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Popkultur

10 Songs, die jeder Beatles-Fan kennen muss

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An manchen Aufgaben kann man nur scheitern. Die zehn besten Songs der vermutlich besten Band aller Zeiten? Unmöglich. Wir haben es trotzdem gemacht. Ein bisschen subjektiv, ein bisschen objektiv, aber mit dem reinen Gewissen, dass man eigentlich doch nichts falsch machen kann. Denn fast jeder Beatles-Song ist makellos.

Hört euch hier 10 Songs, die jeder Beatles-Fan kennen muss an:

Ein paar Klassiker haben wir bewusst übergangen, ein paar unscheinbare Songs bewusst ins Rampenlicht gerückt. Hier ist das Ergebnis:

1. I Want To Hold Your Hand (1963)

Nur ein Wort: Beatlemania. In Europa waren die Beatles schon nach kürzester Zeit zur Sensation geworden, aber der amerikanische Markt blieb ihnen – wie allen britischen Bands bisher – verschlossen. I Want To Hold Your Hand änderte das, wurde der erste amerikanische Nummer-eins-Hit der Beatles und brachte nun auch Millionen Kids auf der anderen Seite des großen Teichs um den Verstand. Aber auch Kollegen wie Dylan schätzen die Beatles, besonders für Lennon und McCartneys Songwriting – I Want To Hold Your Hand ist da nahe an der Perfektion.

2. I Saw Her Standing There (1963)

Eine weitere Perle des jungen Lennon-McCartney-Songwriter-Teams (obwohl Paul hier den Löwenanteil hat) und übrigens die B-Seite der Single I Want To Hold Your Hand. Der Song war eine wichtige Nummer der frühen Live-Shows der Beatles, und wurde deshalb auch zum Eröffnungstitel ihres Debütalbums Please Please Me gemacht. Die Bassline hat Paul McCartney von Chuck Berry gemopst, aber genau solche Verbindungen machen ja den Zauber dieser fantastischen frühen Rock’n’Roll-Nummern aus.

3. Norwegian Wood (The Bird Has Flown) (1965)

Spätestens auf Rubber Soul schlugen die Beatles bekanntlich neue Wege ein. Norwegian Wood ist ein tolles Beispiel für ein introvertierteres, nachdenklicheres Songwriting, aber auch für neue Klänge im Beatles-Kosmos: George Harrison spielte hier zum ersten Mal Sitar auf einem Song – noch nicht ganz so raffiniert und ausgereift wie später, aber es passt wunderbar zu Lennons kryptischer Beschreibung einer heimlichen Affäre.

4. Tomorrow Never Knows (1966)

Der letzte Song von Revolver ist der psychedelische Höhepunkt des Albums. Tomorrow Never Knows ist John Lennons ganz persönliche LSD-Hymne, aber auch ein Meisterwerk der modernen Popmusik: Rückwärts abgespielte Tonbandschleifen-Effekte, eine heftige Bearbeitung von Lennons Stimme und ein fast mystischer Drum-Sound machen den Song zu einem experimentellen Highlight, ohne seine Eingängigkeit zu opfern. Tomorrow Never Knows gilt außerdem als einer der Startpunkte der Sampling-Technik im Pop.

5. A Day In The Life (1967)

Für viele repräsentiert dieser Song die Beatles auf ihrem absoluten Höhepunkt. Es ist der Schlusspunkt von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, dem vielleicht wichtigsten Beatles-Album und einem der größten der Musikgeschichte – die Aufnahme- und Produktionstechniken waren ihrer Zeit unglaublich weit voraus. A Day In The Life ist einerseits so intim, andererseits so orchestral aufbrausend, textlich so unschuldig und gleichzeitig überirdisch. Besser geht es kaum.

6. Strawberry Fields Forever (1967)

Oder doch? Strawberry Fields Forever, Lennons Quasi-Hymne auf seine Kindheit in Liverpool, hätte eigentlich zusammen mit Penny Lane von Paul McCartney auf Sgt. Pepper erscheinen sollen. Daraus wurde leider wegen damaliger Veröffentlichungspraktiken nichts. Jammerschade, denn dieses Psychedelic-Pop-Lehrstück hätte dieses eh schon perfekte Album um einen weiteren Höhepunkt bereichert.

7. Lucy In The Sky With Diamonds (1967)

Einer noch aus der Sgt. Pepper-Abteilung, weil es gerade so schön ist. Lennon hat immer bestritten, dass es sich bei diesem Titel um eine Abkürzung für „LSD“ handelt – und wieso sollte man ihm das nicht glauben, wo doch Drogenerfahrungen ansonsten immer sehr offen thematisiert wurden? Wie dem auch sei: Der Song ist ein lyrisches Meisterwerk, voller Wortspiele, Metaphern und Sprachbilder. Das passt: Alice im Wunderland war laut Lennon eine große Inspiration für die Lyrics dieses absolut ikonischen Beatles-Songs.

8. Revolution (1968)

Die Beatles waren immer ausgesprochen politisch engagiert, doch Revolution war ihr erster explizit politischer Song. Es gibt noch andere Versionen, Revolution 1 und Revolution 9, aber diese hier, mit ihren verzerrten E-Gitarren, ist die vielleicht rockigste Nummer, die die Beatles je aufgenommen haben. Lennon macht seine Meinung zu politischen Umstürzen hier mehr als deutlich: „We all want to change the world / But when you talk about destruction / Don’t you know that you can count me out.“ Revolution? Ja, aber nur, wenn man eine vernünftige Vision für die Zukunft hat.

9. Happiness Is A Warm Gun (1968)

Selbst John Lennon empfand Happiness Is A Warm Gun vom Weißen Album als einen seiner besten Songs. Trotz einer Länge von nicht mal drei Minuten wirkt der Song wie eine kleine Reise durch die damalige Rock-Geschichte – die letzte Passage mit ihren auffälligen Doo-Wop-Akkorden war von Lennon tatsächlich als „50s-Rock&Roll-Satire“ gedacht. Happiness mag für viele ein unscheinbarer Song sein, aber wenn man genau hinhört (was man bei den Beatles immer tun sollte), dann merkt man sofort, wie viele komplexe Details da ineinandergreifen.

10. Something

Lennon und McCartney waren als Songwriter nicht zu übertreffen, doch auch George Harrison gelang hier und da ein großer Moment. Something war vielleicht sein größter zu Beatles-Zeiten – Paul und John waren begeistert, alle waren glücklich, dass auch George sich mal zutraute, eine große Nummer zu schreiben. Nach Yesterday (ja, der müsste wohl auch in eine solche Top Ten) ist Something der am meisten gecoverte Beatles-Song überhaupt. Ray Charles sang ihn beispielsweise. Und Frank Sinatra nannte ihn den „größten Lovesong der letzten 50 Jahre“. Wie könnten wir da widersprechen?

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