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Unveröffentlichtes Interview zeigt: Lemmy wollte Motörhead Ende der 1970er-Jahren auflösen

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Michael Putland/Getty Images

Lemmy Kilmister plante Ende der 1970er-Jahre, Motörhead aufzulösen — das geht bis einem bislang unveröffentlichten Interview hervor, das in der aktuellen Ausgabe des britischen Metal Hammer zu lesen ist.

 von Markus Brandstetter

Motörhead waren von ihrer Gründung 1975 bis zum Tod ihres Sängers, Bassisten und Masterminds Lemmy Kilmister im Jahr 2015 einer der langlebigsten und verlässlichsten Rockbands. Das wäre allerdings fast anders gekommen: Wie aus einem bislang unveröffentlichten Interview aus dem Jahr 1981 hervorgeht, hatte Lemmy kurzzeitig den Gedanken, die Band aufgrund von Perspektivlosigkeit aufzulösen. Das Interview gab der Musiker ursprünglich dem Magazin Hot Press, es wurde aber bislang nie veröffentlicht.

Der Grund für Lemmys Entscheidung

Der Redakteur des Magazins sprach Lemmy, der zu dem Zeitpunkt des Interviews gerade mit dem Live-Album No Sleep ‘Til Hammersmith einen Nummer-eins-Erfolg in den Charts gelandet hatte, auf eine vernichtende Umfrage des NME an. Bei dem Poll, der einige Jahr zuvor veröffentlicht worden war, wurden Motörhead von den Lesern des Magazins zur „Best Worst Band in the World“ gekürt — also zur „besten schlechtesten Band der Welt“.

Darauf angesprochen, ob die Band im Zuge dessen wirklich überlegte hatte, das Handtuch zu werfen, antwortete Kilmister: „Das haben wir. Für uns war nichts los. Wir hatten ein Album für United Artists gemacht, das sie sich weigerten zu veröffentlichen [On Parole, das 1979 dann doch veröffentlicht wurde, Anm.]. Anscheinend erwarteten sie, dass wir ein Pop-Album oder so etwas machen würden. Mehr noch, die Firma wollte uns nicht aus dem Vertrag mit ihnen herauslassen. Wir hatten eine Single für Stiff gemacht. Leaving Here. Und UA blockierte ihre Veröffentlichung. Idioten. Also hatten wir das Gefühl, dass wir nirgendwo hin konnten.“

Abschiedsshow war bereits gebucht

Es sei sogar eine Abschiedssshow bereits geplant gewesen, erzählte Kilmister. „Wir buchten sogar eine Abschiedsshow im The Marquee in London und ich fragte Ted Carroll, dem Chiswick Records gehört und der ein Kumpel von mir war, ob er das aufnehmen würde“. Durch Zufall kam es dann aber doch anders: „Das Glück war auf unserer Seite, denn er konnte das Equipment nicht in den Club bringen, und um das wieder gutzumachen, [bot er] uns zwei Tage im Studio an. Wir nahmen das gesamte Motörhead-Album auf. Das kam ’77 heraus, denn zu dem Zeitpunkt war der Vertrag mit United Artists ausgelaufen, und plötzlich waren wir auf dem Weg.“

Den NME-Poll nahm Lemmy den Lesern offenbar dennoch nicht übel: „Wenigstens haben sie zugegeben, dass wir in etwas die Besten sind“, so die Rock’n’Roll-Legende.

 

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