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Popkultur

Zeitsprung: Am 13.12.2004 brennt der echte „Love Shack“ der B-52’s ab.

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Foto: Janette Beckman/Redferns Getty-images

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 13.12.2004.

von Victoria Schaffrath und Christof Leim

Der Love Shack markiert für die B-52’s nicht nur einen ihrer wichtigsten Hits, das Ding gibt es wirklich: Sängerin Kate Pierson dient die Hütte in den Siebzigern als Zuhause, die New Wave-Gruppe schreibt in ihr zudem Songs wie Rock Lobster. Am 13. Dezember 2004 geht der Schuppen in Flammen auf, Brandstiftung nicht ausgeschlossen.

Hört hier in die Hits der B-52s rein: 

Sieht man irgendwo im groben Umkreis von 15 Meilen rund um Athens, Georgia ein verwittertes Schild, dann befindet sich der Love Shack in unmittelbarer Nähe. So besagt es zumindest die Legende, beziehungsweise der Text zum ewigen Partyhit der New-Waver von den B-52’s. Als der Song 1989 erscheint, bedeutet er für die Band nach dem frühzeitigen Ableben von Leadgitarrist Ricky Strickland eine Art Comeback. In Amerika bleibt es bis heute ihr erfolgreichstes Lied, dessen Erfolg lediglich die Folgesingle Roam spiegelt. 

Im Love Shack geht’s heiß her

Die „Liebeshütte“ existiert aber tatsächlich: Die Zeile „Wearin’ next to nothing ’cause it’s hot as an oven“ verdanken wir wohl dem ebenfalls erwähnten „tin roof“, also dem Blechdach. Unter selbigem lebte in den Siebzigern Sängerin Kate Pierson (das ist die Dame mit den langen rotbraunen Haaren) und lud die Kollegen Fred Schneider, Keith Strickland und Cindy Wilson samt Bruder Ricky regelmäßig zu sich ein. Nach ihrem Auszug wechselt das Häuschen scheinbar die Belegschaft, aber es bleibt stehen. Bis zum 13. Dezember 2004.

Am frühen Morgen des Dezembertages brennt der Shack bis auf das Blechdach und dessen Gerüst vollkommen ab. Zufall? An den glaubt Brandinspekteur Reginald Hunter nicht, immerhin sei der Bau weder an das Gas- noch das Elektrizitätsnetz angeschlossen, was einen Unfall deutlich unwahrscheinlicher mache. Dass nicht jeder den Song liebt, können wir verstehen, die B-52’s bezeichnen sich schließlich selbst als „billige, kleine Tanzband“. Brandstiftung finden wir dann aber doch ein wenig „drüber“.  

„Sign says, woo, stay away fools“

Den launigen Spruch erlauben wir uns allerdings nur, weil bei dem Unglück keine Menschen zu Schaden kommen. Tatsächlich wollte die neue Mieterin Allisa Huestis in der folgenden Woche in die kurz zuvor renovierte Immobilie einziehen; wie wir nun wissen, kommt es etwas anders. Durch sie erfahren wir immerhin, dass es sich wirklich um den Originalschauplatz handelt: „Ich habe gerade mit den B-52’s gesprochen“, versichert sie seinerzeit den Medien. „Es war tatsächlich der Love Shack, in dem sie auch Rock Lobster geschrieben haben.“ 

Als Fans deutscher Baukunst (siehe: Rammstein, Stein um Stein) müssen wir leider etwas bemängeln: Gehen wir vom Text der Tanznummer aus, speziell von Zeilen wie „The whole shack shimmies when everybody’s movin’ around“ oder „tin roof, rusted“, ließ die strukturelle Integrität der Bausubstanz schon immer zu wünschen übrig. Trotzdem schade, dass wir eine der kultigsten Stätten der Popmusik nicht mehr besichtigen können.

 

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