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Popkultur

Zeitsprung: Am 11.4.1995 erscheint „Astro-Creep: 2000“ von White Zombie.

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White Zombie Astro Creep Cover

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 11.4.1995.

von Timon Menge und Christof Leim

Mit Astro-Creep: 2000 legen White Zombie am 11. April 1995 die härteste Gangart ihrer Karriere ein — und landen damit ihren größten Erfolg. Für die Ausnahmeplatte holen sich die Metalheads sogar Unterstützung vom Krachtrommler John Tempesta (Exodus, Testament). Es bleibt allerdings auch das letzte Album der extravaganten Truppe.

Hier könnt ihr euch Astro-Creep: 2000 anhören:

Als White Zombie Mitte der Neunziger die Arbeit an ihrem vierten Album aufnehmen, hat die Gruppe ihren kommerziellen Durchbruch bereits hinter sich. Mit La Sexorcisto: Devil Music Volume One (1992) konnten die modernen Metaller erste größere Erfolge einfahren und zweieinhalb Jahre um die Welt touren. Die Zeichen stehen auf Erfolg, also gewährt man der Band für ihre nächste Scheibe einiges an Spielraum.

Ein halbes Jahr Vorbereitung

Ganze drei Monate schreiben White Zombie an der Platte, deren vollständiger Titel lautet: Astro-Creep: 2000 — Songs Of Love, Destruction And Other Synthetic Delusions Of The Electric Head. Weitere drei Monate nehmen sie sich für die Aufnahmen. Gemeinsam mit Produzent Terry Date (Deftones, Soundgarden, Pantera) schraubt die Band so lange an dem Album herum, bis alles stimmt.

White Zombie

White Zombie 1995: J., Rob Zombie, John Tempesta, Sean Yseult. Foto: Chris Cuffaro/Geffen/Promo

Im Großen und Ganzen fällt Astro-Creep: 2000 deutlich härter aus als sein Vorgänger La Sexorcisto. Das liegt einerseits an der Beteiligung von Schlagzeuger Tempesta und Keyboarder Charlie Clouser, der vorher bereits mit Nine Inch Nails, Rammstein und Marilyn Manson gearbeitet hatte. Doch auch Texthexer Rob Zombie schlägt dunklere Pfade ein. Natürlich baut die Band auch weiterhin Ausschnitte aus Horrorfilmen ein. Als das Ergebnis am 11. April 1995 erscheint, fallen einige Kinnladen herunter.

Dystopie in Rock

Schon die erste Single-Auskopplung More Human Than Human funktioniert wunderbar und zählt bis heute zu den bekanntesten Songs von White Zombie. Inhaltlich orientiert sich das Stück an Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick. Dabei handelt es sich um die Buchvorlage zum Filmklassiker Blade Runner, also um eine der bekanntesten Dystopien aller Zeiten. Der Slogan „More Human Than Human“ wird in der Geschichte vom Androidenhersteller Tyrell Corp. verwendet.

Bis heute konnte Astro-Creep: 2000 zweifachen Platinstatus in den USA kassieren, mehr als 2,6 Millionen Exemplare gehen allein dort über die Ladentheken. Außerdem gibt’s zwei Grammy-Nominierungen sowie einen MTV Music Video Award für den Clip zu More Human Than Human. Kurzzeitig plant die Band sogar ein Musikvideo zu jedem Song des Albums, doch die Pläne werden umgeworfen, bis sich White Zombie 1998 auflösen. Astro-Creep: 2000 bleibt das letzte Studioalbum der Gruppe.

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