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Popkultur

Vom Songschreiber zum Superstar: Country-Könner Chris Stapleton im Porträt

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Chris Stapleton
Foto: Becky Fluke

Nur wenige Country-Stars schaffen den Sprung aus den USA in die große weite Welt. Chris Stapleton ist einer von ihnen und liefert seit gut 20 Jahren einen Hit nach dem anderen ab. Mit Higher legt der bärtige Künstler 2023 sein fünftes Album vor — ein guter Grund, seinen Werdegang genauer unter die Lupe zu nehmen.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch Higher von Chris Stapleton anhören:

Mehr als 170 Songs, darunter sechs Nummer-eins-Hits, sowie acht Grammy-Awards: Die allermeisten kennen die Kompositionen von Chris Stapleton – vielleicht nicht immer wissend, dass er dahintersteckt. Doch wer ist der Mann, der als Songschreiber für andere ins Musikgeschäft startete und dann selbst zu einem Star der Country-Szene wurde? Der Millionen von Platten verkaufte, vor und hinter den Kulissen? Wo hat der vollbärtige Musiker überall seine Spuren hinterlassen? Und welches Ansehen genießt er heute in der Musikwelt? Stapletons Geschichte ist ein amerikanischer Traum, so viel können wir bereits verraten. Die Reise durch sein Leben beginnt an einem Frühlingstag – in einer ganz normalen Familie in Kentucky.


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Aus der Bergbaufamilie nach Nashville

Zur Welt kommt Christopher Alvin Stapleton am 15. April 1978 in Lexington (Kentucky). Seine Mutter Carol arbeitet in der Gesundheitsbehörde, Vater Herbert verdient sein Geld als Ingenieur in den Bergwerken um Lexington. Schon als Chris noch klein ist, siedelt die Familie ins nahegelegene Staffordsville um, wo Stapleton die Highschool abschließt. Danach zieht es ihn in die Welt des Country: Er schreibt sich an der Vanderbilt University in Nashville ein, wo er zunächst Ingenieurwissenschaften studiert, quasi auf Vaters Spuren. Doch Chris’ Herz schlägt für die Musik. Kurz nach seinem Umzug unterschreibt er seinen ersten Vertrag als Songwriter; von der Uni meldet er sich wieder ab. Es soll der richtige Weg für ihn sein.

„Ich dachte früher, dass man sie Songs, die man singt, auch selbst schreibt“, erzählt Stapleton in einem Interview. „Doch dann habe ich jemanden getroffen, der als Songwriter arbeitete. Ich dachte: Das ist ein Job? Es gibt Leute, die einen dafür bezahlen, dass man in einem Raum sitzt, und sich Sachen auf der Gitarre ausdenkt? Das ist der Job, den ich machen möchte!“ Gesagt, getan. Schon bald komponiert Stapleton für das Who’s who der Country-Welt. Tim McGraw, Alan Jackson, Lee Ann Womack, Kenney Chesney, Luke Bryan, Josh Turner: Sie alle nehmen Stücke auf, die aus Stapletons Feder stammen. Doch Stapleton möchte nicht nur für andere schreiben. 2007 wird er zum Frontmann der SteelDrivers, 2010 gründet er die Jompson Brothers. Es ist nur der Anfang.

Chris Stapleton: Vom Songschreiber zum Super Bowl

Seinen wohl größten Schritt unternimmt Chris Stapleton im Jahr 2013. Zum ersten Mal unterschreibt er einen Plattenvertrag als Solokünstler, noch im selben Jahr veröffentlicht er seine erste Single What Are You Listening To?. Die bleibt zwar noch hinter den Erwartungen zurück, doch spätestens mit seinem ersten Soloalbum Traveller (2015) kommt Chris Stapleton in der breiten Masse an. Die Songs darauf sucht er mit seiner Frau Morgane aus, die sich mit ihm durch sein 15-jähriges Archiv gräbt, um die besten Stücke für das Debüt auszusuchen. Vor allem der Track Tennessee Whiskey entwickelt sich weltweit zum Hit. Es folgt eine jahrelange Karriere mit vier weiteren Alben, von denen Higher (2023) das neuste ist.

Inzwischen ist Stapleton längst auf dem Pop-Olymp angekommen. So arbeitet er heute nicht nur noch mit Country-Künstler*innen zusammen, sondern auch mit Stars wie Adele, Taylor Swift, Bruno Mars, Ed Sheeran, Justin Timberlake und Pink. Über einen ganz besonderen Ritterschlag darf er sich im Februar 2023 freuen. Es ist wohl der Wunsch vieler US-amerikanischer Musiker*innen. Eine besondere Ehre, die in den Vereinigten Staaten von viel größerer Bedeutung ist, als sie es hierzulande wäre: Am 12. Februar 2023 singt Chris Stapleton beim 57. Super Bowl die amerikanische Nationalhymne. Angefangen hat alles in einer ganz normalen Familie in Kentucky. Wenn das kein amerikanischer Traum ist, wissen wir auch nicht.

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