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Black Lives Matter: Offener Brief der ganz Großen an die US-Regierung

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Black Lives Matter-Protest in New York City. Foto: KENA BETANCUR/AFP via Getty Images

Nicht nachlassen! Der akute mediale Druck der Black Lives Matter-Bewegung erscheint derzeit ob anderer Entwicklungen etwas schwächer, also nutzt die Musikindustrie nun ihre Plattform, um weiterhin auf das Thema aufmerksam zu machen. Die ganz großen Namen der Branche richten sich nun in einem offenen Brief direkt an die US-Regierung.

von Victoria Schaffrath

Die Mörder George Floyds stehen auf der Anklagebank, doch viele andere kommen weiter ungeschoren davon: Die große Wucht der Black Lives Matter-Bewegung, die sich nach der Ermordung des Afro-Amerikaners durch Polizisten entwickelt hatte, konnte immerhin erste Konsequenzen bewirken. Langfristige Veränderungen erhoffen sich amerikanische Aktivist*innen aber vor allem durch eine Polizeireform.

Weiterhin laute Forderungen nach Polizeireform

Damit diese zeitnah eine Umsetzung erfährt, wenden sich nun Musikschaffende und andere Schwergewichte der Unterhaltungsbranche in einem offenen Brief an das Repräsentantenhaus der US-Regierung. Ihre Forderung: Gerechtigkeit im Polizeigebaren.

 

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„Seit George Floyd vor nur einem Monat getötet wurde, sieht sich unser Land wachsenden Protesten, verändertem Gedankengut und Forderungen nach Weiterentwicklung gegenüber. Wir in der Musik- und Unterhaltungsindustrie glauben an Black Lives Matter und verurteilen schon lange die Ungerechtigkeit, die Generationen von Schwarzen ertragen mussten. Mehr denn je wollen wir für eine Strafverfolgung eintreten, die auf bundesstaatlicher, staatlicher und lokaler Ebene ihren Bürgern wahrlich dient. Wir zeigen uns daher dankbar für den ‚Justice in Policing Act of 2020‘ im US-Repräsentantenhaus und fordern seine schnelle Verabschiedung.“

Offener Brief an das US-Repräsentantenhaus

Laut der Unterzeichnenden unterstützt dieses Gesetz für mehr Gerechtigkeit im Polizeigebaren großflächige Reformen. Vor allem soll es die bedingte Immunität bekämpfen, nach der Polizist*innen in den USA für Straftaten nur eingeschränkt verfolgt werden. Auch Würgegriffe und freimütig ausgestellte „no-knock warrants“ (Durchsuchungsbeschlüsse, bei denen die Polizei ohne Vorwarnung stürmen darf) sollen der Geschichte angehören.

 

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again, i ask my followers to please keep signing these petitions, making donations if u are able to, continue having conversations w family and friends about racism (overt and covert) and the senseless acts of murder that happen in this country far too often, please keep reading up, following accounts on here (i will recommend some!) to keep u updated and learning and sharing links and resources.. our black friends need us to show up and to be better and to be vocal. now more than ever. online. offline even more so. this is more than a post. we have to show up. there is work that needs to be done and it is absolutely on us to do it. #blacklivesmatter here are some accounts i’ve followed that have helped me understand more about my privilege and how to use it to help others. @privtoprog @rachel.cargle @thegreatunlearn @blklivesmatter please feel free to recommend some more as well in my comments.

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Die Signaturen können sich sehen lassen: AJ McLean von den Backstreet Boys, Ariana Grande, Bernie Taupin, Billie Eilish, Blondie, Earth, Wind & Fire, Eddie Vedder, Papa Roach, James Blake, Justin Bieber, Kelis, Lizzo, Mariah Carey, Mark Ronson, Mary J. Blige, Mary Wilson von den Supremes, Nas, Nile Rodgers, Paula Abdul, Post Malone, Richie Sambora, Rihanna, RZA, Scott Holiday von den Rival Sons, Seal, Sharon Van Etten so wie Steven Tyler und Joe Perry von Aerosmith kann man unter den Namen ausmachen.

Ariana Grande, Aerosmith & Eddie Vedder

Zudem stellen sich auch Organisationen hinter die Forderung. So unterzeichnen beispielsweise Arista und Atlantic Records, die Capitol Music Group, Columbia Records, Def Jam Recordings, Interscope Geffen, Motown und Republic Records als auch Sony, Spotify, Warner und Universal. Wenn diese Namen nicht den Druck auf die amerikanische Regierung, die enorm von der dortigen Unterhaltungsindustrie und deren Unterstützung abhängig ist, erhöhen können, wer dann?

Gesondert meldet sich außerdem Stevie Wonder zu Wort. In den Sozialen Medien äußert sich der Soul-Sänger gerade über „Juneteenth“, ein Tag, der am 19. Juni das offizielle Ende der Versklavung in den Vereinigten Staaten feiern soll. „Letzten Freitag haben viele von uns ‚Juneteenth‘ gefeiert, und doch gibt es Staaten, die diesen Tag nicht als Feiertag anerkennen.“ Bezug nehmend auf seine Beteiligung am Unterfangen, den „Martin Luther King Jr. Day“ zum nationalen Feiertag auszurufen, bemerkt er: „Das war ein Kampf, den ich nicht bereit war, zu verlieren. Viele von euch haben mitgekämpft, und ich danke euch. Aber hier stehen wir wieder, und wieder, und wieder.“

Stevie Wonder fordert nationalen Feiertag

Wonder ruft seine Abonnenten aber auch dazu auf, mehr zu bewegen als „nur eure Stimmen“: „Bewegt eure Füße zu den Wahllokalen und benutzt eure Hände, um zu wählen. Wenn das Leben enden kann, können auch andere Dinge enden. Dann kann systemischer Rassismus enden. Polizeigewalt kann enden. Die ökonomische Unterdrückung Schwarzer und Brauner Menschen kann enden. Eine Bewegung ohne Aktion ist eine Bewegung im Stillstand.“

„The show must be paused“: So reagiert die Musikszene auf den Tod von George Floyd

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