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Popkultur

10 Songs, die jeder Punk-Fan kennen muss

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Punk’s not dead? Naja, ein bisschen schon. Seine wirklich große Zeit hatte Punk als Idee und Genre in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren. Das soll zwar nicht heißen, dass es später keinen großartigen Punkrock mehr gab. Doch entweder entstanden dabei neue Stile wie Grunge und Post-Hardcore oder man huldigte dem klassischen Sound von früher. Darum soll es hier vor allem gehen: Klassiker, Hits und einflussreiche Bands, die Punkrock prägten und ihm neue Impulse gaben.


Hört euch hier alle Songs, die jeder Punk-Fan kennen muss in einer Playlist an und lest weiter:


1. The Damned – New Rose


The Damned stehen meistens im Schatten der Sex Pistols und The Clash, doch die Londoner gehörten zu den ersten und einflussreichsten britischen Punk-Bands. In drei Punkten waren sie ihren Kollegen voraus: Mit New Rose veröffentlichten sie im Oktober 1976 die erste reinrassige britische Punk-Single (einen Monat vor Anarchy In The U.K.), mit Damned Damned Damned folgte im Februar 1977 das erste britische Punk-Album, und The Damned sollten auch die erste britische Punk-Gruppe sein, die auf US-Tour ging.


2. Sex Pistols – My Way

Diese Cover-Version von Frank Sinatras Klassiker ist vielleicht die ultimative Punk-Hymne. Na gut, das sind fast alle Songs der Sex Pistols. Trotzdem passt hier alles wunderbar zusammen: Sid Viscious singt das Lied, aufgenommen 1978 ungefähr ein Jahr vor seinem Tod. Der Text könnte nicht besser zu Viscious und den Sex Pistols passen, egal ob man ihn ernst oder ironisch nimmt. Es heißt, dass Sid Viscious bei den Aufnahmen den Original-Text nicht ganz parat hatte und ihn deshalb mit ein paar eigenen Formulierungen und Schimpfwörtern ergänzte. Ein herrlicher, kaputter Rock&Roll-Moment.


3. X-Ray Spex – I Am A Poseur

Auch die X-Ray Spex gehören zu den frühen und wichtigen englischen Punk-Bands, die gerne vergessen werden. Dabei ist ihr Debütalbum Germfree Adolescents (1978) eines der besten klassischen Punk-Alben aller Zeiten. Frontfrau Poly Styrene machte sehr früh klar, dass Punk keine reine Jungsangelegenheit ist, und das Energielevel ihres Gesang auf Hits wie I Am A Poseur konnten auch nur wenige ihrer männlichen Kollegen erreichen. Ein Markenzeichen der X-Ray Spex war auch das Saxophon, womit sie schon früh den Weg für New Wave ebneten, heraus aus der übersimplen Rock-Sackgasse.


4. Fehlfarben – Gottseidank nicht England

Die Experten unter euch werden jetzt wahrscheinlich die Augenbrauen hochziehen – Fehlfarben, die sind doch NDW, oder New Wave, auf jeden Fall Post-Punk. Ihr habt ja recht. Doch für uns sind die Fehlfarben auch der absolute Höhepunkt der Düsseldorfer Punk-Szene, aus der heraus die Band um Peter Hain ja entstand. Und gerade ein Song wie Gottseidank nicht England ist sowohl dem Sound wie auch dem Inhalt nach noch total Punk. Der Einfluss der Fehlfarben und ihres Meisterwerks Monarchie Und Alltag (1980) auf nachfolgende deutsche Rockbands, nicht zuletzt die Toten Hosen, ist riesengroß.


5. Dead Kennedys – California Über Alles

Ab in die USA: Die Stooges und Ramones als wichtige Vorreiter seien hier ehrenhalber erwähnt, doch die Dead Kennedys waren eine der ersten durch und durch radikalpolitischen Punk-Bands der Vereinigten Staaten. California Über Alles weckt Erinnerungen an God Save The Queen, doch hier wirkt alles einfach ein bisschen ernster, ambitionierter und verbissener. No future klang selten so finster.


6. The Misfits – Attitude

Bis heute geht es im Punk vor allem um zwei Dinge: Politik und Spaß. Die Misfits gehören definitiv zur zweiten Fraktion, aber statt Dosenbier-Blödelei lieferten sie ein kleines bisschen Horrorshow. Besonders die originalen Misfits mit Glen Danzig am Mikrofon sind legendär und haben haufenweise Hymnen wie Attitude veröffentlicht. Sogar Bands wie Metallica haben die Songs der Misfits gecovert und ihnen damit Tribut gezollt.


7. Minor Threat – Straight Edge

Und wir werden wieder politisch. Auch Minor Threat müssen wir als eine der einflussreichsten amerikanischen Punk-Bands der 1980er-Jahre ankündigen. Die Gruppe um Ian MacKaye war nicht nur Mittelpunkt der florierenden Hardcore-Szene in Washington, D.C., sondern gab mit diesem Song auch der Straight-Edge-Bewegung ihren Namen – eine völlig neue Einstellung im ansonsten selbstzerstörerischen und verschwenderischen Punk. Nachdem sich Minor Threat 1983 auflösten, gründete MacKaye eine weitere wichtige Hardcore-Band, nämlich Fugazi.


8. Bad Brains – Banned In D.C.

Nur echte Punk-Experten werden mit den Bad Brains vertraut sein. Die afroamerikanische Band stammt ebenfalls aus Washington und kreuzte Hardcore mit Funk, Reggae und Heavy Metal. Die Bad Brains hatten allerdings keine Rockstar-Ambitionen, sondern waren politisch denkende und handelnde Punks durch und durch. Klassiker wie Banned In D.C. klingen deshalb auch nicht nach einem künstlichen Stilmix wie bei anderen Bands der späten 1980er, sondern nach ganz klassischer raw power.


9. Bikini Kill – Rebel Girl

Wir machen einen kleinen Zeitsprung in die 1990er-Jahre: Parallel zum großen Erfolg von Grunge formierte sich eine neue weibliche Punk-Bewegung, die Riot Grrrls. Bikini Kill waren die Ikonen dieser Szene und inspirieren bis heute junge Frauen, ebenfalls ihr eigenes Ding durchzuziehen. Rebel Girl vom Album Pussy Whipped (1994) ist ein verdammter Klassiker. Während die Herren damals schon echte Starallüren entwickelten, erinnerten Bands wie Bikini Kill alle daran, worum es im Punk eigentlich geht.


10. Rise Against – Give It All

Wie siehts eigentlich heute aus im Punk? Die Lage ist unübersichtlich, sagen wir es mal so. Aber keineswegs schlecht – alte Helden, junge Talente, neue Wege, man kann sich nicht beschweren. Rise Against ist eine Band, die seit einigen Jahren beständig hervorragendes Material liefert, irgendwo zwischen klassischem US-Hardcore und melodischen Rock-Spielarten. Gegen eine gute Hookline ist einfach nichts einzuwenden.


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