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„What’s My Name“: Ringo Starrs Zwanzigste klingt zahm wie erwartet
Überraschungen darf man auf What’s My Name keine erwarten. Dafür einen seligen, entspannten Ringo Starr, der sich mal wieder eine Menge berühmter Freunde in sein Studio eingeladen hat.
von Björn Springorum
Es ist leicht, Ringo Starr zu kritisieren. Immer wurde er an den anderen drei Beatles gemessen, immer konnte dabei nur ein Urteil herauskommen: Nein, so genial wie John, Paul und George ist Ringo nicht. Die Band prägte er dennoch. Nicht so sehr wie Lennon/McCartney, aber auch deutlich mehr als gar nicht. Er schrieb Octopus’s Garden, sang With A Little Help From My Friends. Letzteres fast schon prophetisch: Bis heute lässt sich Starr gern Songs von all seinen Freunden und Weggefährten schreiben.
Bei den Beatles musste sich der Linkshänder mit dem leicht verschleppten Drum-Beat ganz unten in der Nahrungskette einfinden – ein Schicksal, das er mit vielen Schlagzeugern teilt, seiner Liebe zur Musik aber erstaunlicherweise nie geschadet hat. Mit What’s My Name veröffentlicht Starr nun sein 20. Soloalbum. Darauf macht er im Grunde auch nichts anderes als auf all seinen 19 Alben davor, beginnend beim programmatisch mit Sentimental Journey betitelten Debüt von 1970: leichte Kost, glatt produziert und versehen mit simplen Botschaften.
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Schöne Geste, gepackt in Watte
Ringo Starr macht Musik, weil er sein ganzes Leben nichts anderes gemacht hat. Warum also sollte er jetzt damit aufhören? Nächstes Jahr wird er 80, das allein sagt viel über sein neues Album aus: Es ist entspannt, ruhig und zahm, will natürlich auch gar nicht mehr sein. Der Titeltrack What’s My Name steht exemplarisch für das Album: Ja, da gibt es stampfende Drums, Rock-Riffs, zackiges Tempo und auch mal eine Mundharmonika. Wilder Rock’n’Roll ist dennoch anders, Ecken oder erkennbare Kanten gibt es nicht. Die will er aber eh nicht in seiner Musik haben.
Als emotionaler Höhepunkt wurde schon im Vorfeld Grow Old With Me angekündigt, ein alter Song von John Lennon, zu dem sich Starr auch Paul McCartney ins Studio eingeladen hat. Derart schunkelig und schlageresk hat Lennon die Nummer dann aber wahrscheinlich doch nicht konzipiert. Sei’s drum: Es ist eine schöne Geste, wenn auch gepackt in reichlich Watte.
Vertonte Dankbarkeit
Butterfahrtgefühle hin oder her: In Sachen Besetzung können nicht viele Platten mit What’s My Name mithalten: Mit Steve Lukather (Toto) hat er Magic geschrieben, Joe Walsh (Eagles) ist ebenso mit von der Partie wie Dave Stewart von den Eurythmics. Sie spielen und singen zusammen harmlose, nette Songs wie Life Is Good, Thank God For The Music oder Send Love Spread Peace. Damit wird keine Welt mehr verändert, damit wird niemand mehr aufgerüttelt. Das will Ringo Starr auch gar nicht. Er will einfach bei sich in seinem Studio mitten im sonnigen Kalifornien sitzen und mit alten Freunden Musik machen.
Er singt Songs über die Schönheit des Lebens, über den Weltfrieden und darüber, einfach mal den Moment zu genießen. Nichts Politisches, nichts Gesellschaftskritisches. Aber das ist vollkommen in Ordnung und auf sentimentale Weise rührend. Allemal ist so ein Alterswerk besser als zum griesgrämigen Rentner zu mutieren, der früher alles besser fand. Mehr noch: Irgendwie wirkt Ringo Starr auf What’s my Name befreiter und zufriedener als er das bei den Beatles jemals war. Er ist dankbar für sein Leben und dafür, immer noch Musik machen zu können. Mit fast 80. Auch eine Möglichkeit, Frieden mit der Vergangenheit zu schließen.
