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Popkultur

ZZ Tops „La Futura“: Das große Finale des Dusty Hill

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ZZ Top
Foto: Gary Miller/FilmMagic/Getty Images

Obwohl La Futura mehr als 40 Jahre nach der Bandgründung von ZZ Top erschien, handelt es sich beim 15. Studioalbum der Texaner um eins ihrer authentischsten und direktesten Werke. Außerdem wird die Platte immer die (fast) letzte mit dem bärtigen Bassisten Dusty Hill bleiben.

Hier könnt ihr euch La Futura von ZZ Top anhören:

Am 3. August 2012 um 11:45 Uhr steht die Welt der Krachmusik ganz kurz still. An jenem Tag und zu jener Uhrzeit veröffentlichen ZZ Top auf ihrer Website nämlich den Titel und das Artwork ihres 15. Studioalbums. La Futura soll die Platte heißen, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: „Wir haben lange und intensiv darüber nachgedacht, was dieses Album sein soll“, gibt Gitarrist Billy Gibbons damals für eine Pressemitteilung zu Protokoll. „Wir wollten uns auf die Direktheit unserer früheren Sachen besinnen, aber der modernen Technik nicht den Rücken zukehren. Das Ergebnis dieser Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart ist natürlich: La Futura.“

Zurück zu den Wurzeln

Mit dem Albumtitel spielen ZZ Top auf ihre Anfangstage an, in denen ihre Platten noch Tres Hombres (1973), Fandango! (1975), Tejas (1976), Degüello (1979) und El Loco (1981) heißen. Schon 2003 kehren die Texaner mit Mescalero zu jenem Prinzip zurück, auch wenn es sich dabei nicht um eine spanische Vokabel handelt, sondern um eine Stammesgruppe der Apachen. Doch allzu große Erfolge feiert die Band mit ihrer 14. Scheibe nicht. Bei La Futura verhält sich das anders. Als das Album am 10. September 2012 erscheint, überschlägt sich die Presse mit Lob. Als „imposante Rückkehr“ wird La Futura bezeichnet und als „bestes Album seit Eliminator von 1983“. „Sie klingen endlich wieder wie sie selbst“, schreibt Stephen Thomas Erlewine von allmusic.com — und damit hat er vollkommen recht.

Es sind Songs wie der schwere Bluesrocker I Gotsta Get Paid, die La Futura unverkennbar zu einem ZZ-Top-Album machen. Überraschend: Die Inspiration für das quasi gecoverte Stück liefert ein Hip-Hop-Track namens 25 Lighters von Lil’ Keke, Fat Pat und DJ DMD:

„Der Name 25 Lighters kommt aus dem Houstoner Ghetto-Slang“, erklärt ZZ-Top-Gitarrist Billy Gibbons in einem Interview mit musicradar.com. „Es bedeutet, dass man das Innenleben eines Bic-Feuerzeugs entfernt und stattdessen Crack reinfüllt. Man geht zu einem Dealer auf der Straße und sagt: ‚Hey, hast du einen Lighter?‘ Die Polizei schaut nicht hin, denn alles, was du hast, ist ein Feuerzeug.“ Soso.

In der lässigen Shuffle-Nummer Chartreuse besingen ZZ Top den gleichnamigen französischen Kräuterlikör, den sie für sich entdecken, als sie 2011 beim Musilac Music Festival im französischen Aix-les-Bains auftreten. Für Consumption lassen sich die Texaner von ihrem eigenen Hit La Grange inspirieren. „Wir haben auf einer alten 1954er Fender Esquire rumgespielt“, verrät Gibbons im Interview. „Die war ziemlich nah an der Gitarre, die wir für La Grange benutzt haben. Irgendwie sorgt der Klang einer Fender dafür, dass dabei solche Songs herauskommen.“ Anders gesagt: ZZ Top haben ihren Sound — und das ist auch gut so.

La Futura: Das letzte richtige Studioalbum von Rauschebart-Compadre Dusty Hill

An die Rente denken ZZ Top noch lange nicht. Doch als am 27. Juli 2021 Bassist Dusty Hill stirbt, hinterlässt er Texaner eine klaffende Wunde im Bandgefüge. „Wir und Legionen von ZZ-Top-Fans auf der ganzen Welt werden deine unerschütterliche Präsenz, deine gute Art und dein beständiges Engagement vermissen, dem ‘Top‘ diesen monumentalen Boden zu bereiten“, heißt es im offiziellen Statement der Band. „Wir werden für immer mit dem ‘Blues Shuffle in C‘ verbunden sein.  Du wirst sehr vermisst werden, Amigo. Frank und Billy“. La Futura bleibt Hills letztes ZZ-Top-Album vor seinem Tod (zumindest fast)— und ein denkwürdiger musikalischer Abschied.

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