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Sallie Ford live in Berlin

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Bei ihrem Tourstop in Berlin beweist Sallie Ford, dass ihr Genre-Mix auch live ausgezeichnet funktioniert.

Auf ihrem aktuellen Album Soul Sick hat Sallie Ford das Thema der Depression aufgegriffen. Keine leichte Kost – vor allem nicht für einen Samstagabend im Berliner Stadtteil Friedrichshain, wo sich die Clubs und Bars auf den allwöchentlichen Feier-Hedonismus rüsten. Zum Konzert der Singer-Songwriterin aus Portland/Oregon im Badehaus Szimpla auf dem RAW-Gelände finden sich aber dann doch genügend Fans ein. Das Konzert findet ohne Vorband statt, gegen halb neun betritt Ford mit ihrer Band ganz unspektakulär die Bühne.


 

Gemeinsam mit ihrer Live-Band – bestehend aus Bassistin, Keyboarder/ Gitarrist und Schlagzeuger – präsentiert Ford während der ersten Hälfte des Konzertes vor allem die Songs ihres Anfang Februar erschienen zweiten Soloalbums Soul Sick. Mit ihrer energischen Soul-Stimme trägt Ford beschwingtere Songs des Albums wie Get Out oder Middle Child, aber auch melancholischere Songs wie Failure vor. Nach einer guten halben Stunde kündigt Ford an, dass sie nun ältere Songs spielen würde, für die man sich bitte seinen Tanzpartner schnappen solle. Neben Songs ihres ersten Soloalbums Slap Back aus dem Jahr 2014 präsentiert die Amerikanerin auch Songs ihrer Band Sallie Ford & The Sound Outside wie Shivers. Die Band hat sich 2013 aufgelöst, Ford hatte sie 2008 mit Anfang 20 gegründet. Doch auch ihre aktuelle Tourband ist ein eingespieltes Team: Ford flüstert zwischendurch mit der Bassistin oder gratuliert dem Gitarristen zu seinem „sexy Solo“, die Menge schunkelt und tanzt wie befohlen mit.


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An diesem Abend beweist Sallie Ford nicht nur, wie kraftvoll ihre tiefe Gospel-Stimme live klingt.  Vielmehr ist das Konzert im Badehaus eine Art Abgesang auf die Genre-Schubladen in der Musikszene: Die Singer-Songwriterin mixt Elemente des Folk mit Elementen des Country, Rockabilly, Grunge und Rock. Obwohl Ford leicht angeschlagen ist, weiß sie auch, wie sie das Publikum in Berlin für sich gewinnen kann. Zu Beginn der Show erzählt sie, dass sie und ihre Band den Tag in Friedrichshain verbracht haben und Berlin wie eine „Schwester-Stadt“ von ihrer Heimat Portland sei. Gegen Ende der Show sagt Ford, dass dies ihr liebstes Konzert der aktuellen Tour gewesen sei, später steigt sie von der Bühne und spielt ein Gitarrensolo in der Menge. Nach knapp einer Stunde ist das Konzert vorbei, Ford und ihre drei Bandkollegen kommen für zwei Zugaben erneut auf die Bühne. Darunter ist ein Cover des Songs You Don’t Own Me von Lesley Gore. Ein gelungener Abschluss zu einem Konzert, das auch zeigt, dass ein Samstagabend in Friedrichshain auch mal der Entschleunigung dienen kann.


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Zeitsprung: Am 6.9.1943 kommt Roger Waters von Pink Floyd zur Welt.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 6.9.1943.

von Timon Menge und Christof Leim

Mit Pink Floyd hat er die Rockmusik auf ein neues Level gehoben. Als Solokünstler ist er heute noch aktiv, musikalisch wie politisch: Roger Waters. Am 6. September 1943 kommt er im englischen Great Bookham in Surrey zur Welt. Wir blicken auf sein nicht immer einfaches Leben und auf sein Schaffen als Musiker zurück.