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50 Jahre „Ring Ring“: ABBAs Debüt wird mit Vinyl-Sondereditionen gefeiert
Vor einem halben Jahrhundert begann in Schweden eine der erstaunlichsten Popkarrieren der Welt: Zum 50. Jahrestag des ABBA-Debüts Ring Ring gibt es die Platte exklusiv in umwerfenden Vinyl-Editionen.
von Björn Springorum
Hier könnt ihr Ring Ring hören:
Das erste Album ist ja immer etwas ganz besonderes. Da machen ABBA keine Ausnahme: Mit Ring Ring nahmen die Schweden 1973 erstmals mit in ihre Welt, gaben einen ersten Vorgeschmack auf das, was ein Jahr später nach dem Eurovision-Sieg mit der Band passieren sollte. Am 26. März 1973 erreichte der Einstand die schwedischen Plattenläden – und wurde dann dank Songs wie ihrer allerersten Single People Need Love oder He Is Your Brother zum Soundtrack des Frühlings. Mit dem Titelsong, so könnte man sogar sagen, kam der typische ABBA-Sound mit den mehrstimmigen Vocals in unsere Welt. Was ein Glück!
Die Geburt von ABBA
50 Jahre später sind ABBA längst Legende. Das muss natürlich gefeiert werden – mit gleich mehreren exklusiven und limitierten Vinyl-Sondereditionen, die man ab sofort auch bei uns im Shop vorbestellen kann. Die Editionen erscheinen am 19. Mai 2023.
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Neben einer Doppel-LP mit 45 RPM, neu gemastert in den Abbey Road Studios und verpackt im Gatefold mit Echtheitszertifikat gibt es weitere besondere Schmankerl für die ABBA-Sammlung: Eine Fünffach-Box mit 7-Inch-Singles sowie die fünf Singles als separate 7-Inch, bestückt mit folgenden Songs:
- He Is Your Brother / Santa Rosa
- People Need Love / Merry-Go-Round
- Ring Ring (English) / She’s My Kind of Girl
- Ring Ring (Swedish), Åh, vilka tider
- Love Isn’t Easy (But It Sure Is Hard Enough / I Am Just A Girl
Ein echtes Juwel für die Kollektion und ein würdiges Geburtstagsfest für dieses längst legendäre Album, auf dem ABBA noch als Björn & Benny, Agnetha & Frida in Erscheinung traten. Erst nach dem großen Erfolg ihres Debüts wurde aus den bislang als separate Duos agierenden Menschen die unsterbliche Band ABBA.
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„Under Attack“: Vor 40 Jahren erscheint die (vorerst) letzte ABBA-Single
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Def Leppard: Neues Album mit dem Royal Philharmonic Orchestra
2023 scheint ein weiteres Def-Leppard-Jahr zu werden. Nicht nur, dass die britischen Hardrock-Legenden nach wie vor mit ihren Kollegen Mötley Crüe um den Globus touren. Nein, „Def Lep“ bringen dieses Jahr auch noch eine neue Platte raus — gemeinsam mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra.
von Timon Menge
Def Leppard und ein Orchester? Zugegeben, das klingt erstmal abenteuerlich. Doch der Vorab-Single Animal nach zu urteilen machen die Briten auf Drastic Symphonies eine wichtige Sache richtig: Sie überladen ihren Sound nicht. Wo Rockbands in der Zusammenarbeit mit Klassik-Ensembles häufig Gefahr laufen, zwei ausdrucksstarke Musik-Genres übereinander zu schichten, sodass am Ende eine unangenehme „Wall Of Sound“ entsteht, halten sich Def Leppard bewusst zurück und lassen das Royal Philharmonic Orchestra das Beste aus ihren Kompositionen herauskitzeln.
Gitarrist Phil Collen bestätigt die songdienliche Herangehensweise: „Als das Angebot kam, ein Album mit dem Royal Philharmonic Orchestra aufzunehmen, fühlten wir uns geehrt. Wir wollten aber nicht einfach nur das Orchester über unsere bisherigen Aufnahmen klatschen. Wir haben uns dazu entschieden, etwas ganz Besonderes zu erschaffen — etwas Klassisches, aber auf eine brandneue Art und Weise, sodass es im Kontext von Drastic Symphonies funktioniert. Wir haben neue Parts eingespielt, bestehende Sounds neu abgemischt und Instrumente rausgenommen, um dem Orchester Raum zum Atmen zu geben — also buchstäblich ein neues Album eingespielt.“
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Das neue Def-Leppard-Album Drastic Symphonies: ein Herzensprojekt
Def-Leppard-Sänger Joe Elliott kommentiert Drastic Symphonies folgendermaßen: „Def Leppard fanden es schon immer toll, aus allzu vorhersehbaren Pfaden auszubrechen — wie zum Beispiel bei unseren Arbeiten mit Tim McGraw, Taylor Swift und Alison Krauss. Als wir das Angebot bekamen, einige Songs aus unserem Backkatalog mit dem Royal Philharmonic Orchestra neuzugestalten, haben wir uns sofort darauf gestürzt.“ Ihm sei bewusst, dass Def Leppard nicht die erste Band sei, die mit einem Orchester spiele, doch er und seine Mitmusiker hätten einfach nicht widerstehen können.
