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Bassist Matthew Seligman (The Soft Boys, David Bowie, Chrissie Hynde) verstorben

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Foto: Andy Sheppard/Redferns/Getty Images

„Neben dem Bassspiel verstand er sich auf Einzeiler“: Matthew Seligman, der unter anderem bei den Soft Boys und David Bowie den Viersaiter bediente, ist überraschend an den Folgen des Coronavirus verstorben. Kolleg*innen wie Robyn Hitchcock und Thomas Dolby erinnern sich.

von Victoria Schaffrath

Hört hier in Underwater Moonlight rein, Seligmans wichtige Soft Boys-Platte:

Ein schwerer Schlaganfall infolge einer Covid-19-Erkrankung kostete Bassist Matthew Seligman Ende letzter Woche das Leben. Im Alter von 64 war der Musiker bereits vor zwei Wochen in ein Londoner Krankenhaus eingeliefert worden; sein fragiler Gesundheitszustand erforderte zuletzt ein künstliches Koma.

„Es fühlt sich merkwürdig und traurig an, in der Vergangenheitsform von ihm zu sprechen“

„Jeder geht einmal, aber niemand von uns hat erwartet, dass Matthew uns so abrupt und für immer verlassen würde“, beklagte sein ehemaliger Soft Boys-Kollege Robyn Hitchcock in einem Facebook-Post. „Während ich das hier schreibe, verlässt Matthew Seligman dieses Leben und entschwindet an den Ort, an den Seelen eben als Nächstes gelangen.“

Neben den beruflichen Errungenschaften seines Freundes teilte Hitchcock auch private Anekdoten: „Neben dem Bassspiel verstand er sich auf Einzeiler. ‚In der Pop-Musik geht es darum, dass Offensichtliche zu noch zu überbieten‘ und ‚Was du der Musikindustrie bewiesen hast, ist, dass du keine Platten verkaufen kannst‘ gehören zu meinen Lieblingen.“ Der in Zypern geborene Brite widmete sich in den Achtzigern dem New-Wave- und Synthpop-Sound, während er in den Siebzigern eher im Rock zu verorten war.

Rhythmus-Abteilung bei den großen Namen

Abgesehen von seiner Amtszeit bei den Soft Boys, mit denen er unter anderem das wegweisende Album Underwater Moonlight einspielte, unterstützte er am Bass Künstler*innen wie Morrisey, Chrissie Hynde, Sinead O’Connor und Tori Amos. Im Gedächtnis bleibt er vor allem als der Bassist, der David Bowie beim legendären Live-Aid-Konzert zur Seite stand. Auch für den Soundtrack zu dessen Film Die Reise ins Labyrinth trug Seligman Bassspuren bei.

Wegbegleiter und Freund Thomas Dolby widmete ihm Zeilen aus seinem Stück I Love You Goodbye: „Some words are sad to sing / Some leave me tongue-tied / But the hardest words I know / Are I love you goodbye“. Dolby organisierte über das Wochenende außerdem eine digitale Gedenkfeier und eine Spendenaktion für die Hinterbliebenen. Seligman hinterlässt seine Partnerin und zwei Kinder.

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