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Popkultur

The Doors: Das erste Album der Rocklegenden

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Titelfoto: Mark And Colleen Hayward/Getty Images

Nur wenige Alben in der Rockgeschichte könnten auch als „Greatest Hits“-Sammlung durchgehen. Die erste Platte der Doors zählt zweifelsohne dazu.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch das Debüt der Doors anhören:

Die Geschichte der Doors beginnt am Strand von Venice Beach in Kalifornien. Dort laufen sich Sänger Jim Morrison und Keyboarder Ray Manzarek 1965 über den Weg und kommen ins Gespräch. Die beiden Musiker unterhalten sich über ein paar von Morrisons Songs, später singt er Manzarek sogar eine frühe Version von Moonlight Drive vor. Manzarek erkennt das Potenzial des Duos und die beiden Musiker gründen quasi am Strand eine Band. Zu Beginn ebenfalls dabei: Manzareks Brüder Jim und Rick. Bei einem Meditationsseminar lernt Manzarek Schlagzeuger John Densmore kennen. Den Bass übernimmt ein Herr namens Patty Sullivan. Das Line-up der Doors steht — und die Gruppe legt gleich los.

Regelmäßige Gigs mit einer Stripperin

Am 2. September 1965 nehmen die Doors ihre erste Demo mit sechs Songs auf. Ihren Namen entleihen die Musiker dem Buch The Doors Of Perception von Aldous Huxley, der auch Schöne neue Welt geschrieben hat. Nach der ersten Aufnahme verlassen Manzareks Brüder die Gruppe, stattdessen steigt Robby Krieger ein. Anschließend spielt die Band regelmäßig mit der Stripperin Rhonda Lane im Club London Fog in Los Angeles, später folgt ein festes Engagement im legendären Whisky A Go Go. Dort werden die Doors von Elektra-Records-Chef Jac Holzman entdeckt, der die Gruppe am 18. August 1966 unter Vertrag nimmt. Im Whisky A Go Go werden die Musiker passenderweise drei Tage später gefeuert, also können sie sich vollständig auf ihr erstes Album konzentrieren.

Light My Fire, Alabama Song und The End: Hits für die Ewigkeit

Die meisten Songs haben die Doors bei Produktionsstart bereits fertig, schließlich spielen sie die Nummern schon seit Monaten live. Dazu zählen unsterbliche Hits wie Light My Fire, Break On Through (To The Other Side), Alabama Song (Whisky Bar) und The End, zu dem Frontmann Morrison in einem Interview mit dem Rolling Stone Folgendes sagt: „Jedes Mal, wenn ich [The End] höre, bedeutet der Song etwas anderes für mich. Am Anfang war es ein einfaches Abschiedslied … Wahrscheinlich für ein Mädchen, aber es könnte auch der Abschied von einer Kindheit sein. Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, der Song ist komplex genug und in seiner Bildsprache so universell, dass er fast alles sein kann, was man möchte.“

Im Creem Magazine nimmt er die Zeile „My only friend, the end“ genauer unter die Lupe: „Manchmal ist der Schmerz zu groß, um ihn genauer zu untersuchen oder zu ertragen … Das macht ihn aber nicht böse oder unbedingt gefährlich. Die Menschen fürchten den Tod noch mehr als den Schmerz. Es ist seltsam, dass sie den Tod fürchten. Das Leben schmerzt viel mehr als der Tod. Wenn der Tod eintritt, ist der Schmerz vorbei. Ja, ich denke, er ist ein Freund.“

Durchbruch aus dem Stand

Als erste Single erscheint Break On Through (To The Other Side), doch der große Erfolg bleibt zu Beginn noch aus. Der Song schafft es gerade einmal auf Platz 126 der US-Singlecharts. Erst mit Light My Fire gelingt der Durchbruch und ein grandioser erster Platz.  The End entwickelt sich vor allem im Kontext des Antikriegsfilms Apocalypse Now (1979) zu einem weltweiten Hit. Bis heute zählt das Debüt der Doors zu den wichtigsten Platten der Rockgeschichte und es sollten noch weitere Meisterwerke folgen, bis Frontmann Jim Morrison im Jahr 1971 mit gerade einmal 27 Jahren verstarb.

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Zeitsprung: Am 18.7.1969 erscheint „The Soft Parade“ von den Doors.

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