dem alles beginnt.

Filmreif: Wenn Musiker*innen unter die Soundtrack-Komponisten gehen!

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