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Popkultur

Zeitsprung: Am 21.9.1991 spielen Status Quo 4 Arenakonzerte in elf Stunden. Weltrekord.

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Foto: Rick Parfitt und Francis Rossi im Wembley Stadium in London 1991 - Foto: Pete Still/Redferns/Getty Images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 21.9.1991.

von Sina Buchwitz und Christof Leim

Wenn Rockstars mit einem neuen Album abräumen möchten, muss die Werbetrommel ordentlich gerührt werden. Dass das auch anders geht als mit langweiligen Plakaten und den immer gleichen Interviews, beweisen Status Quo Anfang der Neunziger: Am 21. September 1991 rocken sie sich mit einem Konzertmarathon durch vier Stadien ins Guinness-Buch der Rekorde. 

Hört euch hier Rock ‘Til You Drop an: 

Nach den großen Status-Quo-Hits der Siebziger und Achtziger mit Alben wie Rockin‘ All Over The World (1977), Whatever You Want (1979) und In The Army Now (1986) scheint die Erfolgswelle der britischen Boogie-Brigade langsam abzuebben. So schafft es das Album Perfect Remedy 1989 nur noch auf Platz 49 der britischen Charts; von den Top-Ten-Platzierungen der Vorgänger sind auch die dazugehörigen Single-Auskopplungen weit entfernt. Für das zwanzigste Album Rock ‘Til You Drop planen die Mannschaft um Francis Rossi und Rick Parfitt deshalb etwas ganz Besonderes: Am 21. September 1991, nur drei Tage vor Veröffentlichung, spielen Quo vier Konzerte in Sheffield, Glasgow, Birmingham und London – und zwar in nur 11 Stunden und 11 Minuten.

Ein ganzes Jahr Vorbereitung

Ein solches Mammutprojekt verlangt eine entsprechende Vorlaufzeit. Neben den vier benötigten Bühnen müssen außerdem 62 Gitarren, 60 Trommeln, 200 Verstärker, 165 Becken, 2.000.000 Watt, 25.000 Scheinwerfer, 250 Crewleute, 8 Hubschrauber, 5 Jets, 20 Limousinen und 16 Polizei-Eskorten organisiert werden. Am 23. Juli 1991 gibt die Band ihr Vorhaben bekannt: Sie wollen als erste Band vier Konzerte in britischen Arenen in nur einem Tag spielen. Die Tickets sind schnell restlos ausverkauft.

Zwei Monate später geht es los: Status Quo starten ihren Weltrekordversuch am 21. September 1991 um Punkt 12 Uhr mittags mit einem TV-Auftritt bei BBCs Going Live!. Hier spielen Sie neben einem Medley ihrer größten Hits auch Let’s Work Together von der neuen Plan. Im direkten Anschluss eilen sie gemeinsam mit Moderatorin Cheryl Baker zu ihrer Limousine und fahren zum Flughafen.

Rockin‘ All Over The…UK

Von dort geht es mit dem Helikopter weiter nach Sheffield, wo die Jungs pünktlich um 14 Uhr in der Arena ankommen. Das knapp einstündige Set enthält unter anderem den neuen Titel The Price Of Love. Für eine Verschnaufpause bleibt keine Zeit, denn die Gruppe reist direkt nach Glasgow und schafft es mit nur zweiminütiger Verspätung auch dort auf die Bühne. Hier geben Sie unter anderem wieder Let’s Work Together zum Besten.

In Birmingham verzeichnet das Projekt dann bereits 30 Minuten Verzug. Bis die Band an ihrer finalen Destination, der Wembley Arena in London, angekommen ist, steigt die Verspätung sogar auf 50 Minuten. Dennoch rocken Status Quo wie geplant rund eine Stunde lang vor ausverkauftem Haus und beschließen ihren Weltrekord um 23:09 Uhr. Vier Shows in 11 Stunden und 11 Minuten. Chapeau. Das Album Rock ‘Til You Drop erzielt trotz der Aktion nur mäßige kommerzielle Erfolge, doch die Konzerteinnahmen spielen rund 2.000.000 Pfund für hilfsbedürftige Kinder ein. Außerdem stehen Status Quo jetzt im Guiness-Buch der Rekorde. 2005 erhalten sie sogar einen weiteren Eintrag für 61 Chart-Hits im Laufe ihrer Karriere. 

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