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Popkultur

Zurückgespult: Die 8 teuersten Rock-Musikvideos aller Zeiten

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November Rain
Foto: Screenshot „November Rain“

Als am 1. August 1981 der Sender MTV startet, verändert sich die Musikwelt für immer. Unser aller Lieblingsbands werden noch sichtbarer, als sie es durch Formate wie Beat-Club und Top Of The Pops ohnehin schon sind, Musikvideos entwickeln sich zur eigenen, kostspieligen Kunstform. Wir haben acht Rock-Clips für euch zusammengesucht, für die unsere Künstler*innen besonders tief in die Tasche greifen mussten.

von Timon Menge

8. David Bowie – Ashes To Ashes (1980)

Unsere Reise durch die Welt der teuersten Rock-Musikvideos aller Zeiten beginnt bei David Bowie, der mit Ashes To Ashes den kostspieligsten Clip seiner Karriere veröffentlichte. Und nicht nur das: Als das Video 1980 erschien, handelte es sich um die teuerste Produktion aller Zeiten. Mehr als 290.000 Euro kostete das Musikvideo umgerechnet, heute entspricht das ungefähr 1,3 Millionen Euro. Mit so einem stolzen Betrag landet Bowie selbst Jahre nach seinem Tod noch in unserer Top-Liste. Die Regie für das Video übernahm er übrigens selbst, gemeinsam Star-Regisseur David Mullet. Der hatte 1980 bereits mit Queen, Blondie und den Boomtown Rats zusammengearbeitet, später zählten auch die Rolling Stones, die Scorpions und AC/DC zu seinen zufriedenen Kund*innen.

7. Garbage – Push It (1998)

Garbage aus Wisconsin mussten für das Video zu ihrem Mega-Hit Push It immerhin knapp 700.000 Euro auf den Tisch legen. Auf dem Regiestuhl saß der italienische Fotograf Andrea Giacobbe, der die Band mit seinem Portfolio und seiner Arbeit für die britische Elektro-Gruppe Death In Vegas beeindruckt hatte. Eine gute Wahl: Nicht nur, dass Garbage mit dem Clip einen riesigen Erfolg bei ihren Fans landeten. Nein, es hagelte auch satte acht Nominierungen bei den MTV Music Video Awards, zum Beispiel in den Kategorien „Bestes Gruppenvideo“ und „Bestes Alternative-Video“.

6. My Chemical Romance – The Ghost Of You (2005)

Nun werden wir zum ersten Mal siebenstellig, zumindest in den Vereinigten Staaten: Für ihren Clip zu The Ghost Of You ließen My Chemical Romance eine Million US-Dollar springen. „Wir haben einen Film gedreht und ihn zu einem Musikvideo geschnitten“, verrät die Band in einem Interview. Gut also, dass My Chemical Romance mit Marc Webb einen echten Hollywood-Profi für das Video engagiert haben. Comic-Fans wird sein Name ein Begriff sein: Mit The Amazing Spider-Man 1 und 2 setzte der Regisseur 2012 und 2014 die Rückkehr des Spinnenhelden auf die große Leinwand um. Inhaltlich zeigt Webb in dem Video eine Mischung aus einer Tanzveranstaltung des US-Militärs mit My Chemical Romance als Band sowie Kriegsszenen, in denen die Musiker als Soldaten auftreten.

5. The Rolling Stones – Love Is Strong (1994)

Als die Rolling Stones im Juli 1994 ihr 20. Studioalbum Voodoo Lounge veröffentlichten, war der Rummel groß. Das äußert sich auch im Musikvideo für die Vorab-Single Love Is Strong, für das Mick Jagger und Co. rund eine Million US-Dollar bezahlten. Eine gigantische Summe, aber nicht halb so gigantisch wie die Stones in dem Clip:

4. The Sisters Of Mercy – Dominion / Mother Russia (1988)

Auch die Sisters Of Mercy mussten eine Million US-Dollar berappen und zwar für den Clip zu Dominion / Mother Russia, eine ihrer erfolgreichsten Singles. An der Gage für den Hauptdarsteller wird es nicht gelegen haben, denn die üppigste Rolle im Video übernimmt Frontmann Andrew Eldritch selbst. So zeigt der Clip den charismatischen Sänger sowie Sisters-Of-Mercy-Bassistin und -Sängerin Patricia Morrison in einer Wüste. Gedreht wurde das Video in der antiken jordanischen Stadt Petra.

3. Guns N’ Roses – November Rain (1992)

Für ihren Monumental-Clip zu November Rain ließen sich Guns N’ Roses von der Kurzgeschichte Without You des US-amerikanischen Autors Del James inspirieren. Darin erzählt James von einem Rockstar, dessen Freundin sich das Leben nimmt, weil er sich von ihr entfernt. Immerhin knapp 1,4 Millionen Euro ließen sich die Gunners das aufwändige Video kosten, mehr als neun Minuten dauert der Clip von Regisseur Andy Morahan. Außerdem startete die Band mit der Produktion gleich eine Trilogie, doch dazu gleich mehr.

2. Limp Bizkit – Rollin’ (Air Raid Vehicle) (2000)

Als Limp Bizkit um die Jahrtausendwende überlegten, wie sie ihren Song Rollin’ (Air Raid Vehicle) am besten filmisch umsetzen könnten, entschieden sich die Nu-Metaller für maßlose Übertreibung. „Wir wollten uns über das lustig machen, was die Leute von uns dachten und es uns zu eigen machen“, erklärte Frontmann Fred Durst 2016 in einem Interview mit dem britischen Metal Hammer. „Überall waren rote Mützen und schau dir die Grills von Wes am Anfang des Videos an. Warum zum Teufel haben manche Leute nicht erkannt, dass wir das nicht ernst meinen? Wir fanden das urkomisch.“ Zu Beginn des Videos treffen Limp Bizkit auf Ben Stiller und Stephen Dorff, die Fred Durst für einen Parkwächter halten und ihm die Schlüssel zu ihrem Bentley anvertrauen. Mit genau jenem Wagen cruisen Limp Bizkit im Anschluss durch Manhattan. Ein Teil der 2,8 Millionen Euro teuren Dreharbeiten fand auf dem Südturm des World Trade Center statt. Am 10. September 2001 erhielten Fred Durst und Co. deshalb einen offiziellen Brief, in dem sich das Team des WTC für die Zusammenarbeit bedankte — einen Tag vor den schrecklichen Terroranschlägen vom 11. September.

1. Guns N’ Roses – Estranged (1993)

Mit November Rain haben Guns N’ Roses im Jahr 1991 bereits ein ziemlich teures Musikvideo vorgelegt, doch der Clip markierte nur den Anfang einer Trilogie. Den zweiten Part veröffentlichte die Gruppe mit der Single Don’t Cry, bevor die Gunners den Vogel mit dem mehr als neunminütigen Estranged vollends abschossen. Mehr als 3,7 Millionen Euro kostete die Produktion, erneut übernahm Del James die Regie. In dem Clip wird Axl Rose von ein paar Polizisten festgenommen, die den Sänger anschließend in eine Psychiatrie verfrachten. Immer wieder werden im Verlauf des Videos die Definitionen unterschiedlicher mentaler Krankheiten eingeblendet. Ihr großes Finale erreicht die Geschichte, als Axl Rose nach erfolgreicher Therapie im Meer mit Delfinen schwimmt.

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Zeitsprung: Am 1.8.1987 drehen Guns N’ Roses mit „Welcome To The Jungle“ ihr erstes Musikvideo.

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