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Künstler*innen protestieren gegen Kippen des Abtreibungsrechts in den USA
US-amerikanische Künstlerinnen und Künstler zeigen sich schockiert von der Entscheidung des US-amerikanischen Obersten Gerichtshofs, das landesweite Recht auf Abtreibung abzuschaffen. Dabei wurde ein Urteil aus dem Jahr 1973 (bekannt as Roe v. Wade) gekippt — nunmehr obliegt es den einzelnen US-amerikanischen Bundesstaaten, über das Thema Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Es ist davon auszugehen, dass in etwa der Hälfte der US-Bundesstaaten (freilich in den konservativ regierten) Abtreibung somit illegal wird. Während Ex-US-Präsident Donald Trump dieses Urteil als „Entscheidung Gottes“ feierte, kam es zu heftigen Protesten in den USA. Auch etliche Musiker*innen melden sich zu Wort.
von Markus Brandstetter
Phoebe Bridgers, Billie Eilish & Co. protestieren
Beim Glastonbury-Festival in Großbritannien äußerte sich etwa die Singer/Songwriterin Phoebe Bridgers dazu. „Scheiß auf die Scheiße. Scheiß auf Amerika. Scheiß auf euch, auf all diese irrelevanten, alten Scheißkerle, die uns sagen wollen, was wir mit unseren Körpern machen sollen… Ich weiß nicht, scheiß drauf, was auch immer“, meinte sie. Bridgers hatte im Mai 2022, als die Dokumente zu einer Gesetzesrevision leakten, von ihrer eigenen Abtreibung gesprochen: „Ich ging zu Planned Parenthood, wo man mir die Abtreibungspille gab. Das war einfach. Jeder verdient diese Art von Zugang“, so Bridgers damals.
“All these irrelevant old motherfuckers trying to tell us what to do with our fucking bodies”. @phoebe_bridgers calls out the US Supreme Court on stage at Glastonbury. She had an abortion last year. What a moment. pic.twitter.com/cKBNZdhhNr
— Dino Sofos (@dinosofos) June 24, 2022
Billie Eilish erklärte bei ihrem Glastonbury-Auftritt vor ihrem Song Your Power, dass dieser von Macht handle — und dass man immer daran denken müsse, diese nicht zu missbrauchen. „Heute ist ein wirklich sehr dunkler Tag für Frauen in den USA. Und ich sage das nur, weil ich es in diesem Moment nicht mehr ertragen kann, daran zu denken“, so Eilish. Joe Talbot von IDLES, die auch auf dem Festival spielten, widmeten den Song Mother „allen Müttern und jeder Frau und ihrem Recht zu entscheiden, ob sie eine Mutter sein will oder nicht“.
I’m absolutely terrified that this is where we are – that after so many decades of people fighting for women’s rights to their own bodies, today’s decision has stripped us of that. https://t.co/mwK561oxxl
— Taylor Swift (@taylorswift13) June 24, 2022
US-Superstar Taylor Swift teilte ein Statement von Michelle Obama zu den aktuellen Ereignissen — und schrieb: „Ich bin absolut entsetzt, dass wir an diesem Punkt angelangt sind – dass nach so vielen Jahrzehnten, in denen Menschen für die Rechte der Frauen auf ihren eigenen Körper gekämpft haben, uns die heutige Entscheidung diese Rechte genommen hat“
Rage Against The Machine spenden Geld an
Rage Against The Machine erklärten in einem Statement auf ihren Social-Media-Kanälen, 475 Dollar an Organisationen für reproduktive Rechte zu spenden. „Wir sind angeekelt von der Aufhebung von Roe V. Wade und die verheerenden Auswirkungen, die dies für Millionen von Menschen haben wird“, heißt es in dem Statement. „Wie die vielen Frauen, die ausgeklügelte Widerstandsbahnen organisiert haben, um diese Angriffe auf unsere kollektive reproduktive Freiheit zu bekämpfen, müssen wir weiterhin Widerstand leisten“, so die Band, die für ihr politisches Engagement bekannt ist.