Erscheinen soll Drastic Symphonies am 19. Mai 2023. Auf diese Songs im klassischen Gewand dürft ihr euch freuen:
- Turn To Dust
- Paper Sun
- Animal
- Pour Some Sugar on Me (Stripped Version)
- Hysteria
- Love Bites
- Goodbye For Good This Time
- Love
- Gods Of War
- Angels (Can’t Help You Now)
- Bringin’ On The Heartbreak
- Switch 625
- Too Late For Love
- When Love & Hate Collide
- Kings Of The World
- Have You Ever Needed Someone So Bad (Bonus auf Vinyl- und Atmos-Version)
Wer Def Leppard (und Mötley Crüe) live sehen möchte, hat dieses Jahr gleich dreimal die Möglichkeit dazu:
- Mai 2023 Mönchengladbach, SparkassenPark
- Mai 2023 München, Königsplatz
- Juni 2023 Hannover, Expo Plaza
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Zeitsprung: Am 1.8.1959 kommt Joe Elliott von Def Leppard zur Welt.
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Rush: „Signals“ erscheint als Super Deluxe Edition
Das Album Signals der Prog-Götter Rush feiert (mit ein wenig Verspätung) seinen 40. Geburtstag. Diesen Ehrentag begeht die Band mit einer Super Deluxe Edition, die es so richtig in sich hat.
Signals ist das neunte Studioalbum von Geddy Lee, Alex Lifeson und Neil Peart. Es erschien am 9. September 1982 und gilt längst als Klassiker. Das Album entstand teilweise auf der Tour zum Vorgänger Moving Pictures. Rush nutzen die Soundcheck-Zeit, um an neuem Material zu arbeiten. Herausgekommen sind dabei acht grandiose Tracks — begonnen mit dem Opener Subdivisions bis hin zum finalen Song Countdown.
Hier könnt ihr euch Signals anhören:
Alex Lifeson über Signals
„Nach dem Erfolg von Moving Pictures hätten wir alles machen können, was wir wollten”, erklärte Lifeson in einem Interview mit Louder Sound, und ergänzte: „In der Welt von Rush bedeutet das normalerweise, dass es Zeit ist, sich zu verändern.“ Lifeson sieht Signals als wesentliches Album der Bandgeschichte an, deutet aber auch auf den schweren Entstehungsprozess hin: “Ich stimme mit dem Konsens überein, dass Signals zu unseren wichtigsten und interessantesten Platten gehört. Aber aus offensichtlichen Gründen habe ich gemischte Erinnerungen an diese Platte“.
Signals: Details zur Super Deluxe Edition
Die Super Deluxe Edition von Signals kommt mit einem brandneuen Hugh Syme-Cover. Zu hören bekommt man den Remaster aus dem Jahr 2015, das erstmals auf CD erscheint. Vinyl-Aficionados kommen ganz besonderes auf ihre Kosten: Zum ersten Mal wurde Signals mit halber Geschwindigkeit über DMM geschnitten und auf 180g schwarzes Vinyl gepresst.
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Ebenfalls enthalten ist eine Blu-ray-Audio-Disc mit neuen Dolby Atmos- und 5.1-Surround-Mixes von Richard Chycki, das 48kHz-24-Bit-Stereo-Remaster von 2015, neue animierte Visualizer für jeden Song und zwei Bonus-Musikvideos für Subdivisions und Countdown. Damit nicht genug: Abgerundet wird das Package von einem 40-seitigen Hardcover-Buch mit Illustrationen, Original-Bandfotos und mehr. Zusätzlich zur Deluxe Edition erscheint auch eine Picture-Disc
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