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Popkultur

Von Spinal Tap bis Fraktus: Die 9 besten fiktiven Bands

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Spinal Tap
Foto: David Corio/Redferns/Getty Images

Egal ob sie Mockumentaries, Mythen oder ganz normalen Filmen oder Serien entspringen: Fiktive Bands haben ihren festen Platz in der Musikgeschichte. Egal ob völlig überzogene Rock-Parodien wie Spinal Tap, erfundendes Techno-Vorreitertum à la Fraktus oder Haus- und Hofkapellen in Film- und Serienproduktionen: Bei manchen Bands ist es schade, dass es sie nicht „in echt gibt“. Wir werfen einen Blick auf neun ganz unterschiedliche, aber allesamt (manchmal mehr, manchmal weniger) fiktive Bands.

von Markus Brandstetter

1. Spinal Tap

Die Mutter aller fiktiven Rockbands, die eigentlich nur so halb-fiktiv ist. Spinal Tap wurden mit dem Spielfilm This Is Spinal Tap im Jahr 1984 bekannt, der das Leben einer Rockband behandelt, die nicht unbedingt auf die Gewinnerseite des Lebens gefallen ist. Die Mitglieder: Nigel Tufnel (gespielt von Christopher Guest), David St. Hubbins (Michael McKean) und Derek Smalls (Harry Shearer). Die drei Schauspieler hatten die Band ein paar Jahre davor für einen Sketch erfunden. This Is Spinal Tap ist längst ein absoluter Klassiker und einer der lustigsten Musikfilme aller Zeiten. Es ging aber auch raus aus dem gänzlich Fiktiven: Die Band veröffentlichte mit Break Like The Wind 1992 ein echtes Album. Darauf als Gaststars zu hören: Joe Satriani und Slash. 2009 folgte das Album Back From The Dead, Derek Smalls veröffentlichte 2018 sogar sein Solo-Album Smalls Change. Legendär.

2. Fraktus

In einer gerechten Welt hätten Fraktus eigentlich den Status von Kraftwerk, denn niemand sonst hat den Techno so maßgeblich geprägt wie die Band, die in den 1980er-Jahren mal eben im Stillen alles revolutionierte und dann von der Bildfläche verschwand. Etliche Musikerkolleg*innen äußerten sich voller Begeisterung über die prägende Band. Nur: Fraktus hat es historisch so nie gegeben. Sondern: Sie sind eine Erfindung von Studio Braun.

Der Fraktus-Mythos trat zum ersten Mal 2006 in Erscheinung, als Rocko Schamoni unter diesem Namen einen Song veröffentlichte, später traten Studio Braun tatsächlich als Fraktus auf dem Melt-Festival auf – eine angebliche Comeback-Show. In der äußerst unterhaltsamen Dokumentation  Fraktus – Das letzte Kapitel der Musikgeschichte wird das Bandleben erzählt und der Gegenwart der (fiktiven) Mitglieder nachgegangen. Fraktus hat natürlich auch eine fiktive Diskografie, bestehend aus fünf Alben – allerdings gab’s dann ab 2012 auch tatsächlich drei Releases. Abgekürzt: Alles an Fraktus und ihrer Geschichte ist großartig.

3. The Rutles

Wer Beatles sagt, muss – okay, KANN auch Rutles sagen. The Rutles entsprangen der britischen Comedyserie Rutland Weekend Television aus den 1970er-Jahren. Die Songs für die Rutles schrieb Neil Innes, der gemeinsam mit Eric Idle die Serie erschaffen hatte. Natürlich gibt’s auch eine eigene Mockumentary: The Rutles – All You Need Is Cash. Neben Bill Murray, Dan Aykroyd und John Belushi tauchte darin sogar ein echter Beatle auf: George Harrison spielte einen Reporter. 2002 erschien eine Fortsetzung mit ebenso grandiosem Titel:  The Rutles 2 – Can’t Buy Me Lunch.

4. Cassandra and Crucial Taunt

Und wenn wir schon bei Komödien mit Rock-Bezug sind: Wer Wayne’s World gesehen hat, erinnert sich bestimmt an die Band Cassandra Snd Crucial Taunt. Wayne (Mike Myers) besucht im ersten Teil gemeinsam mit seinem Kumpel Garth (Dan Carvey) den Club Gasworks – und sieht dort einen Auftritt seiner zukünftige Freundin Cassandra (Tia Carrere). Im Film performt die Band mehrere Stücke, darunter Ballroom Blitz. Zu hören ist auf den Aufnahmen übrigens tatsächlich Tia Carrere.

5. Jesse & The Rippers

Jesse And The Rippers war jene Band, mit der Onkel Jesse (John Stamos) im Sitcom-Klassiker Full House in Japan kleinere Erfolge feiern konnte und mit denen er immer wieder im Wohnzimmer der Familie Tanner Konzerte zum besten gab. Neben dem Hit der Band, der Schnulze Forever, gaben Jesse & The Rippers auch immer wieder Beach-Boys-Klassiker zum Besten. Hier gibt es einen Bezug zum echten Leben: Denn John Stamos gastierte tatsächlich immer wieder als Gastmusiker bei Beach-Boys-Konzerten.

6. Stillwater

Wer Almost Famous gesehen hat, erinnert sich natürlich auch noch an Stillwater, jene Band, um deren Abenteuer sich der Film dreht. Stillwater bestanden Russell Hammond (Billy Crudup), Jeff Bebe (Jason Lee), Ed Vallencourt (John Fedevich) und Larry Fellows (Mark Kozelek) und  hatten mehrere bekannte Stücke, darunter Love Comes And Goes. Geschrieben wurde dieser von der Songwriterin Nancy Wilson – der Ehefrau von Regisseur Cameron Crowe.

7. Wild Stallyns

Vor Wayne’s World kamen Bill & Ted, gespielt von Keanu Reeves und Alex Winter. Die hatten den Auftrag, die Welt zu retten –  mit ihrer Band Wild Stallyns. Volle Kanne, Hoschi!

8. Soggy Bottom Boys

Im Film O Brother, Where Art Thou aus dem Jahr 2000 gründen drei aus dem Gefängnis geflohene Sträflinge (George Clooney, John Turturro und Tim Blake Nelson) die Band Soggy Bottom Boys. Neben dem Song Man Of Constant Sorrow sind im Film auch viele weitere US-amerikanische Traditionals zu hören. Allerdings singt Clooney nicht selbst: In echt übernahm Dan Tyminski seinen Gesangspart.

 9. Sadgasm

Natürlich darf man bei fiktiven Bands auch Sadgasm nicht vergessen — die Band von Simpsons-Familienvater Homer. Deren größter Hit: Der Song Margerine, eine Persiflage auf das Bush-Stück Glycerine.

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