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Ex-Guns-N’-Roses-Gitarrist Bumblefoot über „Chinese Democracy“: „Froh, Teil der Geschichte zu sein“
Mit Chinese Democracy veröffentlichten Guns N’ Roses 2008 ein Album, an das viele schon gar nicht mehr geglaubt hatten. Stichwort: Jahrelange Verspätung und zig Line-up-Wechsel. Nun sprach einer der beteiligten Musiker, Ex-GNR-Gitarrist Ron „Bumblefoot“ Thal, über das Album – und wie er es rückblickend sieht.
von Markus Brandstetter
Im Interview mit Dr. Music zeigt sich Thal (der von 2006 bis 2015 Mitglied der Band war) stolz auf das Werk: „Ich bin froh, dass ich Teil dieser Geschichte sein konnte. Es war ein tiefgründiges Album mit vielen Schichten. Man kann es ein paar Mal anhören und hört mehr, sogar Dinge, die man nicht bemerkt hat. Wie bei [einem großartigen] Film, wenn man ihn ein drittes Mal anschaut, ist es wie, ‚Oh, das habe ich gar nicht bemerkt.‘“
Bumblefoot über Arbeit mit Axl Rose
Auch über seinen Arbeitsprozess damals spricht er: „Die Musik war so gut wie fertig, und sie war so voll, und es gab so viel zu tun. Ich habe nur versucht, das zu finden, was am besten passen würde. Und da war [Produzent] Caram Costanzo da, er hat mich angeleitet und dafür gesorgt, dass ich etwas dazu beitragen konnte.“ Die meiste Zeit habe er zu zweit im Studio mit dem Prodizenten Caram Costanzo verbracht. Das finale Wort hätten W. Axl Rose und Costanzo gehabt: „Wir waren also zu zweit im Studio und haben einfach drauf los gespielt. Und dann gingen er und Axl das Material durch und entschieden, was funktioniert, was nicht, was sie behalten wollten und was im Hintergrund und was im Vordergrund sein sollte.“
Chinese Democracy wurde erstmals Ende der 1990er-Jahre angekündigt, effetiv dauerte es aber bis 2008, bis das Album tatsächlich erschien. Das Original-Line-up der kalifornischen Rockband war zu diesem Zeitpunkt bereits längst Geschichte, viel mehr arbeitete W. Axl Rose mit einer Reihe von Musikern zusammen. Als es 2008 erschien, waren die Kritiken gemischt. Viele lobten das Album für seine Vielschichtigkeit und seine Produktion, andere empfanden es als überproduziert und fanden, es sei die lange Wartezeit nicht wert gewesen.
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Zeitsprung: Am 23.11.2008 erscheint “Chinese Democracy” von Guns N’ Roses – endlich.
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Video: U2 spielen spektakuläre erste Show im MSG Sphere Las Vegas
Am Freitag war es endlich soweit: U2 spielten den ersten Auftritt ihrer Las-Vegas-Residency im atemberaubenden MSG Sphere. Wir haben Eindrücke von der Premiere.
von Björn Springorum
Nachdem Freitag erst die starke neue Single Atomic City erschien, ging es noch am selben Abend denkwürdig spektakulär zur Sache: U2 eröffneten die neue und schlichtweg vollkommen abgefahrene Konzerthalle MSG Sphere in Las Vegas. Bekanntlich steht dabei die Platte Achtung Baby im Vordergrund, doch der Star war eigentlich ein anderer: Eine Bühnenshow, die es besser, spektakulärer und visionärer derzeit nicht gibt. Eine Show, die alles zu bieten hat, was es derzeit an neuen Technologien und Innovationen im Livebereich gibt. Hier gibt es einen kleinen Eindruck:
Die 25 Konzerte sind längst ausverkauft
Über einen riesigen Bildschirm mit mehr als 250 Milliarden Pixeln, innen und außen die Halle umspannend, glitten unter anderem ein Sonnenaufgang in der Wüste, die glitzernde Skyline, die Tierarten Nevadas, ein Ozean und ein Feuerwerk um die Halle. Die Tontechnik ist nicht von dieser Welt, ist gestochen scharf, kristallklar, weder zu laut noch zu leise, und allein die schiere Größe der Halle ist einzigartig. In dieser schon jetzt ikonischen Kulisse spielten U2 Hits wie Elevation, Where The Streets Have No Name, With Or Without You und als Live-Premiere auch die neue Single Atomic City. Die Vertretung des erkrankten Schlagzeugers Larry Mullen, der Niederländer Bram van den Berg, wurde von Band uns Fans begeistert aufgenommen.