Hört hier in Is This The Life We Really Want? rein:


Klickt auf „Listen“ für das ganze Album.

Der kleine Roger ist noch kein halbes Jahr alt, als er seinen Vater an den Zweiten Weltkrieg verliert. Dabei war Eric Fletcher Waters zunächst überzeugter Pazifist, änderte seine Einstellung jedoch während des Krieges. So fällt er im Februar 1944 in Italien, als er die deutsche Wehrmacht bekämpft. Das Aufwachsen ohne Vater beschäftigt Roger Waters bis ins hohe Erwachsenenalter und wird zum Gegenstand vieler seiner Songs.

Es geht los

Im Jahr 1964 lernt Waters dann Nick Mason und Richard „Rick“ Wright kennen. Gemeinsam gründen sie die Band Sigma 6, mit der sie zunächst aktuelle Blues- und Beatsongs nachspielen. 1965 tritt Waters’ Schulfreund Syd Barrett der Gruppe bei und benennt sie in The Pink Floyd Sound um, angelehnt an die Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council. Später wird daraus The Pink Floyd, 1968 schließlich Pink Floyd. (Richtig so: Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht.) Im April des gleichen Jahres trennen sich die Briten wieder von Barrett, der unter Drogensucht und psychischen Problemen leidet (mehr dazu hier). An seine Stelle tritt David Gilmour, den Barrett und Waters aus ihrer Schulzeit kennen. Nach Barretts Austritt entwickelt sich Bassist Waters zum kreativen und konzeptionellen Kopf sowie Haupttexter der Band, und Pink Floyd nehmen Fahrt auf.

Zu seinen bekanntesten Werken mit Pink Floyd zählt das Konzeptalbum The Wall (1979) sowie der dazugehörige Film und die aufwändige Liveshow. Die Geschichte erzählt von Pink, einem jungen, erfolgreichen Musiker, der eine imaginäre Mauer um sich errichtet, weil er unter seiner Helikoptermutter, der Abwesenheit seines im Krieg verstorbenen Vaters, Schulproblemen in der Kindheit und schwierigen Liebesbeziehungen leidet. Man muss kein Psychologe sein, um die autobiografischen Züge der Handlung zu erkennen.

Es gibt Streit

Mitte der Achtziger häufen sich die kreativen Differenzen zwischen Waters und seinen Kollegen, bis der Bassist die Band 1985 schließlich verlässt. In der Folgezeit kommt es zur juristischen Auseinandersetzung darüber, wer den Bandnamen für sich beanspruchen darf. Waters unterliegt. Später erreichen die Musiker eine außergerichtliche Einigung, die unter anderem vorsieht, dass er die Aufführungsrechte an The Wall behalten darf. Davon macht der Brite am 21. Juli 1990 im großen Stil Gebrauch und stellt anlässlich des Mauerfalls eine Show auf die Beine, die 250.000 Besucher zum Potsdamer Platz in Berlin lockt. Das Konzert The Wall – Live In Berlin wird weltweit per Satellit übertragen.

Unter eigenem Namen veröffentlicht Waters mehrere Alben, beginnend mit The Pros And Cons Of Hitch Hiking (1984) und Radio K.A.O.S. (1987). Der große kommerzielle Erfolg bleibt aus, doch Kritik und Fans nehmen das weitere Schaffen meist positiv auf. 1992 erscheint Amused To Death, eine große Abrechnung mit modernen Massenmedien und politischer Unterdrückung, die auf dem gleichnamigen Buch von Neil Postman basiert. Nicht nur Medien und Politik bekommen ihr Fett weg, sondern auch der Musicalmacher Andrew Lloyd Webber, dem Waters vorwirft, dass seine Shows nicht zum Nachdenken anregen, sondern bloß die Massen ruhigstellen sollen. Er greift den Nachrichtensender CNN an, die US-Regierung unter George W. Bush sowie die Niederschlagung der Demokratiebewegung in China. Es ist Waters’ letztes Studioalbum für 15 Jahre.

