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Popkultur

Eine Mini-Tour durch China, ein Auftritt mit Queen und eins der teuersten Musikvideos aller Zeiten: 5 Anekdoten, die nur aus dem Leben von George Michael stammen können

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George Michael HEADER
Foto: Christopher Pillitz/Getty Images

Seine Strahlkraft als einer der größten Popstars aller Zeiten leuchtet auch Jahre nach seinem Tod weiter. Diese fünf Geschichten aus George Michaels Leben geben einen Einblick in die bewegte Karriere des britischen Sängers. Mit dabei: Konzerte in China, ein echt teurer Videoclip und gleich zwei Geschichten, die mit dem Londoner Wembley-Stadion zu tun haben.

von Timon Menge

Hier könnt ihr euch einige der besten Songs von George Michael anhören:

1. Als Wham! im April 1985 als erster westlicher Pop-Act in China auftraten.

Mitte der Achtziger treffen durch Zufall zwei Phänomene aufeinander. China öffnet sich nach der Kulturrevolution erstmals für den Rest der Welt; und im „Westen“ zählen Wham! zu den größten aller Popstars. Genau dort setzt Wham!-Manager Simon Napier-Bell an, als er einige Entscheider in China davon überzeugen kann, dass sie ein Wham!-Konzert veranstalten müssen, um in der Welt besser dazustehen. Das Pop-Duo erhält den Zuschlag und spielt zwei Konzerte: eins in Peking und eins in Guangzhou. Zwar werden die meisten Tickets an chinesische Regierungsangestellte verteilt, doch auch ein paar Teenager landen über Umwege im Publikum. „Niemand hatte zuvor etwas vergleichbares gesehen“, erinnert sich Kan Lijun, die das Event damals als Moderatorin begleitet und heute eine berühmte chinesische TV-Persönlichkeit ist. „Die Sänger haben sich sehr viel bewegt und es war sehr laut. Wir waren damals an Menschen gewöhnt, die während ihrer Performance still auf der Bühne stehen.“ Wham! müssen für China ein Kulturschock gewesen sein.

2. Als George Michael 1987 mit I Want Your Sex einen kleinen Skandal auslöste.

Als George Michael am 30. Oktober 1987 sein erstes Solo-Album Faith veröffentlicht, sind Großbritannien und die Vereinigten Staaten noch ein bisschen konservativer als heute. So eckt der Sänger mit seiner Single I Want Your Sex gehörig an, was dazu führt, dass zahlreiche Radiosender die Nummer aus dem Programm streichen. Der Grund: der „sexuell suggestive Text“. Was an Zeilen wie „Have sex with me“ suggestiv ist, wissen die Damen und Herren vom Radio vermutlich selbst nicht. Immerhin: MTV zeigt den Clip zu dem Song, allerdings erst in der Nacht. Im Radio landet das Stück später auch noch: in einer Version namens I Want Your Love. Heute kann man über solche Kleinkariertheiten zum Glück lachen.

3. Als George Michael 1992 mit Queen auf der Bühne stand und einen Song sang, den er als Jugendlicher im Londoner Underground zum Besten gegeben hatte.

Wer schon einmal in der britischen Hauptstadt war, kennt die Musiker*innen, die in den verworrenen Gängen der Londoner U-Bahn stehen und die Bahnpassagiere mit ihrer Straßenmusik beschallen. Zu jenen Künstler*innen gehört in den zarten Anfängen seiner Karriere auch George Michael. Sein Repertoire umfasst damals zum Beispiel den Queen-Song 39, der für die britische Rockband erstaunlich Country- und Folk-lastig klingt. Jahre später steht George Michael am 20. April 1992 mit Queen auf der Bühne und darf das Stück im Rahmen des Freddie Mercury Tribute-Konzerts für das prall gefüllte Wembley-Stadion singen. Da dürfte sich für ihn ein großer Kreis geschlossen haben.

4. Als George Michael 2002 eins der teuersten Musikvideos aller Zeiten schuf.

Mit Freeek! gelingt George Michael im Jahr 2002 seine erste deutsche Top-Ten-Single seit 1987. Das dürfte auch am aufwändigen Video zu dem Song liegen, in dem ein Zukunftsszenario zu sehen ist, das an Sci-Fi-Filme wie Blade Runner und Das fünfte Element erinnert. Die Regie des Clips übernimmt seinerzeit Joseph Kahn, der im Lauf seiner Karriere mit so ziemlich allen Größen der Popwelt zusammengearbeitet hat. (Dazu zählt auch Janet Jackson, in deren Video zu Doesn’t Really Matter bereits einige der Effekte zu sehen sind, die Kahn für den Clip zu Freeek! verwendet.) Die Produktion des Freeek!-Videos kostet etwa zwei Millionen US-Dollar, womit der Clip einen der ersten 20 Plätze der teuersten Musikvideos aller Zeiten belegt.

5. Als George Michael 2007 als erster Musiker im frisch renovierten Wembley-Stadion auftreten durfte.

Unsere letzte Anekdote führt uns noch einmal ins altehrwürdige Wembley-Stadion, zu dem George Michael eine ganz besondere Bindung hatte. So darf er am 9. Juni 2007 als erster Musiker in dem frisch renovierten Fußballtempel auftreten; gleich zweimal hintereinander verkauft er das Stadion mit mehr als 80.000 Plätzen aus. Eigentlich hat er Sophie Ellis Bextor als Support-Act dabei, doch für die beiden Wembley-Shows muss die englische Sängerin pausieren, damit Michael auch wirklich der erste Musiker ist, der die Sportstätte einweiht. Von den Gängen der Londoner U-Bahn ins ausverkaufte Wembley-Stadion — eine schöne Geschichte, oder?

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