Abgefahren sieht auch die Bühne aus: Sie ist leer, fast komplett leer. Nur die Band, ihre Instrumente und kleine Monitorboxen. Ein weiteres surreales Element einer Show, die es in der Form noch nie gegeben hat. Bis Dezember finden insgesamt 25 Konzertabende vor jeweils knapp 19.000 Fans statt. Alle sind natürlich längst ausverkauft.
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Bruce Springsteen veröffentlicht neuen Song „Addicted To Romance“
Bruce Springsteen teilt einen neuen Song mit seinen Fans: Bei der klavierlastigen Ballade Addicted To Romance ist auch Springsteens Frau Patti Scialfa dabei.
von Markus Brandstetter
Der Song ist Teil des kommenden Films „She Came To Me“ – einer Romanze mit Anne Hathaway, Peter Dinklage und Marisa Tomei in den Hauptrollen. Für die Regisseurin des Films, Rebecca Miller, ist Springsteens Beitrag ein wahr gewordener Traum. „Ich liebe Bruce’ Musik wirklich”, so Miller zum US-Magazin Variety. „Für das Ende von She Came to Me wollten wir einen Originalsong… Ich hatte den geheimen Wunsch, dass es Bruce sein könnte, aber ich habe gezögert zu fragen, weil ich es für so unwahrscheinlich hielt. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen schüchtern“
Infos zu „Addicted To Romance“
Produziert wurde der Song von Ron Aniello und The-National-Musiker Bryce Dessner. Dessner war es auch, der die Regisseurin ermutigte, den „Boss“ anzufragen. „Er ermutigte mich zu fragen – er war sich sicher, dass Bruce den Film lieben würde”, so Miller. “Also bin ich auf ihn zugegangen. Bruce und [Scialfa] sahen sich den Film schließlich an, und zu meiner Freude fanden sie ihn beide toll! Bruce sagte, er würde sich ein paar Tage Zeit nehmen, um zu sehen, ob ihm etwas für einen Song einfiele. Wie durch ein Wunder war Addicted to Romance das Ergebnis. Er sagt, er sei durch den Film inspiriert worden, was für mich eine große Ehre ist“.
Hier könnt ihr den Song hören:
Springsteen musste vor kurzem alle 2023-Tourdaten auf nächstes Jahr verschieben. „Bruce Springsteen hat sich in den letzten Wochen kontinuierlich von seiner Magengeschwürerkrankung erholt und wird die Behandlung auf Anraten seines Arztes für den Rest des Jahres fortsetzen“, heißt es in einem offiziellen Statement. Alle Shows seien auf 2024 verschoben und finden an den ursprünglich geplanten Orten statt. Tickets behalten ihre Gültigkeit, können aber auch rückerstattet werden, heißt es in einem Statement.
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Zeitsprung: Am 4.6.1984 erscheint „Born In The U.S.A.“ von Bruce Springsteen.
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Zeitsprung: Am 21.4.1959 kommt Robert Smith von The Cure zur Welt.
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Herzschmerz, Todesfälle und der Wunsch nach Frieden: 20 Rockballaden für die Ewigkeit
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„Bohemian Rhapsody“: Die Geschichte des Klassikers, für den Queen alle Regeln brachen
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