Ein bisschen Reunion schon

1994 lehnt er es ab, mit Pink Floyd auf die Bühne zurückzukehren. Seine ehemaligen Bandkollegen schlagen ihm vor, Dark Side Of The Moon in voller Länge aufzuführen. Das Konzeptalbum von 1973 gehört zu den erfolgreichsten Veröffentlichungen aller Zeiten, wie ihr in diesem Zeitsprung nachlesen könnt. Im Jahr 1999 startet Waters die In The Flesh-Tour, die drei Jahre dauert, Solostücke und Pink-Floyd-Songs umfasst und überraschend erfolgreich ist. Am 2. Juli 2005 gibt es dann doch eine Reunion: Nach 24 Jahren steht Waters wieder mit Pink Floyd auf der Bühne — beim Live 8-Konzert in London, organisiert von Bob Geldof. 2006 besinnt sich Waters auf alte Erfolge und spielt im Rahmen einer Welttour, die sich über zwei Jahre erstreckt, Dark Side Of The Moon mit seiner eigenen Band komplett. 2010 startet er die Wall Live-Tour, die zur erfolgreichsten Konzertreise aller Zeiten eines Solokünstlers wird.

Roger Waters vs. The Wall 2010. Pic: GabeMc

Für Aufregung und Antisemitismusvorwürfe sorgt Waters mit seiner Haltung zu Israel und seiner Nähe zur Polit-Kampagne BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), die durchaus umstritten ist, wie man im Tagesschau-Faktenfinder nachlesen kann. Als Reaktion auf die öffentliche Kritik veröffentlicht Waters am 1. August 2013 dieses Statement auf Facebook. Darin beruft er sich auf seine künstlerische Freiheit, auf seine jüdischen Freunde und Verwandten sowie auf den Kampf seines Vaters gegen den Nationalsozialismus.

Waters war viermal verheiratet und hat drei Kinder. Er bezeichnet sich Atheist. Nach zahlreichen Jahren „on the road“ erschien 2017 sein jüngstes Album Is This The Life We Really Want?. Roger Waters hat im Laufe seiner Karriere den Progressive Rock geprägt wie kaum ein anderer Musiker und eine ganze Generation beeinflusst — künstlerisch, gesellschaftlich und ästhetisch. Happy Birthday!

Weiter musikalisch aktiv: Roger Waters, hier 2008 in London. Pic: Eddie Berman

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Flea erklärt: DAS ist das schlechteste Album der Red Hot Chili Peppers

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Kevin C. Cox/WireImage

Was ist eigentlich das schlechteste Album der Red Hot Chili Peppers? So mancher Funkrock-Purist würde jetzt vielleicht mit einem späteres Album aus der poplastigeren Phase antworten — aber lassen wir doch RHCP-Bassist Flea selbst zu Wort kommen.

 von Markus Brandstetter

Im Gespräch mit Los Angeles Times erzählte Flea nämlich kürzlich ganz offen über die größte Schwäche im Backkatalog der Kalifornier — nämlich das 1984 erschienene Debüt The Red Hot Chili Peppers. „Ich bedauere immer, wie wir die erste Platte gemacht haben. Ich denke, die Songs sind wirklich gut. Unsere Band war zu der Zeit wirklich grandios. Aber [Schlagzeuger] Jack [Irons] und [Gitarrist] Hillel [Slovak] stiegen aus, und wir heuerten diese beiden anderen Typen an: Jack Sherman und Cliff Martinez“.

Nichts gegen Sherman und Martinez!

