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Rassismus-Debatte um Beatles-Straße: Wird die Penny Lane umbenannt?

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Penny Lane
Foto: Christopher Furlong/Getty Images

1967 setzten die Beatles mit dem Song Penny Lane einer Straße in Liverpool ein Denkmal – und machten diese zum Pilgerort für Heerscharen von Fans. Nun wird die Straße zum Thema einer Kontroverse rund um Kolonialismus und Rassismus.

von Markus Brandstetter

Vor kurzem hatten Unbekannte aus Protest mehrere Straßenschilder mit schwarzer Farbe beschmiert – und den Straßennamen unter anderem mit dem Wort „racist“ übermalt, wie der NME berichtete. Dies geschah, nachdem die Vorwürfe laut wurden, dass die Straße nach dem britischen Sklavenhändler James Penny benannt sei. Penny war im 18. Jahrhundert mit Sklaverei zu Reichtum gekommen und hatte den Sklavenhandel vor dem britischen Parlament verteidigt.

Politiker stellt Umbenennung in Aussicht

Der Metro-Bürgermeister der Region Liverpool, Steve Rotherham, erklärte, dass eine Umbenennung möglich wäre, wenn der Zusammenhang zwischen der Straße und Penny bewiesen werden könne. „Wenn es diese Straße wegen James Penny Penny Lane genannt wird, dann muss das untersucht werden.“ Und weiter: „Etwas muss passieren und ich würde sagen, dass das Zeichen und die Straße definitiv Gefahr laufen, umbenannt zu werden.“

Allerdings betonte Rotheram auch, dass es keine definitiven Beweise für diese Behauptung gäbe. Er persönlich glaube nicht daran, dass die Straße tatsächlich nach dem Sklavenhändler benannt sei, und erklärte: „Stellen Sie sich mal vor, dass es keine Penny Lane gebe und der Beatles-Song sich um keinen Ort dreht, den es tatsächlich gibt.“

Bürgermeister relativiert

Auch der Bürgermeister der Stadt Liverpool, Joe Anderson, betonte, dass kein Beweis dieser Theorie existiere. Das Internationale Sklavereimuseum in Liverpool äußerte sich zu dem Thema und bestätigte, dass es derzeit zwar eine Diskussion, aber keine Beweise gäbe.

Im Zuge der jüngsten Black-Lives-Matter-Proteste, die durch den Mord am Afroamerikaner George Floyd durch einen Polizisten entfacht wurden, kam es Großbritannien sowie in den USA in den letzten Tagen vermehrt zu antirassistischen Aktionen gegen Denkmäler: Wie die NZZ berichtet, wurde eine Statue des Sklavenhändlers Edward Colston in Bristol von Black-Lives-Matter-Aktivist*innen abgerissen. Ein Denkmal von Winston Churchill sei mit dem Wort „Rassist“ besprüht worden. Außerdem sei es zu Zusammenstößen zwischen Anti-Rassismus-Aktivist*innen und rechten „Statuenschützer*innen“ gekommen.

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