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Popkultur

10 Songs, die die Rockmusik verändert haben – Teil 2

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Manche Songs sind wichtiger als andere. Sie haben die Grenzen des Machbaren und Vorstellbaren im Rock verschoben. Das mussten nicht immer die großen Hits sein, die Verkaufsschlager und die Nummern, die jede*r kennt. Manchmal verstecken sich diese Songs zwischen den Rillen. Manchmal sind sie aber auch unvergesslich. Wir haben uns auf die Suche nach diesen Songs gemacht, die die Rockmusik entscheidend beeinflusst haben – dieses Mal in den 1970er- und 1980er-Jahren.

1. Black Sabbath – Children Of The Grave (1971)

Am Übergang von den 1960ern zu den 1970ern wurde Heavy Metal geboren. Es war ein schleichender Prozess, in dem Hard- und Blues-Rock immer härter und spezieller wurden. Aber wenn man so zurückblickt, waren Black Sabbath von Anfang an die ultimative Metal-Band. Allerspätestens auf ihrem dritten Album Master Of Reality war dieser neue Sound vollkommen. Children Of The Grave ist so eine Nummer, die vieles vorwegnahm, was in den kommenden 20 Jahren zum Metal-Standard wurde.

2. Genesis – Supper’s Ready (1972)

Eine andere große Strömung der 1970er war Progressive Rock. Ausufernd, experimentell, hochkomplex – Prog-Rock war eine harte Ohrfeige für alle, die Rock als anspruchslosen Kinderkram abtaten. Expert*innen wissen natürlich auch, welche Bands diese Revolution als erste vorangetrieben haben: Pink Floyd, King Crimson, Yes, ELP und nicht zuletzt Genesis. Anfang der 1970er noch mit Peter Gabriel als Frontmann (und Phil Collins am Schlagzeug), veröffentlichten Genesis ein paar absolute Prog-Klassiker wie Selling England By The Pound oder The Lamb Lies Down On Broadway. Vielleicht ihr größtes Meisterwerk, ein Musterbeispiel für Prog auf seinem Höhepunkt, ist das 23-minütige Supper’s Ready vom Album Foxtrot (1972). Ein irrer, wunderschöner Trip.

3. David Bowie – Ziggy Stardust (1972)

Und noch ein Stil beherrschte den Rock der 1970er: Glam! Bowie hat den Glam-Rock natürlich nicht erfunden, aber unglaublich populär gemacht. In seiner Ziggy-Stardust-Inkarnation wurde er zu einer so verrucht-anbetungswürdigen Ikone, dass er fast alleine eine große androgyne Glam-Welle unter den Kids lostrat. Bowie war eben ein begnadeter Songwriter, aber auch ein cleverer Performer. Ziggy Stardust ist ein absoluter Meilenstein der Rockmusik.

4. Queen – Bohemian Rhapsody (1975)

Queens erster Nummer-Eins-Hit findet ebenfalls irgendwo zwischen Prog- und Glam-Rock statt, konnte aber mit seiner gewaltigen Expressivität weit über diese Kategorien hinauswachsen. Bands wie Yes haben die musikalischen Möglichkeiten eines Rocksongs auf die Spitze getrieben, vielleicht sogar übertrieben. Aber Freddie Mercury und Queen haben mit Bohemian Rapsody gezeigt, wieviel Herz, wieviel Leidenschaft und wieviel Theater in einem einzigen Song stecken können. Keine Frage: Auch musikalisch ist Bohemian Rapsody ein Geniestreich. Aber vor allem ist es ein Maßstab dafür, wie kreativ und ausdrucksstark Rock sein kann.

5. Sex Pistols – Anarchy In The UK (1977)

Ganz schön viel passiert in den 1970ern, was? Im Jahr 1977 fand die ultimative Revolution statt: Punk beerdigte die Rockmusik und lies sie gleichzeitig auferstehen. Die Sex Pistols waren nicht die erste, nicht die beste und schon gar nicht die gehaltvollste Punkband, aber sie hatten die Bombenwirkung, die notwendig war. Die Sex Pistols sind eine Art Nullpunkt in der Rockmusik. Danach war alles anders. Und wenn man Anarchy In The UK heute hört, kann man sich das sehr gut vorstellen.

6. The Clash – Guns Of Brixton (1979)

The Clash sind neben den Pistols die andere wichtige britische Punk-Band der ersten Stunde. Die Sex Pistols verglühten relativ schnell, aber The Clash wollten mehr: Mit ihrem legendären Album London Calling läuteten sie quasi schon die nächste Trendwende ein. Es ging um mehr als zwei schnelle, rotzige Akkorde. Reggae, Soul und andere Stile tauchten plötzlich im Punk-Kontext auf und öffneten allen Willigen die Augen: Es ist nicht vorbei, sondern es geht gerade erst los.

7. Motörhead – Ace Of Spades (1980)

Fans streiten noch heute: Sind Motörhead eine Punk-Band? Eine Metal-Band? Oder spielen sie einfach nur guten alten Rock’n’Roll mit ordentlicher Kante? Alles ist richtig. Motörhead waren eine der ersten Bands, die alle Stärken von Heavy Metal und Punkrock zusammenführten. Ace Of Spades ist ein Klassiker, oft gehört, aber kein bisschen ausgeleiert. Für das Jahr 1980 war er visionär. Solche Nummern machen Motörhead zu den direkten Vorfahren aller nachfolgenden Metal-Bands im Rausch der Geschwindigkeit.

8. Black Flag – Rise Above (1981)

Stichwort Geschwindigkeit: Punk entwickelte sich in den USA sehr anders als etwa in Großbritannien. Man kann mit gutem Gewissen behaupten, dass Black Flag die erste und einflussreichste US-Hardcore-Band war. Es war die amerikanische Version von Never Mind The Bollocks, nur dass es bei Black Flag statt No Future eben Rise Above hieß. Mit ihrem gnadenlosen Sound stehen Black Flag am Anfang einer langen Alternative-Tradition in den USA.

9. Run-DMC feat. Aerosmith – Walk This Way (1986)

Huch, ein Hip-Hop-Track? Mehr oder weniger. Neben den Beastie Boys machten Run-DMC mit dieser Nummer den Rap-Rock-Crossover populär. Und der sollte ja bis zum Nu-Metal der Jahrtausendwende in den kommenden Jahren noch ziemlich aufblühen. Natürlich muss man es auch Aerosmith anrechnen, dass sie für diese Kollaboration bereit waren und keine Berührungsängste hatten.

10. Sonic Youth – Teenage Riot (1988)

Sonic Youth waren nie stadionfüllende Rockstars. In dieser Liste sind sie definitiv die introvertierten, blassen Stubenhocker*innen. Aber sie stehen in einer Reihe mit Velvet Underground, den Ramones oder Nirvana. Kaum auszumalen, wie viele neue Bands wegen Sonic Youth gegründet wurden. Kurt Cobain war zum Beispiel Fan, und Nirvana spielten eines ihrer ersten großen Konzerte als Vorband von Sonic Youth. Aber das nur am Rande. In Sachen Noise- und Indie-Rock leisteten Sonic Youth Pionierarbeit. Und ihr Album Daydream Nation mit Songs wie Teenage Riot lässt wohl noch heute viele Kids zur Gitarre greifen.

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