Dies soll aber keine Spitze gegen seine beiden ehemaligen Bandkollegen sein, wie er erklärt: „Beide waren großartige Musiker, aber die Verbindung war einfach nicht so tief wie mit den Jungs, mit denen wir angefangen hatten. Ich wollte schon oft zurückgehen und das Album neu aufnehmen, aber ich kann niemanden dazu überreden.“

Sherman diente in der RHCP-Historie als Platzhalter für Hillel Slovak. Er spielte auf dem Debütalbum und ging auch mit der Band auf Tour, musste seinen Platz allerdings freimachen, als Slovak zurückkehrte. Sherman arbeitete in späteren Jahren unter anderem mit Bob Dylan und George Clinton. Er starb 2020. Cliff Martinez hingegen widmete sich nach seiner Zeit in der Band (er spielte von 1984 bis 1985 mit) erfolgreich der Filmmusik — besonders bekannt sind seine Zusammenarbeiten mit Filmemacher Steven Soderbergh.

Flea findet Makel sogar bei Blood Sugar Sex Magik

Auch, was das beste RHCP-Album ist, erklärt Flea — findet aber sogar in jenem Werk, das für viele Fans als Sternstunde der Band gilt, Makel. „Ich würde sagen Blood Sugar Sex Magik, aber da sind ein paar Stücke drauf, von denen ich im Nachhinein denke, dass sie nicht hätten aufgenommen werden sollen. The Greeting Song war nicht gut genug“. Und auch mit einem weiteren Fan-Favoriten ist Flea ganz zufrieden: „Californication ist von vorne bis hinten ziemlich gut.“

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Zeitsprung: Am 14.5.2016 landet Beyoncé mit jedem Song von „Lemonade“ in den Top 100.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 14.5.2016.

von Christof Leim

Dass Beyoncé zu den ganz Großen im Pop gehört, weiß jeder. Wie sehr die Dame mit ihren Veröffentlichungen die Musikwelt dominiert, zeigt sich bei ihrem neuen Album 2016 besonders in einer Statistik. Am 14. Mai 2016 landen alle (!) zwölf Songs von Lemonade in den Top 100 der US-Single-Charts – gleichzeitig. Die beeindruckende Liste sieht dann folgendermaßen aus:

#10 Formation
#11 Sorry
#13 Hold Up
#18 6 Inch (featuring The Weeknd)
#28 Don’t Hurt Yourself (featuring Jack White)
#35 Freedom (featuring Kendrick Lamar)
#37 Pray You Catch Me
#38 All Night
#41 Daddy Lessons
#43 Sandcastles
#47 Love Drought
#63 Forward

Das heißt: Nicht nur eine oder zwei Nummern von der Scheibe sind gleichzeitig ein Hit, sondern alle. Das passiert im Showbusiness quasi nie – oder zumindest selten. Beyoncé Giselle Knowles-Carter schlägt mit diesem Coup den damaligen Rekord von Taylor Swift für „die meisten Songs einer Künstlerin gleichzeitig in den Charts“: Swift konnte am 13. November 2010 alle elf Tracks ihres Albums Speak Now gleichzeitig in den Top 100 platzieren. Nicht mal Michael Jackson hat das mit Thriller geschafft, dem meistverkauften Album aller Zeiten. Eine ähnliche Dominanz schafften höchstens die Beatles, als sie 52 Jahre früher immerhin die Top 5 komplett in Beschlag nehmen konnten.



Und Beyoncé liefert weitere Superlative: Lemonade landet natürlich an der Spitze der Albumcharts und markiert die sechste Nummer eins für die Sängerin in Folge. Jede einzelne Veröffentlichung einschließlich des Debüts landete ganz oben, womit sie einen Rekord von DMX bricht. Die Scheibe wird in nur einer Woche 115 Millionen Mal über den Streamingdienst Tidal gehört (Rekord für eine weibliche Künstlerin) und verkauft sich als physischer Tonträger weltweit 2,5 Millionen Mal (meistverkauftes Album 2016 weltweit). Im Folgejahr steht Lemonade satte neun Mal auf der Liste der Nominierten für die Grammy Awards und gewinnt zwei davon. Die Single Formation wird dreifach nominiert, drei weitere Songs jeweils einmal. Damit endet die Liste an Preisen und Auszeichnungen nicht, wie man hier sehen kann… Läuft.


Grammys 2023: Beyoncé bricht den Allzeit-Rekord

 

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